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Betrunkene Byzantinische "Königin"

Verfasst: Sa 15.10.05 18:49
von Anastasius
Herrlich, was sich manche Anbieter bei eBay einfallen lassen ...

die Beschreibung für untenstehende Schüsselmünze:

Unusual offering for me, these!  I wish id been here when this coin was made!!
a typical cup coin with the emperor standing majestically next to his queen-
but the queen has had one too many :drinking: :drinking:
and has toppled over!

:angel: :angel: Anastasius :angel: :angel:

http://cgi.ebay.de/byzantium-the-drunke ... 8341262042

Verfasst: So 16.10.05 02:02
von Marc
:) :D :)


so kann kam einen Prägefehler natürlich auch verkaufen :)

Verfasst: So 16.10.05 09:15
von Gast
Mal abgesehen davon handelt es sich nicht um eine "betrunkene Königin" sondern um einen "betrunkenen St.Constantin".

Und zwar:

ALEXIOS III (1195-1203) - Billon Trachy, Sear 2013, DOC 3i, Petzlaff Vol.1 8.2f1

-- ein recht seltenes Stück !

Die alkoholisierte Prägung ist im übrigen keine Zufälligkeit, sondern beruht auf der Tatsache, daß diese Münzen mit zwei Oberstempeln geprägt wurden. Ein Münzmeister schlug von links, der zweite anschliessend von rechts auf den konvexen Schrötling ein, den ein dritter vorher auf den Unterstempel gelegt hatte. Für mich ein toller Beweis dafür, daß die Byzantiner keine Kosten und Mühen scheuten, in schweren Zeiten (kurz vor der unrühmlichen Eroberung Byzanz' durch die Kreuzfahrerlumpen) Gepräge nach bewährtem Standard herzustellen.

Derartige "Verprägungen" sind typisch für diese Emission - Münzen mit exakt parallel ausgerichteten Personen sind eher als Raritäten zu betrachten (gilt aber nur für die Petzlaff 8.2f - 3 bis 6 Perlen im Kragen - hier 5 oder 6?, Gürtelverziehrung aus 5 Perlen, Globus mit Punktkreuz)

petzlaff

Verfasst: So 16.10.05 11:35
von Scheleck
Hallo Anastasius,
ich habe die Beschreibung auch gelesen und mich köstlich amüsiert. Petzlaff hat natürlich sofort erkannt, um was es sich handelt. Seine detailierten Prägekenntnisse erstaunen mich immer wieder. Aufgrund der dunklen Abbildung habe ich nicht weiter nachgeforscht. Wie man sieht, lohnt sich es doch genauer hinzusehen. :oops:
Gruß Scheleck