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Münzfunde in Klavieren

Verfasst: Fr 03.03.06 16:00
von KarlAntonMartini
Unser Klavierstimmer hat mir neulich erzählt, daß er öfters unter den Tasten alter Klaviere Münzen, auch Goldmünzen gefunden habe. Ist das Klavierstimmer-Latein, weiß jemand was darüber? Grüße, KAM

Verfasst: Fr 03.03.06 16:34
von wpmergel
Meine Mutter hatte immer hinter der abnehmbaren Vorderfront - also unterhalb der Tastatur - ihre Münzboxen versteckt. Dies meint wohl der Stimmer. Unter der Tastatur selber, ist doch nicht genug Platz.

Verfasst: So 05.03.06 22:56
von clarino
kein Klavierstimmer-Latein . . alles Erfahrung, Erlebnisse und Zufallsfunde.

der Klavierkasten ist natürlich ein ideales Versteck für allerlei Gegenstände.
Zwischen die Tasten fallen höchstens nur kleine Teile. (Nadeln, Papierschnipsel, kleine Knöpfe und höchstens mal ein Pfennig)
Wer es aber darauf anlegt Münzen unter den Tasten zu verstecken, der muss schon das Gerät etwas auseinander montieren und geschickt die Gelstücke in Position bringen. sonst klemmt der ganze Laden.
Ein Verstecken der eisernen Reserve hat auch vor einem Klavier-Instrument nicht halt gemacht.
Der Klavierstimmer findet aber in der Hauptsache nur Staub und Dreck, da ist es ein Erlebnis einen vergessenen Schatz zu finden. Das beflügelt natürlich das Berufserlebnis.
Ich habe immer die Weihnachtsgeschenke in der abnehmbaren Vorderfront untergebracht, auch mal eine Schnapsflasche vor der Vernichtung meiner Mitbewohner gerettet. Bei Kneipenklavieren findet man öfters Biergläser im Inneren, nicht selten auch ein Mäusenest, besonders wenn es nicht lange mehr benutzt wurde.

Schon Wilhelm Busch bedauerte in seinen Versen das stapaziöse Leben eines Klavieres.

Ein gutes Tier
Ist das Klavier,
Still, friedlich und bescheiden,
Und muß dabei
Doch vielerlei
Erdulden und erleiden.

Der Virtuos
Stürzt darauf los
Mit hochgesträubter Mähne.
Er öffnet ihm
Voll Ungestüm
Den Leib, gleich der Hyäne.

Und rasend wild,
Das Herz erfüllt
Von mörderlicher Freude,
Durchwühlt er dann,
Soweit er kann,
Des Opfers Eingeweide.

Wie es da schrie,
Das arme Vieh,
Und unter Angstgewimmer
Bald hoch, bald tief
Um Hilfe rief
Vergess' ich nie und nimmer.