Fragen zu Reinhold Kaim

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

Moderator: Locnar

djrelord
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Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von djrelord » Do 23.01.14 23:09

Liebe Numismatiker,

ich habe mich hier angemeldet, um einige, zugegeben, recht ungewöhnliche Fragen zu stellen.
Zunächst stelle ich mich kurz vor: Mein Name ist Alexander, 29 jahre alt und Student der internationalen Betriebswirtschaftslehre (Zweitstudium), davor habe ich Soziologie studiert.

Ich bin auf dieses Forum gestoßen, als ich im Internet auf Spurensuche nach meinem Großvater, Reinhold Kaim, war. Da habe ich gedacht ich melde mich einfach mal an und frage euch.
Als kleiner Junge saß ich Stunden auf seinem Schoß und er hat mir viele Geschichten rund um die russische Numismatik erzählt. Selbst bei einigen Treffen war ich dabei, drum ist das für mich hier gerade pure Nostalgie.

Ich weiß gar nicht recht wie ich, das, was ich gern hätte, formulieren soll. Im Grunde würde ich mich über eine Charakteristik meines Opas aus Sicht anderer Numismatiker freuen. War er wirklich einer der führenden Experten für russische Numismatik? Vielleicht kannte ihn jemand persönlich? War er ein guter Geschäftspartner oder ein Schlitzohr? Wo hatte er Stärken und Schwächen? Hat er irgendetwas herausragendes geleistet oder vielleicht große Fehler gemacht? Keine Angst, ich bin nicht nur hier, um zu hören was für ein toller Mensch er war. Sollte es Kritik geben, bin ich sehr interessiert daran. Vielleicht hat ja der eine oder andere von euch eine Anekdote parat.
Wenn jemand nicht öffentlich antworten möchte, würder ich mich selbstverständlich auch über eine PN freuen.

Seine Frau lebt übrigens heute noch, ich sehe sie regelmäßig Sonntag mittag zum Essen. Noch heute ist das Thema Münzen in unserer Familie ein großes Thema, nicht zuletzt da immernoch regelmäßig Leute bei meiner Oma anrufen, die Reinhold Kaim sprechen möchten. :)

Vielen Dank im Voraus,

Alexander

stampsdealer
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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von stampsdealer » Do 23.01.14 23:20

Ich habe bei ihm um 1980/81 Münzen aus seiner Verkaufsliste bestellt, keine russischen Münzen, u. a. ein Taler von Maria Theresia.

Ein korrekter Münzhändler wird er wohl gewesen sein.

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ischbierra
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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von ischbierra » Do 23.01.14 23:34

Hallo Alexander,
willkommen hier im Forum. Ich habe zwar Deinen Großvater nicht gekannt und kann demzufolge auch keine Anekdoten hier beitragen, aber ich habe ein Teil seiner Bücher und nutze sie auch. Es gibt aber ein paar Spezialisten für russische Münzen hier, die werden sich hoffentlich noch zu Wort melden.
Gruß ischbierra

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Zwerg
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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von Zwerg » Fr 24.01.14 00:05

Ich bin zwar kein Spezialist für russische Münzen
Aber! Ich habe Reinhold Kaim noch persönlich kennengelernt.
Leider kann ich nichts Spektakuläres berichten - es waren einfach nur ganz normale kaufmännische Beziehungen zwischen Schwelm (korrekt?) und Solingen.
Hat seine Tochter (oder eine seiner Töchter) nicht ein Praktikum bei einem Münzhändler in Frankfurt belegt?
Ach ja - er fuhr einen Volvo.

Im deutschsprachigen Raum waren die Bücher von "Kaim" (so um 1980) Standardliteratur - in einem ganz engen Markt.
Es sammelte doch keiner speziell russische Münzen. Normale Rubel von Anna, Katharina, Elisabeth konnte man in Mengen so um 30 bis 50 DM handeln. Peter war ein wenig teurer, und kupferne Kopeken liefen so nebenbei.

Nur Erinnerungen
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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von platinrubel » Fr 24.01.14 09:46

Ich kann leider nicht viel Beitragen, ich kannte ihn nicht persönlich, da ich dafür noch etwas zu jung bin.
allerdings befinden sich in meiner bibliothek folgende seiner schriften da sie mein sammelgebiet platinmünzen betreffen:
- Russische Münzstätten. Münzzeichen, Münzmeisterzeichen (1971)
- Die Münzen des Zaren Nicolaus I., 1825-1855 (1982)

grüsse platinrubel

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von sigistenz » Sa 25.01.14 00:00

Hi Alexander :) , ich sammle seit ungefähr 1971 russische Münzen, ziemlich schnell kaufte ich dann auch die beiden Kataloge, die damals zur Grundausstattung für RusslandSammler gehörten, eines davon war ein dunkelgrüner Ganzleinenband aus 1964 über Russische Münzen von Reinhold KAIM, den genauen Titel weiss ich nicht mehr. Das Werk umfasste eine interessante Einführung in die russische Geschichte und eine grobe Aufstellung der Typen, nummeriert. Bewertet waren die Typen nicht mit Preisen, sondern nach einem Punktsystem, gängige Typen hatten wenige, seltene mehr Punkte. Am Ende waren Fototafeln mit einigen repräsentativen Typen. Da nichts vergleichbares deutschsprachiges auf dem Markt war, nur in Englisch noch der (bessere) HARRIS, war der "Kaim" auf dem deutschen Markt ein Pionierwerk. Man musste ihn haben, weil in Verkaufslisten und Auktionskatalogen oft die Kaim-Nummer zitiert wurde.
In seinem Buch wies der Verfasser auch auf seine Verkaufslisten hin. So kam ich schnell mit ihm zusammen. Man sah ihn fast überall auf den grossen deutschen Börsen und Auktionen, ich glaub, ich hab ihn sogar London und Kopenhagen getroffen, auch mal besucht (im Dahlienweg, ich glaube das war in Schwelm oder Gevelsberg).
Zuletzt sah ich ihn auf den Börsen auf Krücken (Hüftoperation?), das war wohl ungefähr Anfang der 80er, bis dahin schwirrte ich jedes Wochende auf Börsen und Auktionen herum, wegen russischer Münzen - ich maggelte auch damit, um meine eigene Sucht zu finanzieren. Dein Grossvater war immer gut drauf, korrekt im Geschäft. Anfang der 80er schlief unser Kontakt ein, ich fuhr nicht mehr viel herum und erhielt seine Verkaufslisten auch nicht mehr (es hatte ihm wohl nicht gefallen, dass ich zu viel aus Gründen der Erhaltung zurückschickte). Damals waren die Preislisten ohne Fotos, sie enthielten eine Aufstellung des Angebots mit Erhaltungsangabe und Preis. Kaims "vorzüglich" entsprach oft nicht meiner Vorstellung. Danke für dein Posting - es führte mich in die Vergangenheit.
Ich habe deinen Grossvater geschätzt und in guter Erinnerung.
Sigi
-

djrelord
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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von djrelord » Mo 03.02.14 17:35

Klasse, vielen Dank für euer Feedback. Das hat mir ein recht gutes erstes Bild meines Opas als Geschäftsmann gegeben.

Lieben Gruß,

Alexander

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Afrasi
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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von Afrasi » Do 23.04.15 15:55

Lieber Alexander!

Leider lese ich diesen Thread erst jetzt aus Zufall. Ich habe alle Bücher Deines Großvaters und auch alle direkt bei ihm gekauft. Er signierte sie ja alle von Hand. Ich bin zwar kein Russland-Spezialist und meine Russland-Sammlung ist recht unbedeutend, trotzdem fieberte ich jeder neuen Preisliste entgegen. Münzen aus Asien und Afrika - auch seltenere - bekam man nämlich oft recht günstig bei ihm, der ja ganz auf Russland spezialisiert war. Es war ja noch in der Vor-Internet-Zeit und gute Quellen waren ziemlich rar. Ich kam bestens mit ihm aus und bedauerte seinen Tod sehr - nicht nur aus Sammlersicht.

Tschüß, Alexander
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von hardymar » Do 04.06.20 11:23

Hallo Alexander, ich bin ganz zufällig auf deine Frage über deinen Grossvater gestossen.
Leider sind 6 Jahre vergangen seit der Zeit, wo du dich über deinen Grossvater interessiert hattest. Aber ich glaube, dein Interesse besteht nach wie vor. So, ich bin aus Bulgarien, Varna. Ich kenne deinen Grossvater wegen seiner Kontakte mit meinem verstorbenen Vater. Ich war auch zu Gast bei ihm im Sommer 1970. Ich besitze ein oder 2 Fotos von ihm und deiner Oma und könnte dir bei Gelegenheit per Internet senden. Ausserdem bin ich im Besitz eines Buches von ihm, welches er meinem Vater gewidmet hatte wegen seiner Hilfe. Wenn du Interesse haben solltest meine email Adresse ist marcian_i@yahoo.co.
Bleib gesund! Liebe Grüsse, Marcian Janakiev, Varna, Bulgarien

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von shanxi » Do 04.06.20 19:52

Ob er das nach 6 Jahren noch liest?

Eine persönliche Mitteilung (Kontaktbutton) wäre vielleicht sinnvoller. Die landet in seiner e-mail.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor shanxi für den Beitrag (Insgesamt 2):
hardymar (Do 25.06.20 23:23) • djrelord (Fr 26.06.20 10:04)

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von Numis-Student » Do 04.06.20 22:10

Mal eine Frage von Einem, der zwar den Namen Kaim kennt, aber nicht den Menschen dahinter: Wann ist Reinhold Kaim eigentlich gestorben ?

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von Numis-Student » Do 04.06.20 22:11

shanxi hat geschrieben:
Do 04.06.20 19:52
Ob er das nach 6 Jahren noch liest?

Eine persönliche Mitteilung (Kontaktbutton) wäre vielleicht sinnvoller. Die landet in seiner e-mail.
Der Fragesteller sollte sowohl bei einer PN als auch bei einer Antwort in "seinem" Thema eine Benachrichtigung per Email bekommen.

Schöne Grüße
MR
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag:
shanxi (Fr 05.06.20 09:13)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von djrelord » Fr 26.06.20 10:05

shanxi hat geschrieben:
Do 04.06.20 19:52
Ob er das nach 6 Jahren noch liest?

Eine persönliche Mitteilung (Kontaktbutton) wäre vielleicht sinnvoller. Die landet in seiner e-mail.
Sehr gute Idee, vielen Dank, genau so hat es geklappt!

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von djrelord » Fr 26.06.20 10:08

Numis-Student hat geschrieben:
Do 04.06.20 22:10
Mal eine Frage von Einem, der zwar den Namen Kaim kennt, aber nicht den Menschen dahinter: Wann ist Reinhold Kaim eigentlich gestorben ?

Schöne Grüße
MR
Das war 2006 leider nach langer Krankheit.

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Re: Fragen zu Reinhold Kaim

Beitrag von Numis-Student » Fr 26.06.20 11:59

Hallo,

danke für Deine Antwort.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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