Münzen verkaufen - wieviel vom Katalog-Preis bekommt man?

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Rainer-JGS
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Münzen verkaufen - wieviel vom Katalog-Preis bekommt man?

Beitrag von Rainer-JGS » Mo 03.02.03 04:13

:?:
Hallo, liebe Münzenfreunde,
ich bin ganz neu und meine erste Frage lautet:

Wie steht es mit dem Verkauf von Münzen?

Was muß man beachten um einen guten Preis zu erzielen?

Was bedeutet der Katalog-Preis für den Aufkauf der Münzhändler, bzw. welchen Prozentsatz des Katalogpreises bekommt man, wenn man Münzen dem Händler verkaufen will, bei gutem, mittleren und schlechtem Zustand?

Muß man die Herkunft der Münzen belegen?

usw. usw.

Bin Schatzsucher und möchte durch den Münzverkauf reich werden.

Danke für Eure ehrliche Meinung.

Herzlichen Dank Rainer-JGS

chaoschemiker
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Beitrag von chaoschemiker » Mo 03.02.03 09:22

Danke für Eure ehrliche Meinung.
1. Als Schatzsucher wird man nicht Reich. Den paar die etwas fanden und deshalb auch bekannt wurden, stehen Millionen Verlierer gegenüber. Nur über die schreibt halt keine Zeitung.

2. Normalerweise muss man die Herkunft nicht belegen. Wenn der Käufer jedoch Zweifel hegt, verlangt er schon im eigenen Interesse einen Herkunftsnachweis. Er könnte sich ja sonst z.B. der Hehlerei schuldig machen falls er gestohlene Ware ankauft

3. Das mit dem Katalogpreis ist immer relativ. Für Gold/Platinmünzen bekommt man garantiert immer fast den Edelmetallwert, unabhängig vom Katalogpreis und Erhaltungszustand.
Für eine "hundsgewöhnliche" 1 Euro-Münze aus Deutschland wird Dir kaum jemand mehr als einen Euro bezahlen. Selbst wenn das Teil lt. Katalog 2,50 Euro kostet.
Ich denke wenn Du als Verkäufer in Geiste mit dem halben Katalogwert rechnest liegst Du nicht schlecht. Als Käufer von einem Münzhändler musst Du eher mehr ansetzen, den er garantiert schliesslich für die Echtheit etc. und lebt vom verkaufen.

Grundsätzlich gilt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Der Katalog hat nur eine orientierende Funktion
Meine Seite über Britische Münzen soll bis 2027 fertig sein. (Nützliche ?) Informationen enthält sie jedoch schon heute.

Rainer-JGS
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Danke Chaoschmiker,

Beitrag von Rainer-JGS » Mo 03.02.03 11:21

für Deine wirklich hilfreichen hinweise.

Wenn ich Dich recht verstanden habe, dann bekomme ich bei Verkauf an einen Münzhändler höchsten 25% vom Katalogpreis?

Das mit dem Reichwerden war natürlich mehr spaßig gemeint, abe es ist irgendwie eine abendteuerliche Triebfeder, die dem ganzen so einen zauberhaften Glanz gibt.

Wie steht es mit den Münzauktionen und den privaten Münzclubs. Bekommt man dort mehr oder weniger als 25% des Katalogpreises?

Funktioniert der Verkauf über E-bay oder gibt es eine eigene Münz-Börse?

So wie ich bei E-bay gesehen haben, stehen die meisten Münzen mit 1,- € und werden kaum nachgefragt?

Natürlich habe ich auch Spaß an an der Münzgeschichte usw. - Aber spannend ist das schon mit der Wert-Bestimmung.

Herzlichen Dank - bin sehr froh dieses tolle Forum gefunden zu haben.

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Wolle
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Beitrag von Wolle » Mo 03.02.03 16:56

Hallo Rainer,

auch von mir willkommen im Forum.

Den Ausführungen von Chaoschemiker schliesse ich mich an. Zu Deinen weiteren Fragen.

Du kannst beim Verkauf an einen Münzhändler auch mehr als 25% des Katalogpreises erzielen, es kommt halt ganz darauf an, was für Stücke Du anbietest, je seltener, desto höher auch der Ankaufspreis.

Ebay ist ein guter Gradmesser für den ungefähren Wert einer Münze, nur gibt es hier auch zu berücksichtigen, dass die Preise schon heftig differieren können, wenn man nur eine "schlechte" Endzeit für seine Auktion gewählt hat. Z.B. Wochentags vormittags. Die besten Endzeiten für hohe Preise sind am Wochenende gegen Abend, ca 18 - 23.00 Uhr.
Ansonsten gilt, wie Chaoschemiker schon sagte: "Angebot und Nachfrage..." :wink:
Schöne Grüße
Wolle

Meine Tauschlisten, immer aktuell:
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Beitrag von mfr » Mo 03.02.03 17:35

Hallo,
vor allem kommt es darauf an, welche Münzen du meinst und von welchem Katalog du ausgehst.
Pauschale Aussagen wie 50% davon würde ich mir nicht zutrauen.
Dazu ist das zu komplex.

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Beitrag von chaoschemiker » Mi 05.02.03 09:15

Ich glaub ich muss hier noch was richtigstellen.

1. Halber Katalogwert sind 50% und nicht 25%
2. Das mit den 50% war keine pauschale Aussage. Wenn man meinen Beitrag etwas genauer liest, steht da drin, dass das ein Anhalt ist, mit was man in etwa rechnen kann/muss.
Meine Seite über Britische Münzen soll bis 2027 fertig sein. (Nützliche ?) Informationen enthält sie jedoch schon heute.

mfr
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Beitrag von mfr » Mi 05.02.03 09:47

Hallo Chaoschemiker,
viele 20 Mark-Goldmünzen des Kaiserreichs stehen mit 90-100 € im Katalog (Goldwert ca. 80 €).
Würde mir jemand 50% des Kat.-Wertes bieten, würde ich mir ziemlich über den Tisch gezogen vorkommen.
Für ein 1 Pfennigstück von 1950 in ss hingegen welches mit 50 Cent bewertet ist, wird einem niemand mehr geben als draufsteht.

Insofern bleibe ich bei meiner Meinung, es kommt immer darauf an welche Münzen gemeint sind und von welchem Katalog man ausgeht.

Im übrigen war das keine Kritik an dir, sondern ich habe lediglich geschrieben das ich mir keine pauschale Aussage zutrauen würde. ! ;)
Begründung siehe oben.

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Beitrag von Bernd Lange » Di 09.12.03 17:20

Hallo Münzfreunde
als ich das letzte mal in unserem Münzclub war ging es auch um das Thema:
"wieviel gibt es beim Verkauf einer Sammlung". Da es sich um alte Hasen handelte kann man denen auch Vertrauen. Der Münzfreund sagte ungefähr
1/3 des Wertes der Sammlung kann man ansetzen.

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Beitrag von wpmergel » Di 09.12.03 19:09

Bernd Lange hat geschrieben:Hallo Münzfreunde
als ich das letzte mal in unserem Münzclub war ging es auch um das Thema:
"wieviel gibt es beim Verkauf einer Sammlung". Da es sich um alte Hasen handelte kann man denen auch Vertrauen. Der Münzfreund sagte ungefähr
1/3 des Wertes der Sammlung kann man ansetzen.
Da haben die "alten Hasen" wohl mit einbezogen, daß viele Sammlungen in Ihrer Erhaltung meist überbewertet werden. 1/3 für die Erhaltung und im Schnitt gut 1/3 für die händlerseits gefärbten Werte, dürften meist stimmen. Ansonsten kann ich die Aussage von Münzenfreund - besonders in Bezug aus welchem Katalog die Bewertungen stammen und um welche Münze es sich im Speziellen handelt - nur unterschreiben.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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Beitrag von mumde » Di 09.12.03 19:55

Wie Muenzenfreund schon sagte, es kommt immer darauf an, worum es sich handelt. Wenn einem Händler ein interessantes Stück angeboten wird, von dem er weiß, daß er es morgen für 1000.- Euro an einen Kunden verkaufen kann, dann kann er 800.- Euro zahlen und verdient dabei. Wird ihm aber etwas angeboten, das vielleicht die nächsten fünf Jahre im Lager liegt und dann für 10.- Euro verkauft wird, zahlt er keine 8.- Euro. Der Prozentsatz wäre zwar der gleiche, aber trotzdem ist es nicht das gleiche.
Gruß mumde

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Beitrag von wagner » Di 09.12.03 20:58

... da könnte sich aber der eine oder ander fragen ob sich das sammeln überhaupt noch lohnt (wenn man nur mehr 1/3 des Katalogwertes bekommt macht man ja fast sicher immer Defizit [da man ja nicht jede Münze als Schnäppchen kauft])

:roll: :roll:

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Beitrag von mumde » Di 09.12.03 21:16

Mein lieber Wagner, die Antwort ist ganz klar: Finanziell lohnt sich das Münzensammeln normalerweise nicht. Das ist wie bei jedem anderen Hobby auch. Wenn jemand gern in die Oper geht, erwartet er nicht, daß ihm 20 Jahre später jemand seine alten Eintrittskarten zum Originalpreis abkauft. Oder wenn ich mir eine teure Fotoausrüstung kaufe, erwarte ich nicht, daß ich sie durch meine Urlaubsbilder finanzieren kann. Normalerweise kostet ein Hobby Geld.
Gruß mumde

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Beitrag von wagner » Di 09.12.03 21:30

so gesehen stimmt es :wink:

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Wuppi
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Beitrag von Wuppi » Mi 10.12.03 13:33

Hi

bei Katalogpreisen bin ich auch sehr kritisch ... Gerade Massenware find ich teils überbewertet ... hab jetzt kein Katalog zur Hand um genaue Preise zu nennen, aber was mir da noch so einfällt: BRD-Kursmünzen waren teils 10-20% höher bewertet als das Nominal war ... in der niedrigsten Erhaltung. Jetzt frag ich mich, welcher Händler zahlt mir für 1€ BRD 2002 F auch nur einen Cent mehr als 1€? .. PP und auch Stgl sind zwar mehr wert - aber hier auch nur im ganzen Satz (bei Ausnahmesammler siehts sicher nen bissel anders aus - wenn einer NUR 5ct's PP sammelt ;) mit den anderen Kursmünzen - einzeln wird man hier auch nur 1€ bekommen ...

Ähnlich siehts mit sovielen "Massenmünzen" aus - du mußt schon ne Rarität haben um mehr als das Nominal zu bekommen => und sowas muß man erstmal, in deinem Fall @ Rainer, erstmal finden.

Wenne natürlich die Münze anbietest, die eigentlich Wertlos ist, aber jemand genau das Stück dringends sucht - wirste auch nen verhältnismässig guten Preis bekommen.

Bis denne
Wuppi
Bitte KEINE Anfragen zu Münzen etc. per privater Nachricht - Danke!
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