Literatur - gallisches Sonderreich

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

n.......s
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Literatur - gallisches Sonderreich

Beitrag von n.......s » Sa 03.12.05 19:19

Hallo , kann mir bitte jemand Literaturhinweise geben zu römsichen Münzen des gallischen Sonderreiches (Postumus , Victorinus , Tetricus) ?
Auch fremdsprachige Schriften oder Links sind willkommen .
Bislang konnte ich Zschucke - "Die römische Münzstätte Köln" erwerben -
da muß es doch noch einiges mehr geben ?
vielen Dank vorab und viele Grüße
Torsten

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Beitrag von Zwerg » Sa 03.12.05 20:40

The Cunetio treasure : Roman coinage of the Third Century A.D.

by Edward Besly; Roger Bland

* Type: English : Book : Non-fiction
* Publisher: London : Published for the Trustees of the British Museum by British Museum Publications, ©1983.
* ISBN: 071410857X

Der knapp (?) aber sehr gut publizierte Fund zeigt eine sehr gute Zusammenfassung des Forschungsstandes zu dieser Zeit

Grüße
Zwerg
Zuletzt geändert von Zwerg am Sa 03.12.05 22:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Pscipio » Sa 03.12.05 21:54

Hallo Torsten

Suchst du nur nach Literatur zu den Münzen oder auch zur Geschichte? Zusätzlich zu Cunetio und Zschucke kann man noch folgende Werke erwähnen:

- H.-J. Schulzki: Die Antoninianprägung der gallischen Kaiser von Postumus bis Tetricus (AGK). Typenkatalog der regulären und nachgeprägten Münzen.

Erhält allerdings keine guten Kritiken.

- Bernhard Schulte, die Goldprägung der gallischen Kaiser von Postumus bis Tetricus.

Behandelt, wie der Titel besagt, nur die Goldprägungen. Ich besitze das Buch (noch) nicht, aber da die "gallischen" Goldmünzen zum Besten gehören, was römische Stempelschneider je hervorgebracht haben, ist das Buch sicher einen Blick wert!

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Zwerg » Sa 03.12.05 21:59

Erhält allerdings keine guten Kritiken.
Dem kann ich mich entschieden anschließen!
Meines Erachtens ist das Buch überflüssig.

Grüße
Zwerg

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Beitrag von Zwerg » Sa 03.12.05 22:14

Vor Cunetio habe ich immer nach Elmer zitiert, auf jeden Fall besser als RIC

G. Elmer, "Die Münzprägung der gallischen Kaiser von Postumus bis Tetricus in Köln, Trier und Mailand," in Bonner Jahrbücher 146, 1941, 1-106.

Wenn du dich in die Geschichte einarbeiten möchtest - bitte sehr:

J. Lafaurie, "L’Empire gaulois. Apport de la numismatique," in Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt II, 2, Berlin, New York, 1975, 853-1012.

I. König, Die gallischen Usurpatoren von Postumus bis Tetricus, München 1981

Grüße
Zwerg

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Beitrag von Pscipio » Sa 03.12.05 22:42

Neben dem (hervorragenden!) König darf Drinkwater nicht fehlen:

J. F. Drinkwater, The Gallic Empire, Stuttgart 1987.

Der König ist schwere Kost - es wird sehr viel an Latein, Französisch, Englisch und Italienisch vorausgesetzt. Drinkwater schreibt Englisch.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Zwerg » Sa 03.12.05 22:47

Mein Prof sagte seinerzeit immer:
Die wichtigsten europäischen Dialekte sollte man lesen können!

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Pscipio » Sa 03.12.05 22:53

Zwerg hat geschrieben:Mein Prof sagte seinerzeit immer:
Die wichtigsten europäischen Dialekte sollte man lesen können!
Guter Spruch! Deutsch, Französisch, Englisch - kein Problem. Italienisch und Latein, na ja, man tut was man kann.

Wenn man mit den sprachlichen Schwierigkeiten zurechtkommt, dann ist der König eine wahre Pracht. Das heisst nicht, dass er immer Recht haben muss, aber es ist ein Genuss, ihn zu lesen.
Zuletzt geändert von Pscipio am Sa 03.12.05 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Zwerg » Sa 03.12.05 23:06

So weit - so gut

Ich hatte zu meiner Zeit das Vergnügen der jugoslawischen Literatur, die ich gesehen - aber geflissentlich igoriert habe.

Aber was machen wir denn jetzt mit den Bulgaren?
Die publizieren - und nicht nur in einer anderen Sprache - auch in einer anderen Schrift!

Hat in diesem Zusammenhang nichts mit den Germanen zu tun (mit Runen kenne ich mich nicht aus)

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Pscipio » Sa 03.12.05 23:17

Varbanov lässt grüssen, wenn er auch seit neuestem in Englisch erhältlich ist.
Nata vimpi curmi da.

n.......s
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Beitrag von n.......s » So 04.12.05 13:20

Hallo ,
vielen Dank für die nützlichen Hinweise .
Ich will mich neben den Münzen selbst natürlich auch mit der Geschichte befassen - diese scheint mir äußerst interessant .
Ich lese immer wieder Elmer als Zitat - ist das Werk erhältlich ? -ich habe leider keinen Hinweis auf Beschaffbarkeit (auch Kopien) im www gefunden .
Entweder nutze ich die falschen Seiten oder ich stelle mich einfach zu blöd an - ich kann leider auch die Bücher von Edward Besly; Roger Bland
und Bastien (bronzeprägungen des Postumus auf französisch )nicht finden .
Habt Ihr da einen Tip ?
vielen Dank und viele Grüße
Torsten

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Beitrag von Pscipio » So 04.12.05 13:43

Hallo Torsten

Ja, die Literaturbeschaffung ist nicht so einfach. Ich habe bis heute weder Elmer noch Cunetio in meinem Besitz, obwohl ich ständig Ausschau danach halte. Numismatische Spezialliteratur existiert eben oft nicht in grossen Auflagen, so dass die wenigen gedruckten Exemplare bald vergriffen sind und die Suche danach ähnlich viel Geduld (und Geld!) benötigt, wie die Suche nach seltenen Münzen. Wenn man sich zum Beispiel einmal anschaut, welche Preise der Gegenstempelkatalog von Howgego auf Auktionen erzielte (ich glaube, bis 400-500 Euro!), bis er vor kurzem nachgedruckt wurde, so kann einem Angst und Bange werden.

So oder so würde ich dir empfehlen, zuerst einmal König und/oder Drinkwater anzuschaffen, damit kannst du dich historisch einarbeiten und es sollte nicht allzuviel finanziellen Aufwand mit sich bringen (beide gehen im Übrigen auch immer wieder auf die Numismatik ein). Ernsthaft nach Elmer und Cunetio zu suchen ist wohl erst dann vonnöten, wenn du dich definitiv auf Postumus bzw. die "Gallier" konzentrieren möchtest. Eine solche Entscheidung - das Fokussieren auf ein bestimmtes Teilgebiet der Numismatik - sollte man auf keinen Fall zu früh fällen und nicht schon zu Beginn zu viel Geld ausgeben. Es kann ja durchaus sein, dass man schon nach kurzer Zeit spürt, dass es nicht das Richtige ist. Man sollte sich bei der Wahl eines Schwerpunktes vollkommen auf sein Bauchgefühl verlassen; arbeite dich etwas ein und entscheide erst dann, ob du weiter in diesem Gebiet tätig sein willst. Bist du erst einmal im Besitz einer grösseren Sammlung, wird ein allfälliger Wechsel zu einem anderen Gebiet sowohl finanziell wie auch vom geopferten Zeitaufwand her sehr schmerzlich.

Gruss, Pscipio

Nachtrag: den Schulte habe ich mir heute erworben, das hatte ich sowieso schon lange vor. Wenn ich ihn habe, kann ich dir mehr über ihn sagen.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von n.......s » So 04.12.05 19:26

Hallo ,
vielen Dank nochmal für die Hinweise - dann werde ich mich mal intensiv in die Suche stürzen ... :lol:
Gruß
Torsten

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Beitrag von Pscipio » Di 10.01.06 18:05

Pscipio hat geschrieben:Nachtrag: den Schulte habe ich mir heute erworben, das hatte ich sowieso schon lange vor. Wenn ich ihn habe, kann ich dir mehr über ihn sagen.
Hier also mein Eindruck von Bernhard Schulte, Die Goldprägung der gallischen Kaiser von Postumus bis Tetricus, Zürich 1983. Der Autor erläutert seine Zielsetzung und seine Arbeitsweise, geht darüberhinaus auch kurz auf den damaligen Forschungsstand ein und kommt dann ausführlicher auf verschiedene Aspekte wie Metrologie, die Frage des "gallischen" Prägestätten etc. ein. Anschliessend werden die bis heute bekannten Aureustypen (und auch, sofern bekannt, Quinare und Abschläge) jedes "gallischen" Kaisers besprochen und durch Legenden/Bildinterpretationen, Stempelverbindungen und stilistischen Vergleichen eine Chronologie der Goldprägung angestrebt. Der Autor versucht dabei, einzelne Gruppen bzw. Emissionen von Münzen herauszuarbeiten und sie mittels oben erwähnter Methoden und literarischer Quellen in eine relative und absolute Chronologie einzubinden. Im dritten Teil befindet sich der Katalog mit exakten Beschreibungen inkl. Masse, Referenzangaben und, sofern bekannt, Standortangaben der jeweiligen Stücke. Im vierten Teil schliesslich finden sich die Tafeln mit den (leider etwas kleinen) Bildern der einzelnen Münzen.

Ich will mir nicht anmassen, einzelne Aspekte der Arbeit von Schulte zu bewerten Im Grossen und Ganzen finde ich seine Arbeits- und Argumentationsweise jedenfalls interessant und schlüssig, und wenn er sich zum Teil auf etwas älteres Material stützt, kann man ihm das ja kaum vorhalten. Das Buch ist für sowohl historisch wie numismatisch tiefgreifend am "Gallischen Sonderreich" interessierte Menschen ein Muss; der allgemein interessierte Sammler hingegen wird sich schnell in der Fülle des Materials verlieren. Wer zwar "Gallier" sammelt, sich aber nicht allzu intensiv oder gar wissenschaftlich mit dieser Sparte der antiken Numismatik beschäftigen will, wird auf die Arbeit verzichten können, tangiert sie aufgrund der Seltenheit der "gallischen" Goldmünzen doch kaum das Sammelgebiet eines Normalsterblichen.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von n.......s » Di 10.01.06 19:33

...vielen Dank für Deine Bemerkungen .
Inzwischen habe ich mir das Buch auch besorgt , bin allerdings noch nicht dazu gekommen (bis auf´s durchblättern) , das werk zu lesen .
Ich werde mich dann später gern dazu äußern .
Gruß
Torsten

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