Deutschstunde

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

Moderator: Locnar

vMadai
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Re: Lybien... mir platzt gerade der Kragen.

Beitrag von vMadai » Do 14.04.11 20:33

Wären es weniger, wenn wir in der Zwischenzeit mehr über überlebte Tyrannen diskutiert hätten?

emieg1
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Re: Lybien... mir platzt gerade der Kragen.

Beitrag von emieg1 » Do 14.04.11 22:31

Wurzel hat geschrieben:
Ich frage mich wie viele Leben in Libyen in der Zeit in der wir über die Entwicklung von Sprache diskutieren wohl aufgehört haben "lebendig" zu sein?
Ich habe selten so ein wahres und eindringliches Wort gelesen.. danke!

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chinamul
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Re: Lybien... mir platzt gerade der Kragen.

Beitrag von chinamul » Fr 15.04.11 13:04

Es ist verständlich, daß philologische Diskussionen nicht alle Forumsteilnehmer gleich brennend interessieren. Dennoch erlaube ich mir aus gegebenem Anlaß, hier einmal auf den Unterschied zwischen "harmonieren" und "harmonisieren" hinzuweisen.

Synonyme für "harmonisieren" (Bedeutung "in Einklang bringen"):
anpassen, koordinieren mit, vereinheitlichen, in Übereinstimmung bringen, aufeinander abstimmen, einander angleichen, einander annähern, einen, unter einen Hut bringen, vereinen, vereinigen

Synonyme für "harmonieren" (Bedeutung "passen"):
geeignet sein, gefallen, abspielen, gut zu Gesicht stehen, sich anschmiegen, kleiden, sich bewahrheiten, sich entsprechen, gelegen kommen, praktisch sein, anspielen, wie angegossen sitzen, aufgehen, treffen, hingehören, recht sein, abgeben, dicht am Körper liegen, stehen, sich eignen, zusammenstimmen, behagen, wie gerufen kommen, anliegen, schmeicheln, sich bestätigen, zusammenpassen, taugen, sich gut treffen, zuspielen, nach Maß, stimmen, zusammenfallen

Damit beschreibt das Verb "harmonieren" das Ergebnis des "Harmonisierens" und ist demzufolge ein sog. verbum durativum, also eines, das einen bestehenden Zustand beschreibt, während "harmonisieren" eindeutig Prozeßcharakter mit einem Ziel hat und so erst zu einem Zustand führt. Man könnte es daher vielleicht als ein verbum causativum bezeichnen.

Gruß

chinamul
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Re: Deutschstunde

Beitrag von emieg1 » Fr 15.04.11 16:22

Aus gegebenem Anlass habe ich den thread-Titel umformuliert :wink: :D

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Peter43
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Re: Deutschstunde

Beitrag von Peter43 » Fr 15.04.11 17:31

Ich frage mich nur, was korrektes Deutsch mit schwurbseln zu tun hat. Oder bedeutet die Tatsache, dáß Deutsch eine lebendige Sprache ist, daß jeder sprechen und schreiben kann, wie er will, und daß es kein korrektes Deutsch mehr gibt?

Jochen
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Re: Deutschstunde

Beitrag von emieg1 » Fr 15.04.11 18:19

Die deutsche Sprache ist in der Tat eine äusserst lebendige Sprache. Die Rechtschreibreformen der letzten Jahre haben fleissig dazu beigetragen, Verwirrung zu stiften... ich weigere mich selbst beharrlich gegen manche "Gesetze" und habe bleistiftsweise das "ß" vollkommen verbannt. Ich liebe die deutsche Sprache, wenn sie beispielsweise Rilke oder Pfennig in den Mund nehmen und getraue mich sogar, beide in einem Satz zu erwähnen.

In diesem Fred wollte ich aber einfach nur ein bisschen über die aktuelle Lage dieser Welt "schwurbseln"... kein Problem, wenn das anscheinend vielen am **** vorbeiläuft. Ich habe nicht mal ein Problem damit, diesen Fred dann umzugestalten, wenn die Rechtschreibung höher bewertet wird als der Weltfrieden. Tatsächlich ist es mir schnuppe, ob ich mal einen Flüchtigkeits- bzw. Rechtschreibefehler hinlege. Ich habe weder die Zeit noch die Musse noch die Lust, jedes meines postings vorab durch den Unterricht jagen zu müssen.

chinamul... Horst, du schaffst es wirklich, eine politische Debatte bzw. den Versuch mit Rechtschreibefehlern zu begegnen... sorry, ich wähle dich ab! Keine Stimme mehr!

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Re: Deutschstunde

Beitrag von chinamul » Sa 16.04.11 15:29

Wer die deutsche Sprache wirklich liebt, der sollte auf keinen Fall so schludrig mit ihr umgehen, wie Du es tust.
Und die infame Unterstellung, daß hier die Rechtschreibung höher bewertet werde als der Weltfrieden, ist einfach nur lächerlich. Glaubst Du denn wirklich, daß unsere Stellungnahmen zu Ereignissen, die die Welt erschüttern, irgendeinen Einfluß auf das blutige Geschehen in Nordafrika haben könnten? Wenn ein liebloser und teilweise fehlerhafter Gebrauch des Deutschen den geschundenen Menschen in Libyen wirklich in irgendeiner Weise helfen könnte, würde ich mich bereitwillig umstellen und mich ab sofort genauso nachlässig ausdrücken wie Du.
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Re: Deutschstunde

Beitrag von emieg1 » Sa 16.04.11 19:35

Nun, sieh' es positiv... mein in deinen Augen schludriger und liebloser Umgang mit der deutschen Sprache sorgt immerhin dafür, dass dem Herrn Oberlehrer nicht langweilig wird. :D

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Zwerg
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Re: Deutschstunde

Beitrag von Zwerg » Sa 16.04.11 21:28

Nun, sieh' es positiv... mein in deinen Augen schludriger und liebloser Umgang mit der deutschen Sprache sorgt immerhin dafür, dass dem Herrn Oberlehrer nicht langweilig wird. :D
Es gibt Beiträge, die man besser nicht geschrieben hätte.

Dieser ist unter den vielen überflüssigen einer der über überflüssigeren - Smiley hin oder her
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Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

emieg1
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Re: Deutschstunde

Beitrag von emieg1 » Sa 16.04.11 21:48

Zwerg hat geschrieben:
Nun, sieh' es positiv... mein in deinen Augen schludriger und liebloser Umgang mit der deutschen Sprache sorgt immerhin dafür, dass dem Herrn Oberlehrer nicht langweilig wird. :D
Es gibt Beiträge, die man besser nicht geschrieben hätte.

Dieser ist unter den vielen überflüssigen einer der über überflüssigeren - Smiley hin oder her
Dann nehme ich das smiley (oder den smiley - ich werde sicherlich in Bälde eines besseren belehrt) natürlich weg, wenn er/sie/es denn überflüssig erscheint. Den "Rest" lass' ich allerdings so stehen.

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