Münzfälschung im 14. und 15. Jahrhundert

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Susat
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Münzfälschung im 14. und 15. Jahrhundert

Beitrag von Susat » Do 02.08.18 11:20

Hallo in die Runde,
zur Zeit interessiere ich mich für Münzfälscher und ihre Werkstätten im 14. und 15. Jahrhundert. Immer wieder wird mir erklärt das es ja schon zu der Zeit viele Fälscher gab, schließlich kann man ja von drakonischen Strafen lesen und es gibt ja auch viel nachweisliche Fälschungen. Die meisten jedoch erst nach dem Mittelalter entstanden wie z.B. die von Seeländer der erst 1690 geboren wurde. Natürlich meine ich auch nicht die Fälscher unter dem Namen „Paduaner“ bekannt die 1500-1570 lebten, denn sie machten römisch griechische Münzen nach. Im Sauerland hatt es viel Fälscherwerkstätten gegeben, das stimmt aber die beschäftigten sich auch erst im 16. und 17. Jahrhundert mit der Kupferprägung.
Ich hoffe meine Frage wird durch diese Beispiel klar: ich möchte gerne wissen woher die Meinung der Massenhaften Münzfälscher im 14. und 15. Jahrhundert kommt, denn mir sind keine wirklichen Münzfälschernamen und -werkstätten bekannt die verurteilt wurden. Ein Beispiel gibt es doch welches mir aber auch nicht nah genug an meine Fragestellung heranreicht. Ich finde die Stelle im Buch:
Das Reich im Mittelalter: kleine deutsche Geschichte von 500 bis 1500
S137 Um 1180 begann Barbarossa damit, in seiner Stadt Schwäbisch hall den „Heller“ prägen zu lassen. Dieser galt als ausgesprochen schlechtes geld, weil sein Silbergehalt weit unter dem anderer Münzen lag. Dennoch wurde ein hoher Umtauschwert vorgeschrieben, so dass ein großer Gewinn zu erzielen war. Über die staufischen Einflussgebiete erlangte der Heller weite Verbreitung und drängte die Münzen anderer Herren zurück. Dies gab im 13. Jahrhundert immer wieder Anlass für Konflikte zwischen dem König und den Fürsten. Papst Gregor IX griff diese Entwicklung schließlich in seiner Propaganda gegen Kaiser Friedrich II. auf, indem er ihn als „neuen Münzfälscher“ anprangerte.

Für Infos mit Quellenangaben wäre ich euch sehr dankbar.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Re: Münzfälschung im 14. und 15. Jahrhundert

Beitrag von Pflock » Sa 04.08.18 20:23

Hallo Susat,
folgendes geht zwar nicht unmittelbar auf Deine Frage(n) ein, aber vielleicht findest Du es ja interessant.
Hatte mal vor einigen Jahren diesen "Steckbriefe für Falschgeld" im Museum entdeckt und hier gepostet.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
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Re: Münzfälschung im 14. und 15. Jahrhundert

Beitrag von QVINTVS » Fr 28.12.18 19:26

Grüß Dich Susat,

mir liegen einige wenige Fälschungen vor und bernima hat zeitgenössische mittelalterliche Fälschungen von Regensburgern im Angebot.

Ich habe einen Augsburger Pfennig des 15. Jh. der wenig Silber enthält und sehr bleihaltig klingt - Klangprobe, kennst Du wahrscheinlich.
Bei Ebay habe ich vor einiger Zeit einige zeitgen. Fälschungen erworben.

Wahrscheinlich bekommt man die Fälschungen nicht zu sehen, sie sind unattraktiv, meist sehr schlecht erhalten und vielleicht auch für Sondengänger nicht/schwer zu erkennen. Sie sind quasi nicht verkäuflich und landen dann in der Schrott-, bestenfalls in der Wühlkiste.

Für Augsburg gibt es in den Baumeisterbüchern eine Nachricht, dass ein Münzfälscher geköpft wurde (1369).
Viele Grüße

QVINTVS

Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.

Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)

Ebay-Alternative nutzen: https://www.muenzauktion.info

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bernima
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Re: Münzfälschung im 14. und 15. Jahrhundert

Beitrag von bernima » Fr 28.12.18 20:59

Hallo

Falls gewünscht kann ich mit einigen Bildern von zeitgenössischen Fälschungen dienen.
Ich habe diese gerne in meiner Sammlung. Sie sind zwar meist weniger attraktiv als die Orginale, dafür aber umso seltener.
Und auf jeden Fall interessant für die Sammlung.

MfG. bernima

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