3 Mark Preussen

1871-1945/48
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Katja
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3 Mark Preussen

Beitrag von Katja » Mi 03.06.15 17:42

Hallo,
da ich hier schon erfahren durfte wie kompetent ihr Auskunft geben könnt:
Wie hoch waren die jährlichen Auflagen des Nominals
3 Mark Preussen Kaiser-/Königskopf Wilhelm II. 1908-1912?
Wäre jemand so nett?
EINE ZWEITE fRAGE NOCH:
1913/14 gibt es von Wilhelm II nur noch die kürassierte Büste?
Falls ja:
Hat jemand Hintergrundinformation, warum man diesen Wechsel (weg vom Kopf, hin zur Büste) vollzog?
Inwieweit griff Wilh. II persdönlich in die Münzgestaltung ein?
Soweit ich weiß, hat er beispielsweise den ursprünglichen Entwurf der DOA-Rupien "Kaiserbüste mit der imaginären Kaiserkrone" abgelehnt und seinen Vorschlag "Kaiser in Pardeuniform Garde du Corps" durchgesetzt.
Stimmt das?
MfG

fareast_de
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Re: 3 Mark Preussen

Beitrag von fareast_de » Mi 03.06.15 19:43

3 Mark Preußen:
1908 2 858 666
1909 6 343 745
1910 5 790 624
1911 3 241 710
1912 4 626 390

Die Münzen diese Typs zeigen noch den jungen Kopf von "S.M." um 1888.
1913 wollte man der Alterung des Souveräns Rechnung tragen, daher das neue Modell in Kürassieruniform.

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Katja
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Re: 3 Mark Preussen

Beitrag von Katja » Mi 03.06.15 20:11

Herzlichen Dank für deine Angaben, fareast_de !
MfG

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Mynter
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Re: 3 Mark Preussen

Beitrag von Mynter » So 14.06.15 10:58

In Bezug auf die Gestaltung des Zweirupienstückes wird bei Jaeger angeführt, dass der Kaiser auf einer lateinischen Umschrift bestand , um eine durch die Portraitgestaltung notwendig gewordene Trennung eines deutschen Textes zu umgehen.
Inwiefern Wilhelm persönlich auf die Formgebung der ab 1913 geprägten Kursmünzen Einfluss nahm, weiss ich nicht, doch war es allgemein üblich, dass der Souverän einen Portraitentwurf genehmigen musste. Max Barduleck musste so beispielsweise das Modell für die Gedenkmünzen zum Jubiläum der Uni Leipzig noch einmal von vorn beginnen, da der König Einspruch dagegen erhoben hatte, dass auf der gestaffelten Portraitwiedergabe nicht er , sondern der Universitätsgründer vorne angebildet war. Auf den dann zur Ausführung gekommen Münzen wurden die Portraits dann auch umgekehrt.
Die Uniformierung des Kaisers ist nicht uninteressant, die Gestaltung lässt einen sofort an den Kammerherrentaler denken. Vielleicht war das gewollt ? Allgemein war eine Neugesaltung der deutschen Kursmünzen bereits ab ca 1900 zumindest in Sammlerkreisen verlangt worden. Die Reichsmünzen galten als langweilig und altmodisch, verwiesen wurde auf die um die Jahrhundertwende neugestalteten fransösischen Kursmünzen, sowie ab 1908 auf die als sehr modern und zeitgemäss wirkenden amerikanischen Münzen. Wie sich wohl die deutschen Münzen ohne 1. Weltkrieg weiterentwickelt hätten ? Vielleicht hätte sich der Adler von Gedenkmünzen wie Uni Berlin oder Mansfeld durchgesetzt ? Vielleicht hätte sich auch die Uniformierung der Portraits ausgebreitet, es existieren sächische Probemünzen , sowie eine Probe aus Württemberg. Dasios oder Goetzes Entwürfe hätten ( zum Glück ? ) sicherlich keine Chanche gehabt.
Grüsse, Mynter

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