Der erste Pfennig?

Deutschland vor 1871
Pfennigsammler
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Der erste Pfennig?

Beitrag von Pfennigsammler » Di 10.03.09 12:47

Hallo,
Ich bin ein ziemlicher numismatischer Anfänger(sammle seit 6 Monaten) und habe beschlossen Pfennige zu sammeln.Nach normalen Anfang(Kaiserreich,Weimar etc) taste ich mich nun etwas ins späte Mittelalter vor.Meine Frage ist nun was denn der erste Pfennig war und zwar wo auch "Pfennig"(in welcher Schreibweise auch immer) draufsteht!
Das ist das allerwichtigste,nicht irgendwelche Pfennige die so genannt werden sondern nur wo auch wirklich Pfennig draufsteht.

Dietemann
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Beitrag von Dietemann » Di 10.03.09 14:51

Interessante Frage, akzeptierst Du auch das Wort Denar. Der Ansatz ist richtig, wenn Du von der Münze her denkst, als Pfennig bezeichnet wurden die Münzen schon viel früher, z.B. auch die mittelalterlichen Brakteaten. Da die meisten Leute damals sowieso nicht lesen konnten, hat man die Bezeichnung auch nicht aufgeprägt.

Hast Du Kataloge (Schön z.B.)? Da müsste sich die Antwort eigentlich finden lassen.

Pfennigkabinette waren im 19. Jahrundert bedeutende Sammlungen.

Gruß Dietemann

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Gerhard Schön
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Re: Nur wo Pfennig draufsteht

Beitrag von Gerhard Schön » Di 10.03.09 15:18

Pfennigsammler hat geschrieben:Das ist das allerwichtigste,nicht irgendwelche Pfennige, die so genannt werden, sondern nur wo auch wirklich Pfennig draufsteht.
Die Pfennige aus Silber hat man das ganze Mittelalter hindurch am Münzbild erkannt, eine Nominalangabe war nicht vorhanden. Erst als man Pfennige auch aus reinem Kupfer herstellte (in Westfalen ab dem 16. Jahrhundert, deutschlandweit in der Kipperzeit von 1620 bis 1622) musste man die Stücke kennzeichnen und hat dann auch Wertzahlen und die Bezeichnung "Pfennig" aufgeprägt.
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.

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Beitrag von Pfennigsammler » Di 10.03.09 15:21

Denar akzeptiere ich nicht weil ich ja dann bis Karl dem Großen zurückgehen müsste was mein Geldbeutel sicherlich nicht mitmacht und auch eine gewaltige und unüberschaubare Erweiterung des Sammelgebietes wäre.Deswegen dachte ich es wäre relativ schlau von Anfang an mein Sammelgebiet genau zu definieren(reduzieren) und zwar auf das Wort Pfennig.(und zwar restriktiv d.h wenn auf der Münze 1/2 Mark steht gehört sie nicht dazu!).
Einen Katalog habe ich noch nicht,weil ich bisher alles online gemacht habe,aber ich werde wohl nicht drum herum kommen.

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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » Di 10.03.09 15:23

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Beitrag von Pfennigsammler » Di 10.03.09 15:50

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Also ist die Kipper/Wipperzeit die Geburtsstunde des geprägten Wortes Pfennig.
(abgesehen von den Westfalen die anscheinend schon etwas früher beschissen haben)

:wink:

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Beitrag von Dietemann » Di 10.03.09 17:30

Pfennigsammler hat geschrieben:Deswegen dachte ich es wäre relativ schlau von Anfang an mein Sammelgebiet genau zu definieren(reduzieren) und zwar auf das Wort Pfennig.(und zwar restriktiv Einen Katalog habe ich noch nicht,weil ich bisher alles online gemacht habe,aber ich werde wohl nicht drum herum kommen.
Um einen Katalog wirst Du nicht herum kommen, denn die dort enthaltenen Informationen sind sonst nur viel mühsamer oder gar nicht zu erhalten.
Deine Definition des Sammelgebietes ist klasse, das hat Hand und Fuß!
Wie hälst Du es, wenn auf einer Münze das Wort Pfenning :wink: steht?

Wenn Du Lust hast, stelle gelegentlich mal die ein oder andere Deiner Münzen vor, das stelle ich mir interessant vor.
Gruß Dietemann

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Beitrag von areich » Di 10.03.09 19:31

Pfennigsammler hat geschrieben:Denar akzeptiere ich nicht weil ich ja dann bis Karl dem Großen zurückgehen müsste ...
Rechne da mal noch ein paar hundert Jahre drauf, wahrscheinlich irgendwann in der Römischen Republik. Das wäre dann tatsächlich
ein ziemlich sinnloses 'Spezialgebiet'.

Ich habe 269 V.Chr. als Datum für den ersten Denar gefunden.

Andreas

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Beitrag von Pfennigsammler » Di 10.03.09 20:56

Mit Karl dem Grossen wollte ich nur so etwas wie einen "urdeutschen" Bezugspunkt andeuten,denn ich möchte schon Münzen meiner "kulturellen Heimat" sammeln und keine römischen.Ich hatte da den karolingischen Münzfuß im Kopf.Immerhin hat der Pfennig uns zumindestens im Sprachgebrauch in über 1000 Jahren deutscher Geschichte begleitet.

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Beitrag von KarlAntonMartini » Di 10.03.09 20:59

Würdest du auch Stücke sammeln, die statt des Wortes Pfennig der Pfenning, die alte deutche Abkürzung haben, oder solche, die als Leichter oder Guter Pfennig bezeichnet sind. Wie sieht es mit den Ableitungen Penni (finn.) oder Fenigow (poln.) aus? Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Zwerg » Di 10.03.09 21:01

Ich habe 269 V.Chr. als Datum für den ersten Denar gefunden.
Meines Wissens wurde der Römische Denar während des Zweiten Punischen Krieges um 211 v. Chr. erstmals geprägt. Gibt es da neue wissenschaftliche Erkenntnisse?

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Pfennigsammler » Di 10.03.09 21:22

In meinem ersten Beitrag habe ich "Pfennig" in welcher Schreibweise auch immer gesagt.Ich relativiere dies auf den mitteleuropäischen Bereich(also kein Finnland!).Fenigow kenne ich jetzt nur vom geplanten Königreich Polen 1916-18 und gehört natürlich ins Sammelgebiet.Gibt es noch andere Fenigs oder Fenigows?

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Beitrag von Gerhard Schön » Mi 11.03.09 02:18

KarlAntonMartini hat geschrieben:Fenigow (poln.)
Warum nur den Genitiv Plural erwähnen? Nominativ Singular ist Fenig im Polnischen. Und dann gibt es noch den Fening in Bosnien-Herzegowina. Mit der "alten deutschen Abkürzung" ist wahrscheinlich das d in Kurrentschrift mit Kürzungsschleife gemeint, das steht für denarius und läge also außerhalb des hier beschriebenen Sammelgebietes.
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Beitrag von areich » Mi 11.03.09 08:01

Zwerg, ich bin mir sicher, daß sind eher veraltete Erkenntnisse:

http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/R ... arius.html

Ich wollte aber auch nur einen Richtwert angeben, denn so eine Sammlung wäre
sicher eine der am wenigsten speziellen Spezialsammlungen.

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Beitrag von Dietemann » Mi 11.03.09 10:06

Achtung Witz :):
Wie unterscheidet man sprachlich die kleinste Münzeinheit in Sachsen und in China: Der Sachse sagt Fenn, der Chinese Fen.
Gruß Dietemann

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