Schaukasten Weltmünzen

Europa (ohne Euros) und Afrika - ab etwa 1500.
Benutzeravatar
olricus
Beiträge: 955
Registriert: Sa 29.06.13 23:46
Wohnort: Nordsachsen
Hat sich bedankt: 2880 Mal
Danksagung erhalten: 3329 Mal

Re: Schaukasten Weltmünzen

Beitrag von olricus » Sa 20.04.24 22:19

Ungarn
5 Forint 1947 BP (Budapest), Lajos Kossuth, Silber, Prägung auf 100 Jahre
Unabhängigkeitsbewegung gegen Österreich.
DSCI0548.JPG
DSCI0547.JPG
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor olricus für den Beitrag (Insgesamt 2):
Pfennig 47,5 (Sa 20.04.24 22:34) • Chippi (Sa 20.04.24 22:55)

Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1421
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2379 Mal
Danksagung erhalten: 2952 Mal

Re: Schaukasten Weltmünzen

Beitrag von Pfennig 47,5 » So 21.04.24 10:31

100.000 Lei 1946, Michael I., König von Rumänien
Durchmesser: 37 mm
Gewicht : 25 g 700/1000
Randschrift : NIHIL**SINE**DEO*** Was übersetzt bedeutet, "Nichts ohne Gott"
L 1.jpg
L 2.jpg
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Pfennig 47,5 für den Beitrag:
Chippi (So 21.04.24 15:20)

Benutzeravatar
QVINTVS
Beiträge: 2700
Registriert: Di 20.04.04 20:56
Wohnort: AVGVSTA = Augsburg
Hat sich bedankt: 724 Mal
Danksagung erhalten: 514 Mal

Re: Schaukasten Weltmünzen

Beitrag von QVINTVS » So 21.04.24 19:05

Sehr ansprechende Erhaltung und tolle Tönung.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor QVINTVS für den Beitrag:
Pfennig 47,5 (So 21.04.24 20:09)
Viele Grüße

QVINTVS

Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.

Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)

Ebay-Alternative nutzen: https://www.muenzauktion.info

Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1421
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2379 Mal
Danksagung erhalten: 2952 Mal

Re: Schaukasten Weltmünzen

Beitrag von Pfennig 47,5 » So 21.04.24 20:12

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
So 21.04.24 10:31
NIHIL**SINE**DEO*** Was übersetzt bedeutet, "Nichts ohne Gott"
Der Leitsatz der Woche!
Nach der Benutzung des DEO am morgen haben wir das Gefühl als ob uns Gott durch den Tag, unter die Arme greift. 8O :D

Dittsche
Beiträge: 105
Registriert: Di 28.06.22 13:35
Wohnort: Niederrhein
Hat sich bedankt: 139 Mal
Danksagung erhalten: 229 Mal

Re: Schaukasten Weltmünzen

Beitrag von Dittsche » Fr 26.04.24 12:13

Gelderländer Reiterschilling 1691
Niederlande, Provinz Gelderland
1 Schelling = 6 Stuiver
27 mm, 4,43 gr.
Prägestätte: Harderwijk
Verkade 16.2

Vs.: gekröntes Wappen von Gelderland
Moneta Nova Argentea Ordinum Gelriae et Comitatus Zutphaniae
Neue Silbermünzen der Provinz Gelderland und Grafschaft Zutphen

Rs.: Ritter zu Pferd und Schwert schwingend
CONCORDIA RES PARVAE CRESCVNT
Einheit macht die Stärke

Ähnlich dem Löwentaler sind die Stücke oft prägeschwach und viel umgelaufen, so auch dieses Stück.
Dateianhänge
Screenshot_20240419_110000_Samsung Internet.jpg
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Dittsche für den Beitrag (Insgesamt 4):
Lackland (Fr 26.04.24 13:29) • Chippi (Fr 26.04.24 17:08) • QVINTVS (Fr 26.04.24 20:42) • Numis-Student (Sa 27.04.24 06:58)

Benutzeravatar
mimach
Beiträge: 962
Registriert: Fr 12.06.20 09:04
Wohnort: Erlangen
Hat sich bedankt: 1743 Mal
Danksagung erhalten: 1122 Mal

Schilling - Suczawa-Fälschung (Suceawa-Fälschung)

Beitrag von mimach » Sa 04.05.24 10:15

Die hier gezeigte Fälschung eines preußischen Schillings habe ich von einem guten Sammlerfreund erhalten. Das kleine Münzlein hat mir erstmal ordentlich Mühe bereitet zu verstehen, was da eigentlich zu sehen ist.
Es handelt sich um eine zeitgenössische Fälschung eines preußischen Schillings aus der Festung Suczawa im Fürstentum Moldau. Geprägt ab 1662 bis 1685. Zielmarkt für diese Fälschungen war das Königreich Polen.
Neben den numismatischen Daten habe ich eine Zusammenfassung zu der Geschichte der Suczawa Fälschungen angefügt. Der Text wurde eingekürzt und redaktionell bearbeitet. Quelle: Lili Dergaciova - Fälschungen von Kleinmünzen des 17. Jh. und ihre Verbreitung im süd-östlichen Europa


Schilling - Suczawa-Fälschung (Suceawa-Fälschung)
Prägezeitraum: 1662 – 1685
Prägeort: Festung Suczawa, Fürstentum Moldau
Durchmesser: 15,48 mm
Gewicht: 0,55 g
Material: Kupfer
Anmerkungen: typisch dezentriert

Suczawa-Fälschung - Schilling  Preussen - 1662 bis 1685 -RV.jpg
Avers

Suczawa-Fälschung - Schilling  Preussen - 1662 bis 1685 -AV.jpg
Revers


Zum Vergleich ein Original aus dem Jahr 1654:

Schilling - Ktm. Brandenburg: Herzogtum Preußen
Prägejahr: 1654
Prägeort: Königsberg
Durchmesser: 15,48 mm
Gewicht: 0,70 g
Material: Billon
Referenz: Schrötter 1900, Neumann 122

Schilling - 1654 - Ktm. Brandenburg - Herzt. Preußen - Königsberg - Schrötter 1900 -AV.jpg
Avers
Schilling - 1654 - Ktm. Brandenburg - Herzt. Preußen - Königsberg - Schrötter 1900 -RV.jpg
Revers


Eine kurze Zusammenfassung zu den Hintergründen der Fälschungen:

Ein fortwährender wirtschaftlicher Niedergang des Königreichs Polen im 17. Jahrhundert, ausgelöst durch Thronstreitigkeiten, Schwedisch-Polnischer Krieg (1600-1629), Kosakenaufstände etc., führte zu einem stetigen Niedergang des polnischen Münzwesens.

Der Schilling nahm als dritten Teil des Groschens eine besondere Stellung in der monetären Versorgung des Volkes ein. Anfang des 16. Jahrhunderts noch mit einem Stückgewicht von 1,24 g und 0,23 g Silbergehalt, wurde diese Mitte des 17. Jahrhunderts unter König Kasimir (1649-1668) zu einer reinen Kupfermünze.

Erste minderwertige Prägungen des Schilling sollen bereits unter dem schwedischen König Gustav Adolf nach dessen Okkupation von Riga (1621) und Elbing (1626) in den Geldkreislauf gekommen sein. Diese „wertlosen“ Münzen sollen dann den Anstoß gegeben haben, dass in der moldauischen Stadt Suczawa (auch Suceawa) die massenhafte Fälschung von polnischen, schwedischen und preußischen Schillingen für den polnischen Markt begonnen wurde.

Um die Verbreitung und das Eindringen der wertlosen Münzen aufzuhalten, die die polnische Wirtschaft ruinierten, verbot Sigismund III. in dem Erlass von 1627 diese Geldstücke. Dieses Gesetz wurde auch von seinem Nachfolger Wladislaus IV. (1632–1648) übernommen. Er beschränkte seine Münztätigkeit auf Gold- und Silbermünzen (Taler und Halbtaler). Auch sein Nachfolger Johann Kasimir (1648–1668) prägte am Anfang seiner Regierung (1648–1650) nur Münzen mit hohem Handelswert. An Kleingeld gab es in diesen Zeiten im polnischen Geldumlauf ältere Gepräge und solche aus Schweden.
Der Erlass aus dem Jahr 1627 erbrachte aber nicht die erwartete Wirkung, sondern verschlechterte nur die Situation. Im Jahr 1650 beschloss der Senat (Diete), kleine Silbermünzen zu prägen, um geringhaltige ausländische Münzen zu verdrängen. Aber der Plan scheiterte und die neuen guten Silbermünzen verschwanden schnell aus Polen. Im Jahr 1654 wurde deshalb beschlossen, den Edelmetallgehalt zu reduzieren. In Verbindung mit dem 1655 einsetzenden und bis 1660 dauernden Krieg mit Schweden ruinierte diese Maßnahme die polnische Wirtschaft jedoch völlig. Um die finanzielle Lage des polnischen Staates zu verbessern, wurden die Münzstätten in Krakau (Kraków) und Bischofstal (Ujazdów) vom 1. Mai 1658 bis zum 30. April 1659 für 35.000 Zloty an die Italiener Paolo de Bono und Titus Livius Boratini verpachtet. Paolo de Bono aber starb bereits 1659 und Boratini blieb auf sich allein gestellt. …
Zu Beginn seiner Münztätigkeit hat Boratini Schestaki (6 Groschen), Ortstaler (1⁄4 Taler), Dukaten und Doppeldukaten geprägt. Als sich aber zeigte, dass solche Prägungen keinen fühlbaren Gewinn brachten, schlug er eine neue Prägung von Schillingen aus Billon vor. So schlechte Münzen waren seit 300 Jahren in Polen nicht geprägt worden. Diese von Boratini geprägten Münzen wurden „boratinki“ genannt; ihr Wert wurde mit drei „boratinki“ auf einen guten Groschen vorgeschrieben.“

Nach Ende des Pachtvertrages verschwand der italienische Münzmeister im Oktober 1661 um mehr als zwei Jahre später, im Jahr 1664 die Münzstätten in Vilna und Brest Litovsk zu übernehmen.

Von Ende 1661 bis 1663 arbeitete Boratini, mit dem Segen des polnischen Senats, beim Fürsten von Moldau Eustratie Dabija (1661-1665) auf dessen Festung Suczawa. Der Senat hoffte auf eine Behebung des Mangels an Kleingeld. Im Gegensatz zu den schlechten aber offiziellen Schillingen, die Boratini in Polen geprägt hatte, entstanden in Moldau kupferne Imitationen von schwedischen, polnischen und preußischen Schillingen.

Quelle: Lili Dergaciova - Fälschungen von Kleinmünzen des 17. Jh. und ihre Verbreitung im süd-östlichen Europa
Zuletzt geändert von mimach am Sa 04.05.24 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor mimach für den Beitrag (Insgesamt 8):
Atalaya (Sa 04.05.24 10:25) • TorWil (Sa 04.05.24 10:52) • Numis-Student (Sa 04.05.24 14:46) • Lackland (Sa 04.05.24 15:01) • Chippi (Sa 04.05.24 16:35) • KarlAntonMartini (Sa 04.05.24 17:34) • MartinH (Sa 04.05.24 21:23) • Dittsche (So 05.05.24 00:28)
——••——
Mitglied im Verein für Münzkunde Nürnberg
"Wir laden herzlich zu unseren Stammtischen und Vorträgen im Germanischen Nationalmuseum ein!"
https://www.vfm-nbg.de/
——••——

Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 20643
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 9210 Mal
Danksagung erhalten: 3748 Mal

Re: Schaukasten Weltmünzen

Beitrag von Numis-Student » Sa 04.05.24 14:48

Hallo mimach, ein toller Beitrag !

Würdest Du ihn bitte hier ebenfalls einstellen: viewtopic.php?f=13&t=24889 ?

Danke und Grüße,
MR
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag:
mimach (Sa 04.05.24 19:39)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste