Währungen

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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the_dragon
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Währungen

Beitrag von the_dragon » Mo 19.09.11 23:07

Hallo zusammen,

kennt jemand von euch eine Übersicht/Buch/Quelle/Sonstiges, in dem die Gültigkeitsdauern von Währungen untersucht werden?

Gruß

The Dragon

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Re: Währungen

Beitrag von Numis-Student » Mo 19.09.11 23:13

Hallo,
deine Frage ist sehr vage formuliert... Um welche Währungen geht es dir denn ? Antike ? Mittelalter ? Neuzeit oder Moderne ? ;)

Eine Übersicht: ein Sesterz des Nero war von dann bis dann gültig, ein Wiener Pfennig so lange, und die DM von 1948-2001 kenne ich nicht ;)

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Währungen

Beitrag von the_dragon » Mo 19.09.11 23:21

Die Frage war absichtlich allgemein formuliert, sprich unabhängig vom Betrachtungszeitraum.
Relevante Fakten wären bspw. kürzester und längster sowie durchschnittlicher Gültigkeitszeitraum einer Währung, ggf. noch mit geografischer Analyse, Verteilung, Größe des Währungsraumes, potentielle Geldanwender o.ä..
Was überhaupt ein Gültigkeitszeitraum ist - gute Frage - die ich mit der gesetzlich normierten Legitimation der Währung als Zahlungsmittel zu verwenden beantworten möchte.
Vielleicht gibt es ja so etwas wie ein Kompendium/Almanach zu dem Thema. Ich habe dazu leider noch nicht viel gefunden, aber vielleicht fällt noch jemand dazu etwas ein :).

Viele Grüße

The Dragon

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Re: Währungen

Beitrag von Numis-Student » Di 20.09.11 01:06

Puh, eine schwierige Frage...

Ich könnte es mir natürlich leicht machen: Ich kenne dazu keine Quelle :)

Als Kandidat für kürzeste "echte" Umlaufdauer würde ich diverse mittelalterliche Pfennige vorschlagen, die jedes Jahr, manchmal sogar jedes halbe Jahr verrufen wurden. (Abzugrenzen wären davon diverse moderne "Pseudomünzen", die von einigen großen Münzvertriebsfirmen produziert werden: Einige Staaten erlauben gegen Gebühr die Fertigung von "Gedenkmünzen", die dann von den Firmen entworfen und produziert werden, von den betreffenden Staaten per Erlass/Gesetz etc. zu offiziellen Münzen erklärt werden, aber deren Gültigkeit sehr kurz ist, damit nicht tatsächlich jemand auf die Idee kommt und diesen Müll eintauschen will ;)).

Bei den längsten Gültigkeitsspannen würde ich bei der Antike schauen: Der römische Denar, einige griechische Münzen waren jahrhundertelang gültig...

Grob würde ich behaupten, dass große Währungsgebiete (römisches Kaiserreich...) eher ein langfristig stabiles Währungssystem haben, während es bei kleinen Gebieten 2 Möglichkeiten gibt: a) eine kleine mittelalterliche Stadt lässt ihre Münzen 2x pro Jahr verrufen, um an Wechselgebühren und Münzgewinn zu profitieren. b) ein kleines Gebiet (Stadtstaat Athen, die Schweiz...) prägt über lange Zeiträume identisch, um Vertrauen in die Währung zu fördern und um erfolgreich als internationale Handelswährung zu profitieren. (Weiteres Stichwort: der "ewige Pfennig", der sich bewusst vom Münzverruf angrenzt).

Vielleicht hilft das ja schon ein klein wenig weiter :)

MR
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Re: Währungen

Beitrag von Torfstecher » Di 18.10.11 02:16

Hallo the_dragon,

helfen kann ich Dir zwar auch nicht, aber zur Präzisierung noch mal eine Frage: Meinst Du die Gültigkeit von Währungen, oder die von einzelnen Münzsorten?
Wenn Du wirklich Währungen meinst, dann wird die Frage jedenfalls nicht einfacher. Komplette Umstellungen des Systems sind ja eher eine moderne Erscheinung.
Meist verloren Währungen früher nur schleichend an Wert, irgendwann wurden dann größere Münznominale hinzugefügt, Wertverhältnisse von verschiedenen Münzsorten untereinander ändern sich zunächst in der Praxis, dann irgendwann auch offiziell, etc. . Ein Taler bleibt ein Taler, aber irgendwann zählt er eben nicht mehr 60 Kreuzer, sondern 72. Ist das nun eine neue Währung? Das britische Pfund gibt es seit tausend Jahren oder so, zumindest als Rechnungsgröße. Aber in der Zeit hat es sicherlich eine Menge gesetzlicher Veränderungen gegeben, Rauh- und Feingewichte der Münzen wurden geändert, der Goldstandard wurde eingeführt und wieder abgeschafft, die Unterteilung wurde aufs Dezimalsystem umgestellt ...
Das Pfund ist heute weniger wert als ein Penny im Mittelalter, aber einen scharfen Bruch im Währungssystem hat es, glaub ich, nie gegeben. Ist das also noch die gleiche Währung wie die, die schon unter den Vorgängern Wilhelms des Eroberers zirkulierte?

Gruß,
Torfstecher

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