Erfassung mittelalterlicher Schrift

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Lilienpfennigfuchser
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Erfassung mittelalterlicher Schrift

Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Mo 22.05.06 17:12

Hallo,

ich habe da ein Problem......!

Wie kann man die Umschriften und Zeichen von Münzen aus dem späten Mittelalter (tlw. gotisch) möglichst einfach mit dem PC erfassen, so dass eine Druckerei die Angaben verwenden kann? Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Freundliche Grüße

Lilienpfennigfuchser

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wpmergel
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Beitrag von wpmergel » Mo 22.05.06 19:01

@Lilienpfennigfuchser,

das Problem haben alle, die Münzen und Randschriften beschreiben wollen. Wir - ich meine damit Seiten wie Osnabrücker -, Münsteraner- und Waldecker Münzen - lösen z. Zt. ds Problem alle gleich. Jedes (und ich meine damit wirklich jedes) Sonderzeichen, Arabeske, Kreuz oder Rosette wird in Schriftgröße nachgezeichnet, als GIF-file auf dem Server abgelegt und in den Text integriert.

Das ist zwar sehr aufwendig, z. Zt aber die einzige Möglichkeit Münzen und Umschriften möglichst naturgetreu zu beschreiben. Dabei macht es keinen Unterschied ob die Anwendung für's Internet oder ein Printmedium ist. Die Beschreibungen sind so bei meinen Seiten für den Anwender mit copy and paste in eine beliebige Anwendung zu übernehmen.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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Beitrag von B12 » Mo 22.05.06 22:09

es sollte auch möglich sein eine entsprechende
Schrift zu generieren. Der Aufwand ist zwar
gleich gross, die Verwendbarkeit aber deutlich
besser.

Daniel

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Beitrag von wpmergel » Di 23.05.06 09:09

B12 hat geschrieben:es sollte auch möglich sein eine entsprechende
Schrift zu generieren. Der Aufwand ist zwar
gleich gross, die Verwendbarkeit aber deutlich
besser.

Daniel
Na dann viel Spaß! Zum einen bräuchte man dann nicht nur für die unterschedlichen Regionen, sondern auch für die verschiedenen Zeiträume eigene Schriften. Wenn diese dann endlich fertig sind, mußt Du umständlich die Tastaturbelegung in einer Tabelle finden und wenn ein neues Zeichen kommt, ist diese "Lösung" gänzlich am Ende.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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Pollio
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Beitrag von Pollio » Di 23.05.06 09:19

Hallo zusammen!

Ich erfasse meine Münzen in einer Excel-Datei und hatte dabei ein ähnliches Problem, zumal kleine Varianten in den Umschriften oft entscheidend für die Identifizierung und Einordnung von Münzen sind. Ich hab mir dann einen eigenen Zeichensatz (gotische Majuskel, passend für spätes 14./15. Jh.) gemacht - Im Internet gibt es shareware, mit der das geht. Ist zwar mühsam, lohnt sich aber. Der Font ist allerdings keineswegs komplett. Wenn ein Zeichen fehlt, muß ich es eben noch nachmachen. Jedenfalls: wenn jemand Interesse hat, kann er den Zeichensatz gerne von mir bekommen.

Gruß Pollio

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Beitrag von B12 » Di 23.05.06 10:42

@wpmergel
die selben Probleme hast du mit kleinen Grafiken auch.
Über "einfügen Sonderzeichen" kann man aus einem Font
komfortabel auswählen.

@Pollio
Find ich prima. Wenn alle die Mittelalter sammeln sich an der
vervollständigung deines Fonts beteiligen ist er bald komplett :-)

Gruss
Daniel

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Beitrag von Pollio » Di 23.05.06 12:24

Gute Idee!

Das shareware Programm zum Fontsgestalten gibts hier:

http://www.winload.de/download/33248/Gr ... r-4.5.html

Gruß Pollio

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Beitrag von wpmergel » Di 23.05.06 13:25

Pollio hat geschrieben:...zumal kleine Varianten in den Umschriften oft entscheidend für die Identifizierung und Einordnung von Münzen sind. Ich hab mir dann einen eigenen Zeichensatz (gotische Majuskel, passend für spätes 14./15. Jh.) gemacht - Im Internet gibt es shareware, mit der das geht. Ist zwar mühsam, lohnt sich aber. Der Font ist allerdings keineswegs komplett. Wenn ein Zeichen fehlt, muß ich es eben noch nachmachen. Jedenfalls: wenn jemand Interesse hat, kann er den Zeichensatz gerne von mir bekommen.

Gruß Pollio
Ich habe nichts gegen die Font-Lösung, habe ja selber am Anfang so gearbeitet. Trotzdem habe ich später unter Bauchschmerzen gewechselt (es war wirklich eine Heidenarbeit).

Im Prinzip macht Ihr dasselbe, Zeichen erstellen, in die Schrift implementieren (ich lege es halt in strukturierte Verzeichnisse) und aufrufen. Leidere aber mit elementaren Unterschieden:
1. Ist das nicht Internetkompatibel oder Du mußt jedem Browser Deine Schriften beibringen.
2. Wird man sich auf ein oder zweiSchriften einigen müssen und das für natürlich zu Ungenauigkeiten.

Ich will ja niemanden überreden - was hätte ich auch davon - aber vor einer Dummheit bewahren, die ich selber schon gemacht habe, schon.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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Beitrag von Lilienpfennigfuchser » Di 23.05.06 19:27

Hallo zusammen,

zunächst ein dickes Dankeschön für die Beiträge. Ich fürchte nur, dass meine derzeitigen PC-Kenntnisse für beide Verfahren z.Z. nicht ausreichen. Aber das ist nur mein Problem, das behoben werden kann.
Ich bin Laie, aber es müßte doch heute möglich sein, die Umschrift einer Münze, zumindest vollständig sichtbare Buchstaben, direkt einzulesen. Die Buchstaben und Zeichen könnte man ja dann zu vollständigen Umschriften aneinander reihen. Vielleicht existiert so ein spezielles Texterkennungsprogramm bereits?
Sehr zu begrüßen ist m. E. zunächst der Vorschlag, einen Font für die Schriften und Zeichen gemeinsam zu erstellen oder zu vervollständigen.

Für heute freundliche Grüße

Lilienpfennigfuchser

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Bertolt
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Umschriften

Beitrag von Bertolt » Do 25.05.06 06:59

Hallo Freunde, ein sehr gutes Thema, das glaub ich sehr viele Sammler interessiert. So ist es auch bei mir. Selbst das Urgestein der Numismatik, hat sich ja schon damit befasst und so ist im Archiv für Bracteatenkunde, herausgegeben und Redigiert von Rudolf von Höfken-Hattingsheim, IV Band, Seite 79 P.J. Meier, Beiträge zur Bracteatenkunde des nördlichen Harzes, zu lesen,: „ ….. sie immer wieder und wieder zu betrachten, und habe trotz der ausreichenden früheren Abbildung die Mühe nicht gescheut, sie nochmals selber zu zeichnen, weil dies bekanntlich die beste Möglichkeit ist, hinter die Geheimnisse eines schwer erkennbaren Gepräges zu kommen. „ Doch wenn das auch der richtige Weg ist, die Buchstaben, wenn sie überhaupt eindeutig zu identifizieren sind, das ist nur die eine Seite. Ich habe festgestellt, wenn es nicht bekannt ist, was in etwa an Umschrift ( Sinn und Bedeutung ) zu erwarten ist, wird es auch nicht gelingen die Umschriften zu entziffern. Als Beispiel füge ich mal eine gezeichnete Münze bei, eventuell kann mir jemand sagen, was da zu Lesen ist?

Viele Grüße Bertolt
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Zuletzt geändert von Bertolt am Do 25.05.06 15:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von wpmergel » Do 25.05.06 15:23

Hallo Bertholt,

es ist schon lustig, da haben wir die gleiche Idee gehabt. So eine Visualisierung ist übersichtlich und zur Bestimmung die wirklich beste Methode.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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