Absurd?!
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Absurd?!
Eine kleine Geschichte aus dem tiefen Süden der Republik.Stellen wir uns einfach mal Traunstein als Ort der Handlung vor.
Ein Münzsammler erhält im Zuge der lauferschen(eigentlich ist "der Laufer"lediglich eine Sammelbezeichnung für eine Handvoll Protagonisten deren Namen ich nur zu gerne hier nennen möchte-bitte aber um Verständniss daß eben dies nicht geschieht) Hexenjagd eine Vorladung der Polizei zu welcher er einige spätrömische Kleinbronzen mitzubringen hat.Diese werden dort auch sichergestellt.Leider kein erwähnenswerter Vorgang denn dies ist bisher schon rund 350mal geschehen.Ob nun gegen Einstellug des Verfahrens oder an irgend einer anderen Stelle der Justitzmühlen jedenfalls verzichtet der Sammler auf seine Stücke.
Nachdem nun verschiedene Museen dankend die Stücke abgelehnt haben sollen diese nun von Staatsseite vermarktet werden.
Aha!
Nun stellt sich heraus daß die zu erwartenden Einnahmen für die Staatskasse in keinem Verhältniss zu dem hierfür nötigen Aufwand stehen.
Diese unter dem Vorwand des Kulturgüterschutzes begonnene Geschichte endet nun damit daß die Stücke der VERNICHTUNG zugeführt werden sollen.
Vergleichsweise harmlos mutet da einer der anderen Fälle(ebenso einige wenige spätantike Kleinbronzen)an in welchem der Besitzer eben nicht verzichtete und sie nach längerm Widerstand auch tatsächlich zugesendet bekommen sollte.Lose in einen Briefumschlag gesteckt verwundert es nicht zu sehr daß beim Adressaten eben nur der leere Umschlag ankam.Eine Schadensersatzklage blieb erfolglos.
Übrigens:
Hier war des öfteren vom Fall eines Rentners aus Jena zu lesen.Sollte jemand Kontakt zu diesem Mann haben so bitte ich darum ihm mitzuteilen daß er sich an "entsprechende Stellen" wenden möge.Den Kontakt stelle ich gerne her.
Beste Grüße
Lemur
Ein Münzsammler erhält im Zuge der lauferschen(eigentlich ist "der Laufer"lediglich eine Sammelbezeichnung für eine Handvoll Protagonisten deren Namen ich nur zu gerne hier nennen möchte-bitte aber um Verständniss daß eben dies nicht geschieht) Hexenjagd eine Vorladung der Polizei zu welcher er einige spätrömische Kleinbronzen mitzubringen hat.Diese werden dort auch sichergestellt.Leider kein erwähnenswerter Vorgang denn dies ist bisher schon rund 350mal geschehen.Ob nun gegen Einstellug des Verfahrens oder an irgend einer anderen Stelle der Justitzmühlen jedenfalls verzichtet der Sammler auf seine Stücke.
Nachdem nun verschiedene Museen dankend die Stücke abgelehnt haben sollen diese nun von Staatsseite vermarktet werden.
Aha!
Nun stellt sich heraus daß die zu erwartenden Einnahmen für die Staatskasse in keinem Verhältniss zu dem hierfür nötigen Aufwand stehen.
Diese unter dem Vorwand des Kulturgüterschutzes begonnene Geschichte endet nun damit daß die Stücke der VERNICHTUNG zugeführt werden sollen.
Vergleichsweise harmlos mutet da einer der anderen Fälle(ebenso einige wenige spätantike Kleinbronzen)an in welchem der Besitzer eben nicht verzichtete und sie nach längerm Widerstand auch tatsächlich zugesendet bekommen sollte.Lose in einen Briefumschlag gesteckt verwundert es nicht zu sehr daß beim Adressaten eben nur der leere Umschlag ankam.Eine Schadensersatzklage blieb erfolglos.
Übrigens:
Hier war des öfteren vom Fall eines Rentners aus Jena zu lesen.Sollte jemand Kontakt zu diesem Mann haben so bitte ich darum ihm mitzuteilen daß er sich an "entsprechende Stellen" wenden möge.Den Kontakt stelle ich gerne her.
Beste Grüße
Lemur
...das ganze Mee`volle`´öme`.
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Vielleicht interessiert Euch dies.
Geschichtsunterricht des Sohnes bringt bayerischem Kriminalhauptkommissar Anklage wegen Hehlerei ein.
Strafverhandlung gegen Andreas Hofmann vor dem Amtsgericht Fürstenfeldbruck, Stadelberger Straße 5, 82256 Fürstenfeldbruck, AZ: 3 Cs 36 Js 18541/08, am 22.07.2009, um 9:00 Uhr, Sitzungssaal 022,
wegen Hehlerei
Am kommenden Mittwoch, den 22.07.2009, um 9:00 Uhr wird im Sitzungssaal 022, des Amtsgerichtes Fürstenfeldbruck gegen einen 45-jährigen bayrischen Kriminalhauptkommissar, tätig im Landeskriminalamt Bayern, wegen des Verdachtes der Hehlerei verhandelt. Dieser hatte über die Internetplattform der Firma ebay am 05.10.2008 ein Lot von 5 römischen Bronzekleinmünzen zum Preis von € 2,50 und am 13.10.2008 ein Lot von weiteren 5 römischen Kleinbronzemünzen zu € 3,50 ersteigert. Er hatte die Münzen als Anschauungsmaterial für den Geschichtsunterricht seines damals 13-jähigen Sohnes erworben.
Im Rahmen des ursprünglich eingeleiteten Ermittlungsverfahrens hatte die Staatsanwaltschaft München II Herrn H. die Einstellung des Verfahrens angeboten, was dieser ablehnte. Darauf hin erging gegen ihn Strafbefehl über € 1.200,00 wegen Hehlerei in zwei tatmehrheitlichen Fällen. Nach Einspruchseinlegung findet nunmehr hierüber die Hauptverhandlung statt. Herr H. selbst, ist weder Münzsammler, noch war er bisher anderweitig mit antiken Münzen konfrontiert. Er ist sich bis heute keiner Schuld bewusst. Bei den ersteigerten Münzen handelt es sich um nahezu wertlose römische Kleinbronzen, die aufgrund ihres äußerst schlechten Erhaltungszustandes in weiten Teilen unkenntlich sind. Ein irgendwie gearteter Wert kann damit nicht wirklich verbunden werden. Eine rechtliche Grundlage für die Anklageerhebung fehlt vollkommen, da Hehlerei tatbestandlich nur gegeben ist, sofern die fraglichen Münzen ursprünglich durch eine Straftat erlangt worden wären. Die diesbezüglich erforderlichen Ermittlungen ersparte sich die Staatsanwaltschaft kurzerhand, so dass entsprechende Kenntnisse bis heute nicht vorliegen.
Fazit: Die Anklage entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.
Dem Verfahren kommt insoweit grundsätzliche Bedeutung zu, als nunmehr erstmals im süddeutschen Raum der Kauf antiker Münzen bei ebay kriminalisiert wird.
Gruß Basil
Geschichtsunterricht des Sohnes bringt bayerischem Kriminalhauptkommissar Anklage wegen Hehlerei ein.
Strafverhandlung gegen Andreas Hofmann vor dem Amtsgericht Fürstenfeldbruck, Stadelberger Straße 5, 82256 Fürstenfeldbruck, AZ: 3 Cs 36 Js 18541/08, am 22.07.2009, um 9:00 Uhr, Sitzungssaal 022,
wegen Hehlerei
Am kommenden Mittwoch, den 22.07.2009, um 9:00 Uhr wird im Sitzungssaal 022, des Amtsgerichtes Fürstenfeldbruck gegen einen 45-jährigen bayrischen Kriminalhauptkommissar, tätig im Landeskriminalamt Bayern, wegen des Verdachtes der Hehlerei verhandelt. Dieser hatte über die Internetplattform der Firma ebay am 05.10.2008 ein Lot von 5 römischen Bronzekleinmünzen zum Preis von € 2,50 und am 13.10.2008 ein Lot von weiteren 5 römischen Kleinbronzemünzen zu € 3,50 ersteigert. Er hatte die Münzen als Anschauungsmaterial für den Geschichtsunterricht seines damals 13-jähigen Sohnes erworben.
Im Rahmen des ursprünglich eingeleiteten Ermittlungsverfahrens hatte die Staatsanwaltschaft München II Herrn H. die Einstellung des Verfahrens angeboten, was dieser ablehnte. Darauf hin erging gegen ihn Strafbefehl über € 1.200,00 wegen Hehlerei in zwei tatmehrheitlichen Fällen. Nach Einspruchseinlegung findet nunmehr hierüber die Hauptverhandlung statt. Herr H. selbst, ist weder Münzsammler, noch war er bisher anderweitig mit antiken Münzen konfrontiert. Er ist sich bis heute keiner Schuld bewusst. Bei den ersteigerten Münzen handelt es sich um nahezu wertlose römische Kleinbronzen, die aufgrund ihres äußerst schlechten Erhaltungszustandes in weiten Teilen unkenntlich sind. Ein irgendwie gearteter Wert kann damit nicht wirklich verbunden werden. Eine rechtliche Grundlage für die Anklageerhebung fehlt vollkommen, da Hehlerei tatbestandlich nur gegeben ist, sofern die fraglichen Münzen ursprünglich durch eine Straftat erlangt worden wären. Die diesbezüglich erforderlichen Ermittlungen ersparte sich die Staatsanwaltschaft kurzerhand, so dass entsprechende Kenntnisse bis heute nicht vorliegen.
Fazit: Die Anklage entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.
Dem Verfahren kommt insoweit grundsätzliche Bedeutung zu, als nunmehr erstmals im süddeutschen Raum der Kauf antiker Münzen bei ebay kriminalisiert wird.
Gruß Basil
- bajor69
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Absurd?
Tja, Absurdistan lässt grüßen. Langsam herrschen hier Zustände wie in einer Bananenrepublik. Lässt sich BRD nicht auch so auflösen? Es ist einfach nicht nach zu vollziehen, wie hier unbescholtene Sammler kriminalisiert werden.
Servus Wolfgang
Servus Wolfgang
- chinamul
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Deshalb müssen die beschlagnahmten Münzen ja auch vernichtet werden, wie das mit Rauschgift gemacht wird. Wie das geschehen soll, ist allerdings nicht bekannt. Verbrennen kommt ja nicht in Frage, obwohl man angesichts des hier zu beobachtenden Intelligenzniveaus nicht sicher sein kann, daß das in Analogie zur Rauschgiftvernichtung nicht zumindest versucht wird.Peter43 hat geschrieben:Die Staatsanwaltschaft braucht nicht zu ermitteln, weil man sich antike Münzen grundsätzlich nur durch eine Straftat aneignen kann. Das ist wie bei Rauschgift!
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
bedenkt man, worum es diesem wildgewordenen Langeweile Rambo aus Hessen ursprünglich ging - nämlich den Schutz von Kulturgut - bleibt aus dieser Verfahrensweise nur eine mögliche Schlussfolgerung: Anzeige gegen die Ermittlungsbehörden wegen Zerstörung von Kulturgut! Die Kosten dafür wären mir sch...egal - das Ding würde ich durchziehen!!!
- cepasaccus
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Strafanzeigen sind kostenlos. Du wirst aber die Polizei ueberzeugen muessen, dass eine Straftat vorliegt. Bei Zertoerung von Kulturgut bin ich da aber skeptisch. Man denke nur an die ganzen Muenzreiniger, die dann alle hinter Gitter sitzen muessten.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.
nephrurus, verständlich ist deine Wut und ich teile sie uneingeschränkt mit dir!
Wenn Münzen von staatlicher Seite "eingezogen" werden unter dem Deckmäntelchen "wertvolles Kulturgut", bedarf es wohl einer ganz besonderen Erklärung, wenn diese dann der Vernichtung zugeführt werden!
Aber ich hoffe da eher auf die öffentlichen Medien...
Wenn Münzen von staatlicher Seite "eingezogen" werden unter dem Deckmäntelchen "wertvolles Kulturgut", bedarf es wohl einer ganz besonderen Erklärung, wenn diese dann der Vernichtung zugeführt werden!
Aber ich hoffe da eher auf die öffentlichen Medien...
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- Homer J. Simpson
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Re: Absurd?!
Ja, wenn Blödheit radioaktiv wäre, könnten wir diese Stadt wohl von der Landkarte streichen. Das erinnert mich an eine andere Geschichte, vor ein paar Jahren ebeenfalls in Südbayern passiert: Damals wurden vom Zoll Hunderte von Schildkröten beschlagnahmt, die jemand aus Serbien einschmuggeln wollte. Dann war das Problem, was macht man mit den Tieren? In Serbien wußte man nicht, wo sie herkamen, wo sie leben könnten und ob sie nicht gleich wieder gefangen würden, in Deutschland an Privatleute weitergeben wollte man auch nicht, da sie ja illegal waren, und so kamen irgendwelche "Experten" auf die Idee, sie EINZUFRIEREN, was eine sehr schonende Tötungsart sei... Das ging dann aber durch die Presse, und die Tiere wurden, soweit ich weiß, doch an Privatleute vermittelt. Da haben Schildkröten eine bessere Lobby als Münzen.Lemur hat geschrieben: Nachdem nun verschiedene Museen dankend die Stücke abgelehnt haben sollen diese nun von Staatsseite vermarktet werden.
Aha!
Nun stellt sich heraus daß die zu erwartenden Einnahmen für die Staatskasse in keinem Verhältniss zu dem hierfür nötigen Aufwand stehen.
Diese unter dem Vorwand des Kulturgüterschutzes begonnene Geschichte endet nun damit daß die Stücke der VERNICHTUNG zugeführt werden sollen.
Fazit: Wenn Fundamentalisten ("Fiat lex, pereat mundus" - Es muß nach dem Gesetz ablaufen, und wenn die Welt untergeht) am Werk sind, geht es Menschen, Tieren und Sachen schlecht.
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
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