Silber, Elektrum oder Gold (Anregung zur Diskusion)

Griechische Münzen des Altertums

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antikfan
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Silber, Elektrum oder Gold (Anregung zur Diskusion)

Beitrag von antikfan » Di 14.02.06 15:32

Hallo lieber Leser dieses Forums,

Ich möchte mich als neuer Mitglied erst für die Aufnahme in das Forum bedanken. Ich bin als Mitglied zwar neu hier, lese aber schon seit geräumer Zeit die interesanten Beiträge der Mitglieder.

Zurück zu meinem Diskusionsvorschlag.

Als Griechenfan besitze ich einige Sammelstücke die mir etwas Kopfzerbrechen bereiten und zwar nicht dass ich sie nicht zuordnen könnte, sondern, weil ich nicht mit 100% Sichercheit sagen kann aus welcher Metallegierung sie bestehen.
Meine Fragen wären:
Gibt es eine einfache Mögligkeit, die es erlaubt mit Hausmitteln zu bestimmen ob die Münze aus Silber, Gold oder Elektrum besteht?

Kann man an Hand von Farbton, Glanz oder sontstieger Beschaffenheit auf das Metall schliessen?

Nach eigener Erfahrung gibt es auch Goldmünzen mit Korrosionspuren. wie
kommen sie zu Stande?
Auf dem beigefügten Foto habe ich versucht mit meiner billigen Kamera die
Farbtonunterschiede festzuhalten (nicht so gelungen :cry: ).
Die Münzen 5, 8, und 11 haben nach meiner Auffassung die Goldfarbe und Glanz. Die Münzen 3 und 10 scheinen mit Cu legiert zu sein. Die Münzen 4, 6 und 9 sind wiederum sehr hell und scheinen aus Silber-Gold Legierung zu sein. Die Nr. 1 und 2 liegen irgendwo dazwischen.

Vielleicht findert sich jemand, den das Thema auch bescheftigt.

Danke und Gruss

antikfan
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Beitrag von Pscipio » Di 14.02.06 15:49

Hallo antikfan

Aufgrund des Blitzes sehen auf deinem Foto alle Münzen etwa gleich aus; du solltest normale Beleuchtung verwenden. Aus dem Bauch heraus halte ich jedenfalls die meisten deiner Stücke für zu stark gereinigte Bronzemünzen. Wenn du sie aus einem Lot von Ungereinigten hast, dann wird das schon die Antwort auf deine Frage liefern: in solchen Lots finden sich keine Elektron- oder Goldmünzen, und auch silberne wirst du, wenn überhaupt, nur in schlechter Erhaltung antreffen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

antikfan
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Beitrag von antikfan » Di 14.02.06 16:52

Hallo Pscipio,

vielen Dank für die superschnelle Antwort.
Das Foto ist für mich nicht so wichtig, sondern viel mehr wollte ich die Leser dieses Forums auf die Problematik der schwierigen, bzw. richtigen Metalerkennung aufmerksam machen. Gewiss befinden sich auf meinem Foto
auch keine Goldmünzen, genau genommen sind es nur 3 reine Goldmünzen.
Bei gute Goldqualität habe ich selbst keine Probleme sie zu erkennen. Schwierige wird es gerade bei den Legirungen. Mit meinem Themenvorschlag wollte ich ewentuell ein Paar Tipps für die Erkennung der Legirungen erhalten (wenn es denn überhaupt welche gibt).

Danke nochmals und Gruss

antikfan

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Beitrag von Pscipio » Di 14.02.06 17:15

Gold und Kupfer wurden nicht legiert, und antikes Elektrum stammt meines Wissens rein aus natürlichen Vorkommen. Gold lässt sich von Kupfer oder Bronze sehr leicht unterscheiden, es sieht anders aus, fühlt sich anders an, weist keine Patina auf (allenfalls eine Tönung) und ist bedeutend schwerer.

Es kommt leider immer wieder vor, dass Orichalcum- oder zu stark gereinigte Bronzemünzen von Neusammlern für Goldprägungen gehalten werden. Aber auch ohne die Vorderseite zu sehen, ist die Nr. 1 auf deinem Foto als Kleinbronze aus Kyme bestimmbar, und die meisten deiner Münzen sind darüberhinaus korrodiert - aber Gold korrodiert nicht, daher meine Einschätzung, dass sich unter deinen Münzen keine Goldstücke befinden.

Ich hoffe, ich enttäusche dich nicht zu sehr.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von antikfan » Di 14.02.06 19:06

Hallo Pscipio,

danke für die wertvollen Informationen.
Das Elektrum, jedenfalls auf den unzähligen Fotos z.B. bei Coinarchives, besizt doch eine Vielfalt an Farbton. Viele der Münzen unterscheiden sich äußerlich kaum von einer Silbermünze. Was macht eigentlich einer Elektrummünze aus und gibt es einer Mögligkeit, außer in einem Labor, festzustellen, dass es sich um eine Elektrummünze handelt? Wann wird das Elektrum als Silber anerkannt (ab 30%, 40% oder 50% Silberanteil)?

Gruss

antikfan

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Beitrag von Dapsul » Di 14.02.06 20:05

Hallo antikfan,

Elektron kann bis zu 40 % Silber enthalten. Es wurde übrigens in späterer Zeit auch künstlich hergestellt, Silber:Gold 1:3 mit einer Kupfer-Beimengung. Elektron kann man manchmal schwer von Gold unterscheiden, aber alles gut von Silber und von Bronze. Zudem weiß man ja, welche Münzen woraus gemacht sind. Deine halte ich auch für überreinigte Bronze- und Orichalkum-Stücke.

Was meinst Du mit "zwar nicht dass ich sie nicht zuordnen könnte, sondern, weil ich nicht mit 100% Sichercheit sagen kann aus welcher Metallegierung sie bestehen"? Wenn Du sie bestimmen kannst, weißt Du doch, welches Material es ist.

Gruß - Dapsul

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Beitrag von antikfan » Di 14.02.06 20:24

Hallo Dapsul,

danke für den interesanten Beitrag.
Um kurz auf deine Frage zu antworten. Die Bestimmung der Stücke auf dem Foto habe ich so gemeint, dass ich sie regional und zeitlich in etwa zuordnen kann. Übrigens, es war nicht meine Absicht meine Münzen bewerten zu lassen. Sorry, dass ich missverstanden wurde.

Vielen Dank und Gruss

antikfan

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