Kuriositäten-Kabinett
Moderator: Lutz12
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mumde hat aber sicherlich an so etwas Ähnliches gedacht:
Stil: vokuhila und oliba
Hier ist der Link,
und ich glaube nicht, daß die Süddeutsche etwas gegen dieses Foto aus einer netten Bilderstrecke unternimmt.
Grüße
Zwerg
Stil: vokuhila und oliba
Hier ist der Link,
und ich glaube nicht, daß die Süddeutsche etwas gegen dieses Foto aus einer netten Bilderstrecke unternimmt.
Grüße
Zwerg
Zuletzt geändert von Zwerg am Fr 04.08.06 22:59, insgesamt 1-mal geändert.
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
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- mumde
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Ich sah auf der Rückseite einer Wiener Lagerliste aus dem Jahr 1901 den Hinweis, dass diese Münzenhandlung Taufmedaillen verkaufte. Der Stil dieser Reklame unterscheidet sich in einigen Formulierungen von der Werbung, die heute für moderne Medaillen betrieben wird.
Ich fand es interessant, wie sich innerhalb von etwa 100 Jahren die Sprache, und die Art, den Kunden anzureden, verändert hat.
Da ich nicht sicher bin, ob der Text auf dem verkleinerten Foto lesbar ist, tippe ich ihn hier ab:
P. T. (= pleno titulo = mit vollem Titel, soll hier heißen: Sehr geehrte Herrschaften mit allen ihren Titeln. Vor allem in Österreich war es unumgänglich, jeden Menschen mit seinem Titel anzusprechen. Eine Reklame, die sich an alle Kunden wendete, konnte aber nicht alle Barone, Hofräte, Doktoren, Oberamtsrichter usw. nennen. Deshalb wurden alle denkbaren Titel zusammengefasst unter P. T.)
Die gefertigte Firma beehrt sich ergebenst Mittheilung zu machen, dass sie silberne Taufthaler mit dem Schutzengel bei der Wiege zu dem billigen Preise von K[ronen] 5.60, per Post von K. 6.- per Stück liefert.
Dieser Taufthaler bildet ein willkommenes Pathengeschenk und findet durch seine gefällige Ausführung und Form allgemeine Anerkennung und Verbreitung.
Zur gefälligen näheren Orientirung des P. T. Publicums diene vorstehende Abbildung des Taufthalers.
Provinz-Aufträge werden umgehend erledigt.
Maximilian Alois Wormser
Münzenhandlung
gegründet 1874
Wien, I., Kärntnerstrasse 31
(Hôtel Erzherzog Karl).
Ich fand es interessant, wie sich innerhalb von etwa 100 Jahren die Sprache, und die Art, den Kunden anzureden, verändert hat.
Da ich nicht sicher bin, ob der Text auf dem verkleinerten Foto lesbar ist, tippe ich ihn hier ab:
P. T. (= pleno titulo = mit vollem Titel, soll hier heißen: Sehr geehrte Herrschaften mit allen ihren Titeln. Vor allem in Österreich war es unumgänglich, jeden Menschen mit seinem Titel anzusprechen. Eine Reklame, die sich an alle Kunden wendete, konnte aber nicht alle Barone, Hofräte, Doktoren, Oberamtsrichter usw. nennen. Deshalb wurden alle denkbaren Titel zusammengefasst unter P. T.)
Die gefertigte Firma beehrt sich ergebenst Mittheilung zu machen, dass sie silberne Taufthaler mit dem Schutzengel bei der Wiege zu dem billigen Preise von K[ronen] 5.60, per Post von K. 6.- per Stück liefert.
Dieser Taufthaler bildet ein willkommenes Pathengeschenk und findet durch seine gefällige Ausführung und Form allgemeine Anerkennung und Verbreitung.
Zur gefälligen näheren Orientirung des P. T. Publicums diene vorstehende Abbildung des Taufthalers.
Provinz-Aufträge werden umgehend erledigt.
Maximilian Alois Wormser
Münzenhandlung
gegründet 1874
Wien, I., Kärntnerstrasse 31
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Gruß mumde
- chinamul
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Ein aufschlußreiches Stück Gesellschafts- und Kulturgeschichte! An scheinbar wenig interessanten Objekten aus dem täglichen Leben wie diesem Flyer (so heißt das ja wohl neudeutsch) läßt sich eine Menge über den zwischenmenschlichen Umgang in der damaligen Zeit ablesen. Man wahrte beim Ansprechen des verehrten Publikums eben die Form, auch wenn sie längst zur bloßen Formalität geronnen war. Und dennoch: Man muß Schopenhauer wohl recht geben, wenn er sagt "Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens."
Das sollten wir auch beim Miteinander hier im Forum - und nicht nur hier - niemals aus den Augen verlieren!
Gruß
chinamul
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chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- tournois
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Vielen Dank für das Zitieren dieser herrlichen Weisheit!!chinamul hat geschrieben: "Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens."
Ich möchte allerdings noch hinzufügen, daß sie auch nichts kostet!
Außer bei manchen Zeitgenossen etwas Überwindung!
[b]tournois[/b]
[img]http://www.my-smileys.de/smileys3/zensurmann.gif[/img]
"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
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- clarino
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Angeregt durch den schönen Werbezettel von „Mumde“ über die Taufmedaille, möchte ich einmal meine Errungenschaft,
welche ich vor ein paar Jahren auf einer Münzbörse erworben habe, vorstellen.
Vielleicht hat jemand diese Art von Medaillen-Verkauf auch schon einmal gesehen und könnte mir darüber noch einige andere Erfahrungen mitteilen.
Nach meinen Erfahrungen ist es eine Musterkarte eines Reisenden, Vertreters oder einer Prägefirma im Deutschen Raum.
Der Zeitraum müsste um 1900 liegen.
Beschrieben mit „Griechische Taufmünzen“ und durchnummeriert. Dargestellt ist die Geburts.- und Taufscene Jesus.
Die Umschrift ist in griechischen Buchstaben (einmal Taufe und Geburt ?- GENNHSIS-BAttTISIS oder ähnlich).
Durchmesser von 18 bis 30 mm, Messing, keine Prägezeichen und Hinweise auf Hersteller.
Bei US-Ebay habe ich diese Stücke, auch in anderen Varianten, schon öfter angeboten gesehen.
Im deutschen Sprachraum waren diese Stücke eher unüblich. Vielleicht hat schon ein Sammler mit ähnlichen Stücken Bekanntschaft gemacht,
oder kann mir einige ungeklärte Fragen, wie Hersteller, Vorkommen etc., beantworten.
welche ich vor ein paar Jahren auf einer Münzbörse erworben habe, vorstellen.
Vielleicht hat jemand diese Art von Medaillen-Verkauf auch schon einmal gesehen und könnte mir darüber noch einige andere Erfahrungen mitteilen.
Nach meinen Erfahrungen ist es eine Musterkarte eines Reisenden, Vertreters oder einer Prägefirma im Deutschen Raum.
Der Zeitraum müsste um 1900 liegen.
Beschrieben mit „Griechische Taufmünzen“ und durchnummeriert. Dargestellt ist die Geburts.- und Taufscene Jesus.
Die Umschrift ist in griechischen Buchstaben (einmal Taufe und Geburt ?- GENNHSIS-BAttTISIS oder ähnlich).
Durchmesser von 18 bis 30 mm, Messing, keine Prägezeichen und Hinweise auf Hersteller.
Bei US-Ebay habe ich diese Stücke, auch in anderen Varianten, schon öfter angeboten gesehen.
Im deutschen Sprachraum waren diese Stücke eher unüblich. Vielleicht hat schon ein Sammler mit ähnlichen Stücken Bekanntschaft gemacht,
oder kann mir einige ungeklärte Fragen, wie Hersteller, Vorkommen etc., beantworten.
- Lutz12
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Wander-"Groschen"
Habe von einem befreundeten Sammler folgendes Teil geschenkt bekommen. Dazu gab es auch die Überlieferung der Familiengeschichte.
Der Besitzer aus Sachsen (gleichzeitg wohl der Hersteller) war (jetzt wird es kompliziert) der Großvater des Schwiegervaters einer heute ca. 60 jährigen Dame. Dieser war als Wanderbursche (muß so um 1880 gewesen sein) unterwegs und hatte das Teil ständig dabei (deshalb auch die abgegriffene Erhaltung). Der Überlieferung nach diente das Teil der moralischen Unterstützung (Talisman) während der Wanderschaft, wörtlich: "Damit ich immer Geld bei mir habe".
Von den 3 zusammen genieteten Münzen ist nur noch das 2 Pfennig Stück von 1874 E bestimmbar, der Rest nicht mehr.
Gruß Lutz 12
Der Besitzer aus Sachsen (gleichzeitg wohl der Hersteller) war (jetzt wird es kompliziert) der Großvater des Schwiegervaters einer heute ca. 60 jährigen Dame. Dieser war als Wanderbursche (muß so um 1880 gewesen sein) unterwegs und hatte das Teil ständig dabei (deshalb auch die abgegriffene Erhaltung). Der Überlieferung nach diente das Teil der moralischen Unterstützung (Talisman) während der Wanderschaft, wörtlich: "Damit ich immer Geld bei mir habe".
Von den 3 zusammen genieteten Münzen ist nur noch das 2 Pfennig Stück von 1874 E bestimmbar, der Rest nicht mehr.
Gruß Lutz 12
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)
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Was macht ein abgesetzter Kaiser, der auf eine kleine Insel verbannt ist und sich dort langweilt? .... Richtig, er führt Reisegruppen herum.
Auf diesem einseitigen Klischee sehen wir Napoleon I. auf St. Helena in seiner typischen Haltung mit der Hand auf dem Bauch, wie er gerade einer Touristengruppe den Blick auf den Hafen und die umliegenden Gebäude erklärt.
Auf diesem einseitigen Klischee sehen wir Napoleon I. auf St. Helena in seiner typischen Haltung mit der Hand auf dem Bauch, wie er gerade einer Touristengruppe den Blick auf den Hafen und die umliegenden Gebäude erklärt.
Gruß mumde
- Lutz12
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Ist weder Münze noch Medaille, aber doch zumindest in der Herstellung artverwandt. Habe das Teil kürzlich auf dem Flohmarkt erstanden.
Eine Schnupftabakdose, die ich aus der Ferne erst für eine Schraubmedaille hielt.
Gruß Lutz12
Eine Schnupftabakdose, die ich aus der Ferne erst für eine Schraubmedaille hielt.
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"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)
- Lutz12
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Nach langer Zeit mal wieder etwas für diese Rubrik:
ein "Münz Reductor" zur Umrechnung der 1871 eingeführten Mark in Taler, Gulden und FL. ÖW. (Gulden österreichischer Währung?). Habe ich bisher noch nicht gesehen, deshalb hat diese Medaille bei mir einen AHA-Effekt ausgelöst.
(numismatische Daten: Messing, 23,0 mm, 3,4 g, Originalöse, unsigniert)
Gruß Lutz
ein "Münz Reductor" zur Umrechnung der 1871 eingeführten Mark in Taler, Gulden und FL. ÖW. (Gulden österreichischer Währung?). Habe ich bisher noch nicht gesehen, deshalb hat diese Medaille bei mir einen AHA-Effekt ausgelöst.
(numismatische Daten: Messing, 23,0 mm, 3,4 g, Originalöse, unsigniert)
Gruß Lutz
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