Bestimmungshilfe: Griechische Bronze
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Bestimmungshilfe: Griechische Bronze
Hallo,
ich bin neu in diesem Forum, wenn auch nicht ganz neu als Sammler.
In meiner Sammmlung befinden sich (wie fast in jeder Sammlung) einige Stücke, die ich infolge mangelnden Zugangs zu Spezialliteratur (oder mangelnder Aufmerksamkeit beim Stöbern) nicht bestimmen kann.
Ich fände es außerordentlich nett, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte. Hier Vorder- und Rückseite einer dieser Münzen:
[ externes Bild ][ externes Bild ]
Ganz herzlichen Dank schon mal!
cojobo
ich bin neu in diesem Forum, wenn auch nicht ganz neu als Sammler.
In meiner Sammmlung befinden sich (wie fast in jeder Sammlung) einige Stücke, die ich infolge mangelnden Zugangs zu Spezialliteratur (oder mangelnder Aufmerksamkeit beim Stöbern) nicht bestimmen kann.
Ich fände es außerordentlich nett, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte. Hier Vorder- und Rückseite einer dieser Münzen:
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Ganz herzlichen Dank schon mal!
cojobo
- Nikolausi
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Ein schönes Osterei..
Das Avers trägt eine Persische Pudelmütze,
etwa wie die Münzen aus Amastris
das Revers zeigt ein Monogramm wie von einer
Seleukidenmünze
und die Füllhörner würden auf jede römische Provinzbronze
passen .....
Ich werde mich in die dunklen Ecken meiner
Bibliothek zurückziehen und versuchen das Osterei zu erbrüten ...
sammlergrüße Nikolausi
Das Avers trägt eine Persische Pudelmütze,
etwa wie die Münzen aus Amastris
das Revers zeigt ein Monogramm wie von einer
Seleukidenmünze
und die Füllhörner würden auf jede römische Provinzbronze
passen .....
Ich werde mich in die dunklen Ecken meiner
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sammlergrüße Nikolausi
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Hi Leute,
auf dem Avers ist keinesfalls ein persisches Mainzelmännchen mit Pudelmütze abgebildet. Es handelt sich vielmehr um eine Kopfbedeckung, die als "phrygische Mütze" bekannt ist. Diese Kopfbedeckungen wurden ursprünglich aus dem Hodensack und den angrenzenden Fellpartien von Stieren gefertigt. Die Kombination mit dem Halbmond deutet darauf hin, dass es sich bei der Darstellung um die orientalische Gottheit Mithras handelt.
Mehr über phrygische Mützchen im allgemeinen:
http://www.religioeses-brauchtum.de/win ... laus2.html
Hab ansonsten keine Ahnung von griechischen Münzen und kann leider keine Aussagen über dieses Stück machen (außer das mir das Stück ziemlich gut gefällt). Bin gespannt ob einer der Experten eine Zuordnung machen kann.
faks
auf dem Avers ist keinesfalls ein persisches Mainzelmännchen mit Pudelmütze abgebildet. Es handelt sich vielmehr um eine Kopfbedeckung, die als "phrygische Mütze" bekannt ist. Diese Kopfbedeckungen wurden ursprünglich aus dem Hodensack und den angrenzenden Fellpartien von Stieren gefertigt. Die Kombination mit dem Halbmond deutet darauf hin, dass es sich bei der Darstellung um die orientalische Gottheit Mithras handelt.
Mehr über phrygische Mützchen im allgemeinen:
http://www.religioeses-brauchtum.de/win ... laus2.html
Hab ansonsten keine Ahnung von griechischen Münzen und kann leider keine Aussagen über dieses Stück machen (außer das mir das Stück ziemlich gut gefällt). Bin gespannt ob einer der Experten eine Zuordnung machen kann.
faks
Daß die Kopfbedeckung keine Pudelmütze sondern eine phrygische Mütze ist, ist sicher richtig.
Vorsichtiger wäre ich mit Mithras: Der trägt zwar die phrygische Mütze, aber die Verbindung mit der Mondsichel ist eher selten. Ein durchwegs mit der Mondsichel verbundener Mützenträger ist dagegen der phrygische Gott Men, der bei uns vielleicht weniger bekannt ist, weil sich sein Kult nie recht in den Westen des Reiches ausgebreitet hat, der aber in Kleinasien bekannt und wichtig war.
Ich würde also vorschlagen, den Blick von Pontus eher etwas weiter südwärts nach Phrygia zu richten. Philomelion in Phrygien prägt z.B. gelegentlich auf AV Men-Kopf und auf RV gelegentlich gekreuzte Füllhörner. Ob es passende Kombinationen der Motive gibt, kann ich allerdings so an einem Ostermontag-Abend nicht sagen.
MfG
D.F.
Vorsichtiger wäre ich mit Mithras: Der trägt zwar die phrygische Mütze, aber die Verbindung mit der Mondsichel ist eher selten. Ein durchwegs mit der Mondsichel verbundener Mützenträger ist dagegen der phrygische Gott Men, der bei uns vielleicht weniger bekannt ist, weil sich sein Kult nie recht in den Westen des Reiches ausgebreitet hat, der aber in Kleinasien bekannt und wichtig war.
Ich würde also vorschlagen, den Blick von Pontus eher etwas weiter südwärts nach Phrygia zu richten. Philomelion in Phrygien prägt z.B. gelegentlich auf AV Men-Kopf und auf RV gelegentlich gekreuzte Füllhörner. Ob es passende Kombinationen der Motive gibt, kann ich allerdings so an einem Ostermontag-Abend nicht sagen.
MfG
D.F.
Mit Phrygien bin ich wohl doch etwas zu weit nach Süden geraten, bei Men sollte es aber bleiben.
Die einzigen von der Beschreibung her passenden Münzen finde ich für Pharnaceia in Pontos für die Zeit des Königs Deiotarus I. (63-58 v.Chr.) verzeichnet:
AV: Men-Kopf n.r., Mondsichel, Gewand
RV: 2 gekreuzte Füllhörner, Monogramm
Imhoof-Blumer, Kleinasiat. Münzen S528,6(1) (nach dem Scan besser passend mit ca. 20mm DM)
SNG von Aulock 8719 (größer mit ca. 30mm DM)
MfG
D.F.
Die einzigen von der Beschreibung her passenden Münzen finde ich für Pharnaceia in Pontos für die Zeit des Königs Deiotarus I. (63-58 v.Chr.) verzeichnet:
AV: Men-Kopf n.r., Mondsichel, Gewand
RV: 2 gekreuzte Füllhörner, Monogramm
Imhoof-Blumer, Kleinasiat. Münzen S528,6(1) (nach dem Scan besser passend mit ca. 20mm DM)
SNG von Aulock 8719 (größer mit ca. 30mm DM)
MfG
D.F.
- amigobutzi
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Hallo Cojobo.
da sollten jetzt die versprochenen Bilder kommen. (Ich hoffe, sie werden bald eingestellt!) So richtig gut sind sie ja nicht, aber Besseres habe ich nicht zu bieten und für Identifizierung und Vergleich dürfen sie doch reichen!
Das eine (mit "Br - 25" und vom Bildtyp her Deiner Münze näher) ist das bei Imhoof-Blumer II Taf. XX abgebildete Exemplar, das andere das Exemplar der Slg. v. Aulock (nach der Abbildung in E. Lane, Corpus monumentorum religionis dei Menis II (1975) 151f. Taf. LV Galatia 1).
Die Ähnlichkeiten zur Prägung von Philomelion hat Imhoof übrigens auch festgestellt, aber verworfen: "Obgleich das neue Stück Typen zeigt, mit denen Phil. prägte, habe ich doch Bedenken, diese Stadt als Prägeort der Gruppe vorzuschlagen." Für die Monogramm-Auflösung denkt er noch an einen Demetrios.
Freundliche Grüße
D.F.
da sollten jetzt die versprochenen Bilder kommen. (Ich hoffe, sie werden bald eingestellt!) So richtig gut sind sie ja nicht, aber Besseres habe ich nicht zu bieten und für Identifizierung und Vergleich dürfen sie doch reichen!
Das eine (mit "Br - 25" und vom Bildtyp her Deiner Münze näher) ist das bei Imhoof-Blumer II Taf. XX abgebildete Exemplar, das andere das Exemplar der Slg. v. Aulock (nach der Abbildung in E. Lane, Corpus monumentorum religionis dei Menis II (1975) 151f. Taf. LV Galatia 1).
Die Ähnlichkeiten zur Prägung von Philomelion hat Imhoof übrigens auch festgestellt, aber verworfen: "Obgleich das neue Stück Typen zeigt, mit denen Phil. prägte, habe ich doch Bedenken, diese Stadt als Prägeort der Gruppe vorzuschlagen." Für die Monogramm-Auflösung denkt er noch an einen Demetrios.
Freundliche Grüße
D.F.
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