Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Griechische Münzen des Altertums

Moderator: Numis-Student

Tom1977
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Tom1977 » So 12.05.24 23:18

Zwerg hat geschrieben:
So 12.05.24 23:11
Das ist eine stinknormale Touristenfälschung aus unedlem Metall.
Wahrscheinlich sogar ein Abguß von einer Fälschung (sieht man deutlich am Rand)
Im Forum hier des Öfteren vorgestellt.

Das war´s

Grüße
Klaus
Also ist es nicht aus Gold ?

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didius
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von didius » So 12.05.24 23:32

Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor didius für den Beitrag:
Zwerg (So 12.05.24 23:33)

Tom1977
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Tom1977 » So 12.05.24 23:47

Danke euch allen. Und noch eine letzte Frage:
Wo kann man hingehen, um es herauszufinden was es für ein Material es sich handelt?

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Zwerg
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Zwerg » So 12.05.24 23:55

Zu einem Juwelier oder einem Münzsachverständigen
Ist aber nicht notwendig, sieht man am Foto
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

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Amentia
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Amentia » Mo 13.05.24 11:50

Tom1977 hat geschrieben:
So 12.05.24 23:09
Also meine Mutter erzählt mir definitiv keine Märchen. Es soll in einen Schlitz zwischen zwei Steinen gewesen sein.
Die Münze ist so falsch wie die Fundgeschichte, es ist extrem unglaubwürdig, dass jemand die Fälschung (weniger als 20 Jahre alt) dort verloren hat und dann wird diese auch noch von der Mutter gefunden.

Das ist ein vergoldeter Guss oder eine Transferstempel-Fälschung von einer Antiquanova Replika.
Da die originalen Replikas max. vielleicht 20 Jahre alt sind können Fälschungen davon nur jünger sein.
Der Wert entspricht ungefähr dem Schmelzwert

https://forgerynetwork.com/asset.aspx?id=fNZ7tMB/R68=
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Status International Auction 381 Lot 13929.jpg
Syracuse-Dekadrachm.jpg
dekadrachm.jpg

Reinhard Wien
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Reinhard Wien » Mo 13.05.24 13:52

Ich hatte angesichts der Vorstellung ein kleines Dejavu.

Es ist schon einige Zeit her, als mich ein junger Mann anrief.

"Kaufen Sie römische Münzen?"

"Ja, was hätten Sie denn Schönes?"

"Ich habe einen Aureus von Septimus(sic!) Severus." (Wobei, noch erwähnenswerter, dass das "eu" von Aureus wie bei "Europa" ausgesprochen wurde.) :lol:

"Woher haben Sie denn dieses seltene Stück?"
Antwort: "Ich bin Sammler!"
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Numis-Student » Mo 13.05.24 14:14

Reinhard Wien hat geschrieben:
Mo 13.05.24 13:52
Septimus(sic!) Severus.
und dabei weiss doch jeder erfahrene Sammler dieser Art, dass der Kaiser Septimus Servus hiess ;-)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Reinhard Wien » Mo 13.05.24 14:16

Numis-Student hat geschrieben:
Mo 13.05.24 14:14
Reinhard Wien hat geschrieben:
Mo 13.05.24 13:52
Septimus(sic!) Severus.
und dabei weiss doch jeder erfahrene Sammler dieser Art, dass der Kaiser Septimus Servus hiess ;-)

MR
Stimmt. Bei den vielen lateinischen Begriffen kann man schon auch ziemlich durcheinander kommen. :D
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Tom1977
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Tom1977 » Mo 13.05.24 15:15

Amentia hat geschrieben:
Mo 13.05.24 11:50
Tom1977 hat geschrieben:
So 12.05.24 23:09
Also meine Mutter erzählt mir definitiv keine Märchen. Es soll in einen Schlitz zwischen zwei Steinen gewesen sein.
Die Münze ist so falsch wie die Fundgeschichte, es ist extrem unglaubwürdig, dass jemand die Fälschung (weniger als 20 Jahre alt) dort verloren hat und dann wird diese auch noch von der Mutter gefunden.

Das ist ein vergoldeter Guss oder eine Transferstempel-Fälschung von einer Antiquanova Replika.
Da die originalen Replikas max. vielleicht 20 Jahre alt sind können Fälschungen davon nur jünger sein.
Der Wert entspricht ungefähr dem Schmelzwert

https://forgerynetwork.com/asset.aspx?id=fNZ7tMB/R68=
Was hätte ich davon ? Es war genau so wie ich es beschildert habe. Werde mir aber die Mühe machen , um zu erfahren was genau diese Münze ist. Werde hier berichten...
Der Fundort ist definitiv kein Touristengegend, eher ein kleines Dorf nördlich von Hierapolis ca. 30km in der Türkei.

Gewicht 21 g
Durchmesser 35mm

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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von antoninus1 » Mo 13.05.24 15:41

Tom1977 hat geschrieben:
Mo 13.05.24 15:15
Amentia hat geschrieben:
Mo 13.05.24 11:50
Tom1977 hat geschrieben:
So 12.05.24 23:09
Also meine Mutter erzählt mir definitiv keine Märchen. Es soll in einen Schlitz zwischen zwei Steinen gewesen sein.
Die Münze ist so falsch wie die Fundgeschichte, es ist extrem unglaubwürdig, dass jemand die Fälschung (weniger als 20 Jahre alt) dort verloren hat und dann wird diese auch noch von der Mutter gefunden.

Das ist ein vergoldeter Guss oder eine Transferstempel-Fälschung von einer Antiquanova Replika.
Da die originalen Replikas max. vielleicht 20 Jahre alt sind können Fälschungen davon nur jünger sein.
Der Wert entspricht ungefähr dem Schmelzwert

https://forgerynetwork.com/asset.aspx?id=fNZ7tMB/R68=
Was hätte ich davon ? Es war genau so wie ich es beschildert habe. Werde mir aber die Mühe machen , um zu erfahren was genau diese Münze ist. Werde hier berichten...
Der Fundort ist definitiv kein Touristengegend, eher ein kleines Dorf nördlich von Hierapolis ca. 30km in der Türkei.

Gewicht 21 g
Durchmesser 35mm
Verstehe ich nicht. Amentia hat Dir doch erklärt und anhand von Fotos gezeigt, um was es sich genau handelt 8O
Eine echte Dekadrachme wiegt übrigens um die 43 g.
Gruß,
antoninus1

Reinhard Wien
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Reinhard Wien » Mo 13.05.24 17:39

Tom1977 hat geschrieben:
Mo 13.05.24 15:15
Amentia hat geschrieben:
Mo 13.05.24 11:50
Tom1977 hat geschrieben:
So 12.05.24 23:09
Also meine Mutter erzählt mir definitiv keine Märchen. Es soll in einen Schlitz zwischen zwei Steinen gewesen sein.
Die Münze ist so falsch wie die Fundgeschichte, es ist extrem unglaubwürdig, dass jemand die Fälschung (weniger als 20 Jahre alt) dort verloren hat und dann wird diese auch noch von der Mutter gefunden.

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Da die originalen Replikas max. vielleicht 20 Jahre alt sind können Fälschungen davon nur jünger sein.
Der Wert entspricht ungefähr dem Schmelzwert

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Was hätte ich davon ? Es war genau so wie ich es beschildert habe. Werde mir aber die Mühe machen , um zu erfahren was genau diese Münze ist. Werde hier berichten...
Der Fundort ist definitiv kein Touristengegend, eher ein kleines Dorf nördlich von Hierapolis ca. 30km in der Türkei.

Gewicht 21 g
Durchmesser 35mm
In Österreich sagt man "Gschichtldrucker".

Übrigens: Die bloße Erwähnung einer antiken Stadt (= Pamukkale = Watteburg) macht das Stück nicht besser. Ich war schon oft dort, wenn man die wirklich tolle Nekropole besucht, wird man beim Aussteigen aus dem Autobus von einer Phalanx an freundlichen Herren empfangen, die ALLE, sehr geheimnisvoll Münzen aus einem Versteck zaubern (zwischen zwei Steinen?) und die allesamt soeben frisch gefunden worden sind, wie der Anbieter weiszumachen versucht. Ein echtes Stück habe ich dort noch nie gesehen.

Die Ausfuhr eines Originals (Eski para) wäre auch ein mit Gefängnis bedrohtes Delikt.
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Atalaya » Mo 13.05.24 17:51

Jetzt mal langsam. Das schliesst sich doch nicht aus. Auch in Hierapolis wurden den Touristen die bekannten Fälschungen verkauft. So ein Ding kann doch, aus welchen Gründen auch immer, vergraben worden sein. Kinder? Es ist jedenfalls eine Fälschung, den Rest der Geschichte muss man nicht anzweifeln. Besonders bei einem so eindeutigen Fall.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
Ferdinand Gregorovius, 1853

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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Reinhard Wien » Mo 13.05.24 18:03

Vor allem von wegen "keine Touristengegend". Ich kann mich erinnern, dass das nachfließende Wasser der berühmten Sinterterrassen, in denen man baden konnte, von einem Jahr zum anderen versiegte. Grund war der Bau mehrerer Hotels oberhalb, geologische Gutachten, die dieses Szenario prognostizierten wurden durch bestellte Zertifikate ersetzt, Baugenehmigungen im Naturschutzgebiet durch Bestechung erwirkt.

Aber sicherlich keine Touristen dort .... :mad:
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von Atalaya » Mo 13.05.24 18:08

Wieso diese Feindseligkeit? Im Umkreis von 30 Km liegen viele kleine Dörfer in die sich kein Tourist verirrt.
"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
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Re: Gibt es Dekadrachme in Gold ?

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 13.05.24 18:17

Tom1977 hat geschrieben:
So 12.05.24 23:09
Also meine Mutter erzählt mir definitiv keine Märchen. Es soll in einen Schlitz zwischen zwei Steinen gewesen sein.
Das mag durchaus sein - aber das Prädikat "Mutter" schützt halt nicht davor gefälschte Münzen im Erdreich zu finden.

Es gibt abertausende Touristenfälschungen und tausende davon werden auch (vielleicht nachdem man erfährt, dass es eine wertlose Fälschung ist) weggeworfen. Dann werden sie von jemanden gefunden - und dieser jemand ist eben dann ein Vater, eine Mutter, ein Sohn, eine Schwester, eine tante, Onkel oder eben irgendwas anderes - was aber die (weggeworfene) Fälschung immer noch nicht echt macht.

Du darfst den Experten, die sich bisher gemeldet haben schon vertrauen, es IST eine Fälschung. Das ist schade und ärgerlich - kommt aber halt auch vor.
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