Annahme von Bargeld

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

Moderator: Locnar

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klunch
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Re: Annahme von Bargeld

Beitrag von klunch » Mi 17.04.13 16:40

Das "Problem" wäre gelöst, wenn es mal eine Silbermünze gäbe, die einen regulären Wert hat(z.B: 2 €) und in Form und Größe einer gleichwertigen Kursmünze entspricht. Es kommen damit nur 2€ als Nominal in Frage, oder vielleicht 1€, das wäre jedoch schon recht wenig. 5€ gibt es leider nicht als Münze.
Na jedenfalls spinne ich mal weiter: gäbe es diese Münze, wäre eine automatische Verarbeitung möglich. Dann hätte man aber das Problem, daß bei steigendem Rohstoffpreisen die Münzen entweder gehortet oder eingeschmolzen werden. Außerdem wäre das Geld viel zu teuer.

Ich halte es für gezielte Absicht, den Edelmetallzahlungsverkehr sowie den Zahlungsverkehr mit Gedenkmünzen klein zu halten. Es gibt ja derzeit die 2€-Gedenkmünzen, die in jeder Hinsicht automationsfähig sind und als Zahlungsmittel bedingungslos akzeptiert werden. Bei 10€-Gedenkmünzen - sofern man diese in nennenswertem Umfang als Zahlungsmittel eingesetzte - gäbe es GANZ SCHNELL "clevere" Metallfreunde, die ein paar "zusätzliche Motive" prägen und unter die Leute bringen - kurzum: man hätte in absehbarer Zeit ein massives Falschgeldproblem. Daher entsprechen unsere regulären 2€-Sonderprägungen auch von den physikalischen und elektrischen Eigenschaften den normalen Münzen.

In unserer so tollen maschinellen Zeit muß eben alles konform und uniform sein :|

Beste Grüße
klunch
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Re: Annahme von Bargeld

Beitrag von fareast_de » Mi 17.04.13 17:37

Sinnvoller wäre es gewesen, wenn man diesen 10 Euro -Stücken rs. einen einheitlichen "Reichsadler" verpaßt hätte als diese oftmals sehr verkrampft wirkenden, "künstlerischen" Lösungen. Die Akzeptanz gerade bei der nichtsammelnden Bevölkerung wäre dann aufgrund der leichten Erkennbarkeit sicher auch größer.
Da die "Silberzeit" für unsere Gedenkmünzen weitgehend vorbei ist, dürfte auch die Nachfrage weiter rückläufig bleiben. In unseren Geschäftsbanken sehe ich jedenfalls lfd. Überhänge und Rückläufer der 10- Euro Stücke aus Cu-Ni.
Die aktuellen Auflagen werden sich wohl dann langsam auf die 1 Mio. zubewegen. Ähnliches kennen wir ja bereits von der Auflagenentwicklung unserer Briefmarken mit Zuschlag. Neben dem mangelnden Wertsteigerungspotential schlägt hier in immer stärkeren Umfang der "demographische Wandel" zu Buche.

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klunch
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Re: Annahme von Bargeld

Beitrag von klunch » Mi 17.04.13 17:46

Ja, eine teilweise Normierung der 10er hätte sicher etwas gebracht, ob es generelle Akzeptanz herbeigeführt hätte, das kann man nicht mehr feststellen. Vielleicht gibt es ja in der nächsten Zeit dazu ein Großexperiment der Bundesbank ;-) (was ich nicht glaube...)

Wenn das Geld keinen intrinsischen Wert hat und gleichzeitig nicht von jedem akzeptiert wird, erklären sich die Rückläufer m.E. von selbst.

"Überhänge" kenne ich aus dem Zahlungsverkehr und bei Ausgleichsverfahren, aber in dem Bereich nicht. Kannst Du das kurz erklären?

Gruß
klunch
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Claude80
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Re: Annahme von Bargeld

Beitrag von Claude80 » Mi 17.04.13 19:12

Ich bin auch der Meinung, dass diese 10 Euro Münzen nicht im eigentlichen Sinne zum Bezahlen gedacht sind. Schließlich ist an dem Argument, dass es so viele verschiedene Motive gibt schon etwas dran. Hier kann man sehen wie viele verschiedenen Motive es gibt: http://www.mdm.de/muenzwelt/deutschland-sammlungen/ . Von einem Kassierer kann man nicht erwarten, dass er jede Sammlermünze kennt. Außerdem würde ich aus rechtlicher Sicht sagen, dass der Kunde, der sich ein Produkt im Laden aussucht und damit zur Kasse geht, derjenige ist, der den Antrag für einen Kaufvertrag macht und der Verkäufer ist nicht verpflichtet dem zuzustimmen.
Zuletzt geändert von Claude80 am So 28.04.13 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Eine Rede ist das beste Mittel, um eine große Gruppe zu motivieren.

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Re: Annahme von Bargeld

Beitrag von fareast_de » Mi 17.04.13 21:17

Jede Geschäftsbank erhält je nach Anforderung ein bestimmtes Kontingent an neuen Gedenkmünzen. Werden diese nicht ausreichend nachgefragt, bleiben sie zunächst am Schalter liegen und führen zu angebotstechnischen "Überhängen".
Die letzten Silberzehner von 2010 wurden übrigens in reduzierten Kontingenten an die Banken und Sparkassen verteilt. Da der Silberpreis damals den Nominalwert teils schon deutlich überstieg, kam es zu erhöhter Nachfrage von Silberhortern und zu teilweise unschönen Szenen in der Schalterhalle.

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klunch
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Re: Annahme von Bargeld

Beitrag von klunch » Mi 17.04.13 23:11

@Claude80: Ja, wer wem einen Antrag macht, das ist differenziert zu betrachten. Hier in D gilt die sog. Vertragsfreiheit - der Händler muß Dir nix verkaufen. In Frankreich gilt es genau andersherum: liegt etwas mit Preis in der Auslage oder hängt irgendwie ausgepreist im Geschäft herum, hat der Kunde einen Anspruch auf Vertragserfüllung, wenn er es kaufen will. Zur Not muß da sogar die Ware aus der Auslage geholt werden, wenn es das letzte Stück ist. Wie es in anderen eruop. Ländern ist, kann ich mangels Sachkenntnis nicht sagen. Aber ich finde es interessant, daß es dazu grundverschiedene Herangehensweisen gibt.

@fareast_de: Danke für die Erklärung des Überhangs!

Gruß klunch
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