Araber/Asiaten zum Bestimmen

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soggi
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Araber/Asiaten zum Bestimmen

Beitrag von soggi » Mi 06.04.05 00:30

Hallo Spezialisten der nicht-lateinischen schriften...ich hab da 3 Münzen, die ich aus unkenntnis der schrift überhaupt nicht zuordnen kann...2 aus kupfer/bronze und die dritte whs aus silber. ich wäre euch dankbar, wenn mir jmd mehr darüber sagen könnte, vll sogar einen wert angeben könnte.
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 06.04.05 10:16

Nr. 1 ist eine indische Rupie, wahrscheinl. Anfang 19. Jahrhundert, Näheres kann ich erst nach ausführlicher Katalogrecherche sagen; die beiden Kupfermünzen zeigen die Tughra, das Zeichen des Großherrn des Osmanischen Reichs.
Grüße, KAM
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soggi
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Beitrag von soggi » Mi 06.04.05 16:54

schonmal danke für die infos...da weiß ich wenigstens, wo ich dir einordnen kann...ich freue mich auf weitere infos :)
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Beitrag von Bjk 1903 » Mi 06.04.05 18:18

Hallo soggi
Münze nr 3 ist ein 5 para von 1255 Prägejahr 19
Nr 4 ist auch ein 5 para 1255 prägejahr 11
Para = Kleinste damalige währung !!!
1255 = 1839 Prägejahre plus nehmen dann ist das genaue jahr errechnet
Der damalige Pasa war Abdülmecid
Servus !!

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 06.04.05 19:06

nochmal zur Rupie: es handelt sich um eine Rupie der British East India Company, Bengal Presidency und zwar um eine sogenannte "Lucknow sikka of the 45th san". Damit ist ein Münztyp bezeichnet, der zwischen 1806 und 1835 zunächst in Farrukhabad, dann in Benares und Calcutta geprägt wurde. Da ein Münzzeichen nicht leserlich ist und auch die Randinschrift nicht erkennbar ist, kann keine nähere Bestimmung erfolgen. (Wenn schräg geriffelt: 1806-1819)Die Münze ist bei Pridmore unter Nr. 314 katalogisiert. Bei Krause-Mishler sind es mehrere Nummern (68,71,77,78). Die Auflagen waren hoch, Silber wurde in Indien traditionell gehortet, so daß viele Stücke noch da sind. Der Handelwert heute bewegt sich bei nicht ganz prägefrischen Stücken zwischen 10 und 20 Euro. Um die Münze zu verstehen, muß man zunächst wissen, daß in Indien eine Rupie nicht einfach eine Rupie war, es gab ganz verschiedene Gewichtsstandards, ähnlich wie bei deutschen Talern. 1801 gewann die EIC in Nordindien neue Territorien vom Nabob von Oudh und durch die Absetzung des Nabobs von Farrukhabad. Natürlich sollte hier der gleiche Standard durchgesetzt werden, wie er in Calcutta, der bengalischen Hauptstadt, galt. (Dort die 19 san sikka) Formal prägte die EIC im Namen des Marionetten-Großmoguls von Delhi, hier Shah Alam (1759-1806). Die auf der Münze deutlich sichtbare arab. Zahl 45 bezieht sich auf dessen 45. Regierungsjahr (1802/03 n. Chr.), in dem die Prägung beschlossen wurde. Der Ausdruck Sikka bezieht sich darauf, daß die Münze als vollwertig galt. Früher war in Indien nämlich eine automatische Abwertung älteren Geldes geregelt, zunächst verlor nur das Geld eines verstorbenen Herrschers einen Teil seines Werts, später wurde jährlich abgewertet. Dies war eine Form der Staatsfinanzierung, die etwa den im europ. MA üblichen Münzverrufungen entsprach. Natürlich landete nur ein Teil des Ertrags beim Staat, viel blieb bei den Münzwechslern und Steuereinnehmern hängen. Die Briten schafften das System zugunsten einer wertbeständigen Währung ab. Symbol war, daß das "regnal year" oder der san eben auf den Münzen eingefroren wurde. (Für Calcutta erfolgte das schon im Jahr 19). Noch kurz zur Inschrift: Die Vorderseite besagt etwa: Shah Alam, Verteidiger des Glaubens Mohammeds, Schatten der göttlichen Gunst, drückte sein Siegel auf die sieben Landschaften - und die Rückseite: Geschlagen in der Münze zu Farrukhabad im 45. Jahr seiner Regierung im ruhigen Wohlstand. Die Sprache ist persisch, geschrieben in arabischer Schrift. Ja, mehr fällt mir erstmal nicht dazu ein. Grüße, KAM
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Beitrag von soggi » Mi 06.04.05 20:56

nicht schlecht! - danke euch beiden ;)
es ist immer interessant, die begebenheiten zu den münzen zu lesen.

der rand der rupie ist übrigens schräg geriffelt!
@Mzz.: ist das bild zu schlecht, oder die erhaltung?

viele grüße
soggi :)
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 07.04.05 12:42

Die schräge Riffelung wurde nur bis 1818 und nur von den Münzen in Farrukhabad und in Calcutta verwendet. Das Münzzeichen habe ich jetzt doch gefunden: Punkt für Farrukhabad, auf der Vorderseite (oberes Bild) der Punkt, der unter der zweiten durchgezogenen Linie ganz rechts steht. Das ist strengenommen nicht das Mzz., das wäre ein weiterer Punkt unter dem darunterliegenden Haken. Aber der obere Punkt fehlt bei der Münze aus Calcutta.
Wenn du mal in DD bist, kannst du gerne bei mir im Büro aufschlagen und dich in die Kataloge vertiefen.
Grüße, KAM
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Beitrag von soggi » Do 07.04.05 22:36

danke für die genau zuordnung...ich werde sicher bald mal wieder in der heimat sein...nur mitten im semester ist das meist nur für zwei tage an den wochenenden...mal schauen wie es pfingsten oder so aussieht...die bayern sind ja da immer recht freigiebig mit freien tagen ;)...werd mich dann mal per pn melden wenns soweit ist.
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Beitrag von soggi » Fr 08.04.05 22:33

ich wollte noch ergänzen, daß die 2. münze einen durchmesser von 27mm und die dritte einen von 36,5mm hat...sind es trotzdem gleiche nominale? (ist ja schon nen imenser unterschied)
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Beitrag von Afrasi » Fr 15.04.05 23:26

Hallo! Dann sind es wohl doch unterschiedliche Nominale. Allerdings habe ich gerade kein Lineal zur Hand. Aber das 5-Para-Stück hat in etwa die Größe eines 1-Euro-Stückes. Es gibt auch 10 Para (in etwa 5-DM-Stück-Größe) und 20 Para (ca. 10-Euro-Stück)

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Beitrag von soggi » Sa 16.04.05 16:32

also das kleine ist ungefähr in 2 Dm stück größe und das größere nen ganzes stück größer...hab noch nie ein 10 EUR stück in der hand gehabt...wenn es so groß ist wie ein 10 DM stück, daß ist die münze hier vll ein bißchen größer.
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Beitrag von Afrasi » Sa 16.04.05 19:19

Uff! Nun mit Lineal: Das müssten ein Zehner und ein Vierziger sein, den es auch noch gab. Den vergaß ich zu erwähnen ... Bei dem Vierziger gibt es keinen mit dem Regierungsjahr 11, ich lese allerdings auch ein 17. Die gibt es!
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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Beitrag von soggi » So 17.04.05 17:59

also sind es folgende stücke!?:

10 Para von 1255 Prägejahr 19
40 Para von 1255 prägejahr 17

(nur um nochmal sicher zu gehen)

danke für die hilfe!
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Beitrag von Afrasi » Mo 18.04.05 23:09

100 % sicher bin ich immer nur, wenn ich die Stücke im Original mit einer Lupe betrachte, aber die Jahreszahl 1255 scheint deutlich erkennbar, die 19 auf der einen Münze auch. Die 17 ist bei dem dunklen scan mit Vorsicht zu genießen, ist aber ziemlich wahrscheinlich.

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Beitrag von soggi » Di 19.04.05 01:56

das ist ein foto *gg*...um sicher zu gehen kann ich es bei gelegenheit nochmal fotografieren!...kann aber ne weile dauern ;(
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