silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

1871-1945/48
Adler3941
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silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Adler3941 » Sa 26.03.16 01:02

Hallo,

Ich habe mich gestern hier in dem Numismatikforum angemeldet, weil ich in meiner Sache im Bezug auf das silberne 20 Mark Stück 1894 A Deutsches Reich Wilhelm II. Deutscher Kaiser König von Preußen nicht weiter komme und es vielleicht von Bedeutung und Interesse sein könnte.
Spekulationen und Thesen ohne Beweise haben vorher kein klares Licht in die Sache gebracht. Man sagte mir nur, dass nirgends ein vergleichbares Stück dieser Art bekannt oder aufgetaucht ist. Helfen wollte mir aber keiner so richtig. Ich bitte daher höflichst um Hilfe.
Ich habe bei Wichtige Beiträge die "Bestimmungshilfe und Wertanfragen für Neumitglieder" gelesen, dass man möglichst so viele Informationen über seine Münze liefern soll wie möglich. Bilder der Münze sind dem Thema auch beigefügt. Ich versuche nun so gut wie es geht diese zu beschreiben.
Die Münze wurde bisher einer Materialanalyse unterzogen. Sie besteht aus 748,9 % Au mit 4 % rel. Standartabweichung, 185,5 % Ag mit 3,3 % rel. Standartabweichung und 65,13 % Cu mit 0,81 % rel. Standartabweichung. Wie genau die Analyse durchgeführt worden ist weiß ich nicht. Die Münze befindet sich im ungereinigtem Zustand soweit ich weiß. Sie wiegt ca. 7,96 g, hat ein spezifisches Gewicht von ca. 18,55g/cm3 (selbst errechnet), hat einen Durchmesser von ca. 2,248 cm (selbst mit der digitalen Schieblehre gemessen) und die Dicke beträgt ca. 1,3 mm (auch selbst mit der digitalen Schieblehre gemessen).
Ich habe einfach ein neues Thema in der Kategorie Deutschland/Deutsches Reich 1871-1945/48 erstellt und hoffe, dass es so korrekt war.
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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Mynter » Sa 26.03.16 06:52

Ich vermute, dass es sich um ein von privat versilbertes ganz normales Zwanzigmarkstueck handelt.
Grüsse, Mynter

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von coin-catcher » Sa 26.03.16 11:31

Mynter hat geschrieben:Ich vermute, dass es sich um ein von privat versilbertes ganz normales Zwanzigmarkstueck handelt.
Würde mich da anschließen!
Deine Analyse lässt auch darauf schließen - zumindest sprechen Au und Cu Werte dafür - die Verfälschung der Analyse durch die vermutliche Versilberung.

Gruß
cc

Adler3941
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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Adler3941 » Mi 30.03.16 23:49

Vielen Dank erstmal für das Interesse an meinem Beitrag.
Von den Daten her würde dies bestimmt jeder so interpretieren. Aber darum geht es mir nicht. Mein Gedankengang ist ob man irgendwie herausbekommen kann, ob es von dieser Sorte eine Auflage oder etwas in der Richtung gab?
Mir wurde erzählt, dass man früher ab und zu seine Goldmünzen galvanisiert/plattiert hatte, um sein Vermögen vor Diebstahl zu schützen. Das hat mir ein Münzexperte erzählt. Somit wäre es dann ja kein Orginal mehr sondern eine verfälschte Münze.
Ausgeben konnte man die versilberten Münzen dann ja nicht mehr, weil sie mit größter Wahrscheinlichkeit so keiner akzeptiert hätte. Vorallem die Banken hätten bei solchen Münzen keinen Annahmezwang mehr. Ich habe auch gelesen, dass man das Galvanisieren/Plattieren in der Regel nicht rückgängig machen kann.
Man sagte mir auch, dass das Galvanisieren/Plattieren von Feinsilber auf Gold 1894 nicht möglich war. Stimmt das?
Jeder wusste doch damals, dass die 20 Mark Stücke aus Gold bestehen und ein Dieb hätte dann doch bestimmt trotzdem diese galvanisierten/plattierten Münzen mitgehen lassen, weil er weiß, dass diese aus Gold sind. Ich glaube nicht, dass das Galvanisieren/Plattieren von Goldmünzen vor Diebstahl abgeschreckt hätte.
Was sagt ihr dazu?

Gruß Adler3941
Zuletzt geändert von Adler3941 am Di 05.04.16 23:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Mynter » Do 31.03.16 08:16

In der Literatur ist weder beschrieben, dass es eine offizielle oder privat verbreitete Versilberung von Reichsgldmünzen gegeben hat, noch sind solche Stücke bisher bekannt.
Du beschreibst bereits selbst sehr schön, wieso so etwas auch sinnlos gewesen wäre.
Eine zeitgenössische Versilberung aus einem anderen Grund, als dem, ein privates Souvenier zu schaffen, möchte ich ausschliessen, da sie bereits der " Philosophie des Goldstandards " , um das etwas hochtrabend auszudrücken, widersprechen würde.
Ich fürchte, der Experte, der Dir deine Information gegeben hat, irrt sich.
Grüsse, Mynter

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von sigistenz » Do 31.03.16 15:24

Man kann Silber vergolden, aber kann man umgekehrt Gold überhaupt versilbern?
Sigi
.

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Mynter » Do 31.03.16 15:30

sigistenz hat geschrieben:Man kann Silber vergolden, aber kann man umgekehrt Gold überhaupt versilbern?
Sigi
.
Das muss hier der Fall sein, eine Legierung mit dieser Zusammensetzung, (wer denkt jetzt nicht an den Elephanten ), waere goldfarben.
Grüsse, Mynter

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von diwidat » Do 31.03.16 19:40

eine Versilberung mit Quecksilber ist zwar nicht haltbar (nicht abriebfest) und auch giftig
-> aber möglich

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Adler3941 » Sa 02.04.16 00:19

Was ist mit "Wer denkt jetzt nicht an den Elephanten" gemeint?

Gruß

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Mynter » Sa 02.04.16 06:36

Adler3941 hat geschrieben:Was ist mit "Wer denkt jetzt nicht an den Elephanten" gemeint?

Gruß
Bei einer 750er Goldlegierung denkt der leidenschsftliche Reichsmuenzensammler sofort an die 15 Rupienmuenze aus Deutsch -Ostafrika, die einen Elephanten zeigt. Bei diesen Muenzen hat man eine Legierung, deren Daten Deinen Messergebnissen entsprechen, die Stuecke sind aber deutlich goldfarben. Nur, um noch mal zu untermauern, wieso die Zusammensetzung Deines Stueckes nicht homogen sein kann.
Grüsse, Mynter

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Adler3941 » Di 05.04.16 23:32

sigistenz hat geschrieben:Man kann Silber vergolden, aber kann man umgekehrt Gold überhaupt versilbern?
Sigi
.
Ist soetwas nun um 1894 technisch möglich gewesen und ist das heute auch möglich? Die Silberschicht soll 1-3 my dick sein.

Gruß Adler3941

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Mynter » Mi 06.04.16 06:15

Adler3941 hat geschrieben:
sigistenz hat geschrieben:Man kann Silber vergolden, aber kann man umgekehrt Gold überhaupt versilbern?
Sigi
.
Ist soetwas nun um 1894 technisch möglich gewesen und ist das heute auch möglich? Die Silberschicht soll 1-3 my dick sein.

Gruß Adler3941
1894 ist das Praegejahr, wir wissen nicht, wann die Manipulation vorgenommen wurde.
Grüsse, Mynter

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Adler3941 » Di 12.04.16 23:27

Wenn ich einen Beweis hätte (wissenschaftlich oder historisches/geschichtliches Dokument), dass das Galvanisieren/Plattieren dieser Münze aus der Zeit stammt, wie sieht es denn aus?

Gruß Adler3941

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Purzel » Do 14.04.16 09:18

Adler3941 hat geschrieben:Wenn ich einen Beweis hätte (wissenschaftlich oder historisches/geschichtliches Dokument), dass das Galvanisieren/Plattieren dieser Münze aus der Zeit stammt, wie sieht es denn aus?

Gruß Adler3941
Es dürfte kaum möglich sein, zu bestimmen, wann die Versilberung erfolgt ist.

Interessant ist, das bei archäologische Ausgrabungen in Bagdad Tongefässe mit einem Kuperkern (ca. 3000 Jahre alt) gefunden wurden. Im recht neuen Gebiet der experimentellen Archäologie wird vermutet diese wurden mit Obstsäure gefüllt. Man erhält damit praktisch eine Batterie, die es z.B. ermöglicht hätte Gegenstände zu vergolden.

im Prinzip lässt sich jedes Trägermetall galvanisieren, natürlich auch Gold -> in der Praxis ist das allerdings kaum sinnvoll.

Im vorliegenden Fall kann ich mir nur vorstellen, das es gemacht wurde um das Stück anschließend als wertvolle Probe zu verhökern.

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Re: silberne 20 Mark Münze 1894 A Wilhelm II.

Beitrag von Numis-Student » Do 14.04.16 17:46

Adler3941 hat geschrieben:Wenn ich einen Beweis hätte (wissenschaftlich oder historisches/geschichtliches Dokument), dass das Galvanisieren/Plattieren dieser Münze aus der Zeit stammt, wie sieht es denn aus?

Gruß Adler3941
Auch dann wäre es aus Sammlersicht zuerst eine "verpfuschte" (veränderte = mnipulierte) Münze. Ein Sammler sucht originale Münzen, die durch Umlauf möglichst wenig Schäden erlitten haben und nicht durch irgendwelche früheren Besitzer (egal ob um 1890, 1930, oder erst 1957 oder gar erst 1996) verändert wurden.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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