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Organisation der Münzprägung im antiken Griechenland ?

Verfasst: Di 15.11.05 17:21
von Master-Jeffrey
Guten Abend allerseits.

Ich melde mich hier zum ersten Mal in diesem wunderschönen Griechen Forum weil ich eine dringende Frage an all die belesenen Mitglieder dieses kleinen Astes des weitverästelten Baumes der Numismatik habe.

Es handelt sich eigentlich um zwei Fragen die jedoch den gleichen Themenkomplex beinhalten.

Zum ersten würde ich gerne wissen wer im antiken Griechenland für die Münzprägung zuständig war. Wie sah der Organisationsaufbau aus?

Und zum zweiten: Gibt es von eurer Seite empfehlenswerte Literatur, die das Thema weiter und tiefergehend behandelt?

Zum Hintergrund: Meine Freundin muss in der Uni ein Referat über eben dieses Thema halten und meine eigenen Kenntnisse erschöpfen sich in der römischen Numismatik. Von Griechen habe ich kaum einen blassen Schimmer.
Literatur hat sie in der UB auch nicht gefunden und jetzt ist sie mit den Nerven am Ende. :cry:

Für jeden Hinweis der Licht ins Dunkle um die Griechische Münzprägungsorganisation bringen kann bin ich, und wohl auch meine Freundin, mehr als dankbar.

Verfasst: Di 15.11.05 17:55
von Dapsul
Servus Master Jeffrey,

das antike Griechenland war sehr heterogen und die Modalitäten wandelten sich natürlich im Laufe von fast 1000 Jahren griechischer Münzprägung.
Ich hatte mich einmal näher mit dem beschäftigt, was man über die hellenistische Bronzeprägung weiß und kann deswegen für dieses Feld schnell einige Literaturhinweise tippen. - Ausgangspunkt für das wenige, was wir wissen, sind Z. 43-50 des Ehrendekrets für Menas aus Sestos: J. Krauss (Hg.), Die Inschriften von Sestos und der thrakischen Chersones, Bonn 1980 (IK 19) Nr. 1. Dazu sollte man unbedingt lesen: H. v. Fritze, Die Menas-Inschrift und das Münzwesen der Stadt, in: ders. u. H. Gaebler (Hgg.), Nomismata. Untersuchungen auf dem Gebiet der antiken Münzkunde I, Berlin 1907, 1-13; L. Robert, Les monétaires et un décret hellénistique de Sestos, in: Opera Minora Selecta VI, 125-135 (= RN 1973, 43-53) und N. F. Jones, The Autonomous Wreathed Tetradrachms of Magnesia on-Maeander, ANSMN 24 (1979) 63-109. Wenn man das gelesen hat, dürfte man recht firm auf diesem Gebiet sein.

Gruß - Dapsul