"Sophiendukat" Sachsen 1616

Deutschland vor 1871
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verscherbler
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"Sophiendukat" Sachsen 1616

Beitrag von verscherbler » Di 06.01.04 00:41

Hallo zusammen,

habe neulich günstig einen der bekannten sächsischen "Sophiendukaten" erstanden, die unter Kurfürst Johann Georg I. erstmals zu Weihnachten 1616 geprägt wurden.
Ich habe allerdings gelesen, dass dieser Dukat noch bis ins 19. Jahrhundert in der Münze zu Dresden weitergeprägt wurde (nach meiner Logik also offenbar bis allerspätestens 1887 - danach kamen ja ohnehin die Muldenhütten bei Freiberg in Betrieb :idea: ).

Kann mir jemand sagen, bis wann denn der Sophiendukat in Dresden geprägt wurde??? :?:

Kan man ggfs. auch das Jahr der Prägung ersehen?

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Vielen Dank
verscherbler
Grüßle, euer verscherbler

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corrado26
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Beitrag von corrado26 » Di 06.01.04 10:22

Nach meiner Kenntnis wurde der Sophiendukat in doppelter und einfacher Ausführung als Handelsmünze in der Dresdener Münze periodisch bis 1812 geprägt. In wie weit sich die späteren Ausgaben von den Originalausgaben von 1616 unterscheiden, ist mir nicht bekannt. Nach meiner Meinung gibt es wahrscheinlich auch keine Unterschiede, da wohl immer die gleichen Prägestempel benutzt wurden.
Gruß
corrado26
Scio me nescire sed tamen censeo cogitare necesse esse

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verscherbler
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Sophiendukat

Beitrag von verscherbler » Di 06.01.04 10:58

Nach meiner Kenntnis wurde der "Sophiendukat" in doppelter und einfacher Ausführung als Handelsmünze in der Dresdener Münze periodisch bis 1812 geprägt
Aha. Bis 1812 dann wohl - vielen Dank corrado26, dann hab ich jetzt wenigstens einen zeitlichen Anhaltspunkt, von wann das Ding sein kann.

Gruß verscherbler :P
Grüßle, euer verscherbler

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wpmergel
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Beitrag von wpmergel » Di 06.01.04 13:48

corrado26 hat geschrieben:Nach meiner Kenntnis wurde der Sophiendukat in doppelter und einfacher Ausführung als Handelsmünze in der Dresdener Münze periodisch bis 1812 geprägt. In wie weit sich die späteren Ausgaben von den Originalausgaben von 1616 unterscheiden, ist mir nicht bekannt. Nach meiner Meinung gibt es wahrscheinlich auch keine Unterschiede, da wohl immer die gleichen Prägestempel benutzt wurden.
Gruß
corrado26
200 Jahre mit ein und demselben Stempel? NEVER!!!
Außerdem hatte man Anfang des 17. Jh. eine ganz andere Präge- und Härtungsverfahren als im 19. Jh. Dieses Stück ist mit einem perfekt geschnittenen und sehr harten (Ausnahme EA) Stempel geprägt. Zur weiteren Bestimmung: Ist es eine französische Prägung (auch Wendeprägung) oder gibt es eine Stempeldrehung?
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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clarino
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Beitrag von clarino » Mi 18.05.05 17:04

nach dem ich den "Sophiendukaten" in der Numispedia, als neuen Beitrag eingestellt habe,
möchte ich doch noch einmal den Forenmitglieder eine Fragen stellen.
Warum sind ca. 50% der "Sophiendukaten" die ich gesehen habe nicht besonders erhalten, knittrig oder wellig.
Man muss schon großes Glück haben, ein schön geprägtes Teil zu erwerben.
Hat dies mit der, zur damaligen Zeit verbreiteten Unsitte der "Bissprüfung" von Goldstücken zu tun, in dem man mit den Zähnen die Härte des Metalls, besonders Gold, auf Echtheit prüfte oder hat man bei der Herstellung nicht auf gute Ausprägung geachtet.
Die Verschleißerscheinungen könnte man auf das ständige Benutzung als Glücksbringer oder zu Zahlzwecken zurückführen.
Für die anderen Erscheinungen habe ich noch keine richtige Erklärung gefunden.

Clarino

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mi 18.05.05 17:13

Hallo,
das Numismatiklexikon vermerkt zum Sophiendukaten:
Sophiendukaten/Kinderdukaten: Dukatenprägung, die die Mutter des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (1611 - 1656), Sophia, Weihnachten 1619 für ihre Kinder veranlaßte. Gepräge: Gottesauge, IHS (Christusmonogramm) und Taube auf einer, die Kurschwerter, Initialen der Kurfürstin "CS" und Umschrift "Wohl dem, der Freude an seinen Kindern erlebt" auf der anderen Seite. Der Sophiendukat wurde bis 1872 in der Dresdner Münze geprägt und als Taufgeschenk im Wert von 3 1/2 Talern verkauft.
Gruß Lutz12
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Beitrag von clarino » Mi 18.05.05 17:21

Im Numismatiklexikon des Gietl-Verlages ist die Prägeveranlassung aber auf das Jahr Weihnachten 1616 vermerkt,
welches mit der Jahreszahl auf dem Dukaten eher übereinstimmen würde.
Was ist nun richtig ???

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Beitrag von Lutz12 » Mi 18.05.05 17:30

Wahrscheinlich ist es ein Druckfehler :?: in meinem Lexikon (ich habe 3 unterschiedliche Ausgaben des Transpress-Lexikon- in allen steht der gleiche Text). Ursprünglich wollte ich mit meinem Beitrag den Prägezeitraum bis 1872 belegen, allerdings ist die Jahreszahl-Angabe gut geeignet Verwirrung zu stiften. Meine Sachsen-Literatur reicht nicht aus um näheres über den Ausgabeanlass des Sophiendukaten zu finden.
Gruß Lutz12
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Beitrag von woseko » Do 19.05.05 09:26

Hallo,
Sophiendukaten wurden lt. Lexikon Tyll Kroha für das Weihnachtsfest 1616 geprägt. Diese Münzen tragen daher auch immer die Jahreszahl 1616, siehe auch dieses Beispiel:
http://imagedb.coinarchives.com/img/kun ... 401q00.jpg

Freundlicher Gruß, woseko

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