Euronas hat geschrieben:Lohnt es sich von jedem Land alle Münzen von einem Prägejahr zu sammeln?
Bzw. auf Deutschland gesehen, immer ein Satz Münzen z.b. von 1 Cent bis 2 Euro mit Prägejahr 2002 und dann in dem Satz nur Prägestätte Berlin.
Und dann einen weiteren 2002er Satz mit Prägestätte Hamburg?
Also, ich sammle Euro-Kursmünzen nur nach unterschiedlichen Motiven und nicht nach Prägejahren, Prägestätten oder Münzzeichen, weil mir zahllose Münzen des nahezu gleichen Motivs nebeneinander in der Sammlung einfach zu langweilig, zu umfangreich und zu kostspielig wären.
Bei den KMS habe ich je einen Satz mit alter und neuer Wertseite, sowie ggf. noch einen weiteren für jede auf den ersten Blick sichtbare Motivänderung. Es müssen auch nicht die Erstausgaben mit diesen Motiven sein, weil es die häufig nicht komplett als günstige Rollenware, sondern nur in offiziellen Sätzen gibt bzw. weil auch die offiziellen Folder je nach Prägejahr sehr unterschiedlich teuer sind.
Nur wenn auf Jahre keine Aussicht besteht, einen kompletten Satz lose zu bekommen, greife ich auf die Blisterausgaben zurück. Dabei ist mir das Prägejahr relativ gleichgültig, Hauptsache günstig und jahrgangsrein pro Satz (Ausnahme: die neuen Kursmünzen aus Monaco, die ich mir in den nächsten Jahren nach und nach aus Rollenware zulegen möchte, da mir der KMS 2009 deutlich zu teuer ist!).
Die Prägejahre sind in meiner KMS-Sammlung also breit gestreut, mittlerweile habe ich aber schon von jedem Prägejahr seit 1999 mindestens einen Satz in meiner Sammlung, nur halt von unterschiedlichen Staaten statt von jedem Land alle Jahre.
Meine beiden deutschen KMS sind aus der Prägestätte A, bei den Gedenkzweiern strebe ich an, möglichst jede der 5 Prägestätten gleichmäßig häufig in meiner Sammlung vertreten zu haben. Fünfmal das gleiche Motiv zu jeder Ausgabe benötige ich definitiv nicht.
Die Gemeinschaftsausgaben 2007 und 2009 habe ich dagegen aus jedem Euroland, weil ich die unterschiedlichen Länderbezeichnungen als unterschiedliche Motive definiere (wenngleich ich nicht unbedingt viel Freude an 16 Strichmännchen in meiner Sammlung habe, sie nur der Vollständigkeit halber aber dennoch besitze...).
Desweiteren sammle ich keine Münzen in der Prägequalität Polierte Platte, weil ich sie optisch nicht mag (sie haben mit der ursprünglichen Münze im Sinne eines potentiellen Zahlungsmittels m. E. nur noch wenig zu tun).
So habe ich meine Sammlung bei den Kursmünzensätzen und Gedenkzweiern von vornherein sinnvoll eingegrenzt: sie überfordert mich nicht vom zeitlichen, räumlichen oder finanziellen Aufwand, so dass ich sie bisher stets aktuell und nahezu vollständig halten konnte.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich Direktkunde in Vatikan und San Marino bin und den Gedenkzweier Monaco 2007 damals noch relativ günstig im Vorverkauf bekommen habe. Das hielt die Investionen bislang in einem vernünftigen Rahmen, und ich hoffe, dass das zukünftig auch so bleibt.
P. S.: Die Frage, ob sich etwas "lohnt", ist aus Sicht eines Sammlers im engeren Sinne (d. h. der nicht um der potentiellen Wertsteigerung zum Zweck der gewinnbringenden Wiederveräußerung willen sammelt) schwer zu beantworten, weil sich die Antwort darauf immer nur daraus ergeben kann, woran man persönlich Freude findet.
Aus Sicht des Kleinspekulanten ist das Sammelgebiet Euromünzen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) aber eher uninteressant, da die meisten Münzen bislang keine nennenswerte Wertsteigerung aufzuweisen haben und mittelfristig damit wohl auch nicht zu rechnen ist. Eher das Gegenteil ist der Fall: nach dem Hype der ersten Jahre sind viele Münze im Preis sogar noch gefallen.
Diese Situation hat verschiedene Gründe:
1. Euros sind immer noch aktuelles Zahlungsmittel und haben erst eine kurze Geschichte hinter sich.
2. Das Sammelgebiet wird voraussichtlich auf lange Zeit unabgeschlossen sein.
3. Die Münzen haben vergleichsweise hohe Auflagen und die meisten sind auch relativ einfach zu beschaffen.
(Gerade diese drei Punkte sind es, die den Euro für den "echten" Sammler wiederum besonders aktraktiv machen, weil immer noch jeder neu einsteigen und anschließend lange Zeit etwas davon haben könnte.)
4. Die meisten Euromünzen sind keine Edelmetallmünzen, die sich allein schon wegen ihres Materialwertes zu sammeln "lohnen" würden.