Nichts zu danken! Übersetzt habe ich ja noch gar nicht, nur transkribiert. Ich gehöre nämlich zu den seltenen Vögeln, die arabische Schriftzeichen lesen können, aber zu keiner Unterhaltung auf Hocharabisch fähig sind. Meistens ist es ja umgekehrt: Die arabisch sprechende Jugend, die in Deutschland aufgewachsen ist, kann weder lesen noch schreiben.
Dabei ist es gerade die arabische Schrift, die eine besondere Faszination ausübt, zumindest auf mich.
"Vergleich mit Katalogen" ist sehr zeitaufwändig und nicht immer zielführend. Wenn man Spezialist auf einem engen Gebiet ist, kann das "Analphabetentum" kaschiert werden. Aber selbst wenn man ein fotografisches Gedächtnis besäße - so etwas soll es ja geben
-, stößt man immer wieder auf die selbst gesetzten Grenzen. Das können geringfügige Abweichungen der Umschrift sein, orthographische Fehler des Stempelschneiders und inkorrekte Zuordnungen durch Auktionshäuser (häufig) oder durch einen Katalog-Autor (selten). In beiden Fällen hat man keine Kontrollmöglichkeit!
Der erste Schritt ist immer der schwierigste. In diesem Fall heißt das, dass man das arabische Alphabet lernen muss. Das ist viel einfacher als es vielleicht anmutet. Wenn man die Naskhi-Schrift beherrscht, kann man sich an Kufisch heranwagen.
Auch wenn ich kein Arabisch kann, die meisten Münzen kann ich lesen. Neben den immer wieder gleichen religiösen Formeln werden oftmals auch der jeweilige Kalif (al-Imam ...) und auf der Rückseite der Sultan (as-Sultan ...) angegeben. Wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob die ermittelte Jahreszahl (in Worten) stimmt, sehe ich in der Kalifen-Liste auf Wikipedia nach... Und dann ist der Sultan und dessen Vater, der stets angegeben ist, an der Reihe. Auch hierzu gibt es Listen. Und das Schöne an der Sache - am Ende herrscht Gewissheit.
Gruß
AvP