Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

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Amaterasu
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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Amaterasu » Do 18.04.13 16:57

polyphamos hat geschrieben:ich versicher dir, dass da bestimmt bis zu das doppelte drin gewesen wäre (je nach Händler auch das 3/4-fache).
chillout hat geschrieben:na wenn er bei ebay geschaut hat und die 5...15 Euro die Versteigerungsendbeträge darstellen, ist es doch eine leichte Rechenaufgabe gewesen.
Genau das ist es ja. Ich habe fast jede Münze mit exakt demselben Prägejahr und derselben Prägestätte wie meine auf Ebay gefunden (den Rest hier im Forum angefragt :mrgreen: ). Die allermeisten wurden sogar prägefrisch, nagelneu, unzirkuliert angeboten. Zum Sofort-Kauf zwischen 5 und 15 Euro, je nach Münze.

Was soll ich mir da Hoffnung machen, dass meine Münze, mit Resten von Klebeband, das Silber teilweise mit Grünspan angelaufen, da mehr bringen soll?

polyphamos
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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von polyphamos » Do 18.04.13 17:17

Der Händler wird schon gut einkalkulieren können, was er verdient
und ich zweifle, dass das jetzt ein Sammler war, der alles nahm.

Wie gesagt, mir ist es egal, wie du oder andere Erben das handhaben, aber ich würd mich nicht wohlfühlen, "liebevoll" gesammelte Münzen meiner Familie zu verramschen. Ich will dich in keinster weise angreifen, versteh mich bitte nicht falsch!
Aber immer noch besser, als die einzuschmelzen :)
Kauf dir wenigstens was tollles von dem Geld^^

@ chillout, warum erachtest du 9% als zu teuer? Ok, muenzauktion hat 2% Gebühren, aber da sind leider weniger interessenten (bei meinen Auktionen etwa 1% der Besucher im Vergleich zu ebay). Ahs bringen bei den gängigen Münzen genauso viel Geld, haben aber erhebliche Gebühren. Kleiner Vergleich: Wenn ich bei Amazon meine Videospiele verkaufe, ziehen die 30% Gebühren ab, Ich habe zwar immer noch mehr raus als bei ebay, aber das ist zu hoch.

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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von chillout » Fr 19.04.13 07:59

Das mit den Gebühren bei Amazon wusste ich bisher noch nicht einmal :?
Trotzdem finde ich die Ebaygebühren weiterhin zu hoch - es ließen sich mit Sicherheit mit niedrigeren Provisionen leben. Wenn ich mich recht entsinne, waren es vor ein paar Jahren auch 5%; daraus wurden dann plötzlich 8% (dafür ohne Einstellpauschale).... Jetzt sinds gar 9%? Sorry - aber das ist doch so ähnlich wie "Geld drucken". Eigentlich wäre es Zeit, ein Konkurrenzportal zu eröffnen. 8)
:cry: Leider fehlen mir hierzu die Fähigkeiten. :cry:

Meisenkaiser
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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Meisenkaiser » Fr 19.04.13 09:52

@Amaterasu
Was ein guter Preis ist, ist ja nicht zuletzt von deiner Erwartung abhängig.
Das einzig objektive Kriterium für die Wertbestimmung ist der Materialpreis.
Was dir irgendwer, irgendwann, irgendwo eventuell mal bezahlen würde ist ja völlig
irrelevant wenn du die Münzen jetzt und ohne großen Aufwandung verkauft hast.
Wenn du dich umfassend informiert hast und mit Abschluss zufrieden bist solltest du
dir auch keine Gedanken mehr darum machen.
Hasse ma 'n Thaler?

polyphamos
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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von polyphamos » Fr 19.04.13 14:26

chillout hat geschrieben:Das mit den Gebühren bei Amazon wusste ich bisher noch nicht einmal :?
Trotzdem finde ich die Ebaygebühren weiterhin zu hoch - es ließen sich mit Sicherheit mit niedrigeren Provisionen leben. Wenn ich mich recht entsinne, waren es vor ein paar Jahren auch 5%; daraus wurden dann plötzlich 8% (dafür ohne Einstellpauschale).... Jetzt sinds gar 9%? Sorry - aber das ist doch so ähnlich wie "Geld drucken". Eigentlich wäre es Zeit, ein Konkurrenzportal zu eröffnen. 8)
:cry: Leider fehlen mir hierzu die Fähigkeiten. :cry:
Bei Amazon ist es abhängig von Kategorien, aber bei meinen Verkäufen gabs immer den horenden Abzug bei 10€ + 3€ versand gehen 4€ Gebühren drauf. Dann nochmal 3,5€ Einschreiben..)
natürlich können die auch mit weniger Leben, Der Supermarkt könnte dir auch eine Milch für 15 cent verkaufen und würde wahrscheinlich noch mehr einnehmen, als der Einkaufspreis war. Gier :)

Amaterasu
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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Amaterasu » Fr 19.04.13 18:38

Meisenkaiser hat geschrieben:@Amaterasu
Was ein guter Preis ist, ist ja nicht zuletzt von deiner Erwartung abhängig.
Das einzig objektive Kriterium für die Wertbestimmung ist der Materialpreis.
Was dir irgendwer, irgendwann, irgendwo eventuell mal bezahlen würde ist ja völlig
irrelevant wenn du die Münzen jetzt und ohne großen Aufwandung verkauft hast.
Wenn du dich umfassend informiert hast und mit Abschluss zufrieden bist solltest du
dir auch keine Gedanken mehr darum machen.
Unterschrift :mrgreen:

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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Goldfuchs » Sa 13.07.13 18:28

Um mal von der ganzen Ankauf/Verkaufdiskussion (gähn!) weg zu kommen: Ich hab mal eine fachliche Frage an die geschätzten Sammlerkollegen-Experten hier: Einer meiner Goldfüchse ist auch ein 99-Tage Friedrich. Ein wenig besser erhalten (weniger verklebt) allerdings schon. ;-) Wann wurden denn die Dinger 1888 eigentlich genau geprägt? Ein Teil der gut 5 Mio Auflage noch zu seinen Lebzeiten im Mai / Juni oder alles erst nach Ableben des werten Hohenzollern-Herrschers im späteren Sommer / Herbst / Winter des Jahres? Hab mehrfach über die Originale der 20er und 10er gelesen "erst nach seinem Tode geprägt" ... aber nirgends find ich Genaueres. Interessiert mich einfach. Drei Monate sind zwar keine lange Zeit, die Prägung eines neuen Herrscherkopfes ans Laufen zu bekommen. Aber bei einer effizienten Münzstätte auch nicht vollkommen aussichtslos, da eine neue Produktion beginnen zu lassen. Oder täusch ich mich?

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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Mynter » Sa 13.07.13 18:40

Goldfuchs hat geschrieben:Um mal von der ganzen Ankauf/Verkaufdiskussion (gähn!) weg zu kommen: Ich hab mal eine fachliche Frage an die geschätzten Sammlerkollegen-Experten hier: Einer meiner Goldfüchse ist auch ein 99-Tage Friedrich. Ein wenig besser erhalten (weniger verklebt) allerdings schon. ;-) Wann wurden denn die Dinger 1888 eigentlich genau geprägt? Ein Teil der gut 5 Mio Auflage noch zu seinen Lebzeiten im Mai / Juni oder alles erst nach Ableben des werten Hohenzollern-Herrschers im späteren Sommer / Herbst / Winter des Jahres? Hab mehrfach über die Originale der 20er und 10er gelesen "erst nach seinem Tode geprägt" ... aber nirgends find ich Genaueres. Interessiert mich einfach. Drei Monate sind zwar keine lange Zeit, die Prägung eines neuen Herrscherkopfes ans Laufen zu bekommen. Aber bei einer effizienten Münzstätte auch nicht vollkommen aussichtslos, da eine neue Produktion beginnen zu lassen. Oder täusch ich mich?
Das hatte ich vor zwei Jahren mal anhand des Onlinearchives einer zeitgenössischen Zeitung recheriert. Ich war überrascht, welchen Anteil die Presse an der Gestaltung der Friedrich- Münzen nahm:

13.04.1888
Ein Stempel für die neuen Münzen mit der Büste des Kaisers Friedrich ist von dem Modelleur Weigand angefertigt und dem Kaiser vorgelegt worden. Da er die volle Billigung gefunden haben soll, so dürfte die Ausprägung der neuen Münzen schon in nächster Zeit ihren Anfang nehmen

17.04.1888
Die ersten Münzen mit dem Bildnisse des Kaisers Friedrich werden Kronenstücke, (10 Mk. in Gold) sein, welche in etwa vier Wochen zur Ausgabe gelangen werden. Für Münzensammler dürfte die Notiz von Interesse sein, daß gelegentlich des Ablebens von Kaiser Wilhelm besondere Gedenkmünzen nicht geprägt werden.

24.04.1888
Die Vorbereitungen wegen Herstellung des neuen Prägestempels mit dem Bilde Kaiser Friedrichs sind so weit gefördert, daß in der übernächsten Woche mit der Prägung von Münzen, zunächst Zwanzigmarkstücken, begonnen werden kann.

12.06.1888
Wo kommen denn die neuen 20=Markstücke hin? Der Münzdirektor Conrad in Berlin, der die Meldung, die neuen Goldmünzen mit dem Bildniß würden eines Schönheitsfehlers wegen wieder eingezogen, kurz und bündig für falsch erklärt, theilt nebenher gleichzeitig mit, daß bereits 20 Millionen der neuen Doppelkronen und eine noch größere Summe von einfachen Kronen mit dem Bildniß Kaiser Friedrichs in Cours gesetzt seien. Wir hier haben noch keine, weder einfache noch doppelte, gesehen.

22.06.1888
Goldmünzen, 10= und 20=Markstücke, die das Bildniß Kaiser Friedrichs tragen, werden bereits wieder mit hohem Aufschlag gekauft, da sie bereits zu den seltenen Münzen gehören. Das Gleiche gilt von den Goldstücken, die die Jahreszahl 1888 und das Bildniß Kaiser Wilhelms I. tragen.

10.07.1888
In Berlin sind die ersten Zwei=Markstücke mit dem Bilde des Kaisers Friedrich zur Ausprägung gelangt; dieselbe wird in dieser Woche rasch fortgesetzt werden. Die Münzen sind vortrefflich gelungen. Von der blanken Silberfläche der Zwei=Markstücke heben sich die Züge des verstorbenen Kaisers noch wirksamer ab, als auf den Kronen und Doppelkronen. Trotzdem ein erhebliches Quantum dieser Münzen zur Ausprägung gelangt, wird von denselben in den Verkehr als Scheidemünze wohl nur wenig übergehen. Wer in den Besitz eines derartigen Zweimarkstücks gelangt, wird dasselbe gern als eine Erinnerung an den Entschlafenen zurückhalten.

07.08.1888
Der Handel mit Münzen mit dem Bilde Kaiser Friedrichs gewinnt in Berlin immer größere Dimensionen und immer eingehendere Ausbeutung. So werden jetzt sämmtliche Münzen dieser Art nicht nur in Form von Schmucksachen, als Broches, Brelorques, Gehänge an Armbändern etc. ausgeboten, sondern vielfach auch in eleganten Futteralen verkauft, die mit Seide oder Sammet ausgelegt sind und die Gold=Inschrift tragen: "Erinnerung an Kaiser Friedrich III." Vier Münzen der erwähnten Art, ein 20=Markstück, ein 10=, ein 5= und ein 2=Markstück kosten in einem Futteral zusammen 52 Mark.

10.08.1888
Die Reichsbank in Berlin theilt mit, daß ihr Bestand an Silbermünzen mit dem Bilde Kaiser Friedrichs vollständig erschöpft ist. Gesuche um Ueberlassung von solchen Münzen sind also vergebens.

14.08.1888
Nachdem dem Reichsbankdirektorium in Berlin zur Kenntniß gekommen war, daß spekulative Banquiers einen sehr großen Theil von Münzen mit dem Bildniß Kaiser Friedrichs an sich gebracht hätten und daß Unterhändler mit solchen Münzen dicht vor der Reichsbank ihren Handel trieben, ist auf Befehl des Kaisers eine große Summe von dem neuen Geld zurückbehalten worden, damit die Reichsbank in der Lage sei, Personen, welche schriftlich um Verabfolgung derartiger Münzstücke einkommen und nicht in dem Verdacht stehen, mit denselben Handel zu treiben, zu berücksichtigen. Ferner ist angeordnet worden, daß an Gehalt= oder Pensionempfängern einzelner Behörden ein Theil des zu zahlenden Betrages in Münzstücken mit dem Bildniß Kaisers Friedrichs gezahlt werden solle, und so ist es gekommen, daß eine große Zahl von Gehaltsempfängern wenigstens 4 Silbermünzen neuester Prägung erhalten haben. Da die zurückgehaltenen Geldstücke aber nicht genügen, um allen diese Berücksichtigung zu Theil werden zu lassen und Tausende von Gesuchen Privater noch vorliegen, werden jetzt, wie die "Nordd. Allg. Ztg." bekannt giebt, die Prägungen von 5= und 2=Markstücken noch fortgesetzt

17.08.1888
An Friedrichsmünzen, wie man die neuen Münzen mit dem Bildniß Kaiser Friedrichs zu nennen beginnt, sind, nach der amtlichen Uebersicht im vorigen Monat geprägt worden: 401 760 Doppelkronen. 177 428 Kronen, 81 820 Fünfmarkstücke und 500 000 Zweimarkstücke. Wie verlautet, ist man bereits der Frage näher getreten, von den vielbegehrten Fünf= und Zweimarkstücken eine erheblich größere Anzahl auszuprägen, als zuerst beabsichtigt wurde. Dadurch hofft man dem geschäftsmäßigen Handel mit diesen Münzen entgegen zu treten.
Grüsse, Mynter

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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Goldfuchs » Sa 13.07.13 18:49

Danke für die tolle und ausführliche Antwort lieber Mynter. :D Wenn ich das richtig lese, müssten zumindest die Friedrichsgoldis teilweise noch zu seinen Lebzeiten geprägt worden sein. Wann die Leut sie in die Hände bekommen haben (Juli/August) ist eine andere Sache. Die Silbermünzen wurden hingegen erst danach geprägt. So lese ich das zumindest aus den Kurzmeldungen heraus. Mit der Meldung vom 12.6.1888 "20 Millionen der neuen Doppelkronen" kann damit nur der Geldwert, also 1 Million Stück der 20er gemeint sein (Übermittlungsfehler der Presse)? Auflage war ja nur 5 Millionen...

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Re: Opas Münzsammlung gefunden - 1888 Deutsches Reich

Beitrag von Mynter » Mo 15.07.13 22:53

So verstehe ich das auch. Die " 20 Millionen " können sich nur auf die bis dahin ausgeprägte Gesammtsumme an Zwanzigmarkstücken beziehen.

Eines der erwähnten Etuis habe ich übrigens einmal in einem Angebot gesehen, leider habe ich es nicht gekauft.
Grüsse, Mynter

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