Münze oder Medaille?

Deutschland vor 1871
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Brakti1
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Münze oder Medaille?

Beitrag von Brakti1 » Di 31.07.12 22:58

Hallo,
ich stelle hier zwei Stücke ein, bei denen nach meiner Ansicht nicht klar ist, ob es sich um Münzen oder Medaillen handelt.
Denn aus dieser Zeit haben viele Münzen noch keine Währungsangaben. Meistens werden sie über das Gewicht einem Nominal zugeordnet.

1/8 Taler/1/2 Lot? von 1737 auf die Gründung der Universität Göttingen. (Schön Hannover Nr. 240)
Durchmesser: 24 mm
Gewicht: 4,46 g

1/2 Taler/Medaille? auf die Huldigung der Stadt Mühlhausen für Karl VI.
Durchmesser: 33 mm
Gewicht: 14,1 g

Handelt es sich nach euer Meinung bei den beiden Stücken um Münzen oder Medaillen?

Viele Dank schon im voraus.
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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von Zwerg » Di 31.07.12 23:10

Beide sind eindeutig und zweifelsfrei Medaillen

Grüße
Zwerg
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Brakti1
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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von Brakti1 » Di 31.07.12 23:29

Warum sollen es Medaillen sein?

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von Zwerg » Di 31.07.12 23:36

Weil es keine Münzen sind

m.W. werden diese Prägungen in den Standardwerken nicht als Münzen angeführt.
Die Verfasser dieser Werke haben eigentlich immer auch entsprechende Unterlagen studiert.

Du kannst dem gerne mit Argumenten widersprechen
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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von leodux » Mi 01.08.12 02:01

Hallo Brakti1,

dass eine Medaille in Gewicht und Größe mit zeitgleich kursierenden Münzen übereinstimmt, macht daraus keine Münze.
Selbst wenn Medaillen in offiziellem Auftrag der Regierung und in einer staatlichen Münzwerkstatt hergestellt wurden, handelt es sich bei diesen trotzdem nicht um Münzen.
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnze ... _Medaillen

Viele Grüße
Peter

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von welfenprinz » Mi 01.08.12 10:26

Nr.1
Medaille zur Gründung der Uni Göttingen >GEORGIA AUGUSTA< Medallieur EH E.Hanniball 1737 .
Brockmann 883, Fiala 3738,Knyph.3209, Auktion Künker 59 in vzg 320,-DM, Auktion 101 in vzg 270 € .
In der Auktion Künker 17 Nr.421/Slg.Günther Brockmann 879, gibt es eine ähnliche Medaille mit 49,7mm/ 57,1g.
Unter Kurfürst Georg II von Hannover wurden nur Ausbeute-Thaler, aber keine Sondermünzen, auch keine Sterbemünzen geprägt .

Gruss Klaus
Zuletzt geändert von welfenprinz am Do 02.08.12 14:49, insgesamt 3-mal geändert.
Braunschweig-Lüneburg und Stadt Hannover Münzenfreund .
Sammler u. Numismatiker

http://www.welfenprinz-home.de

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von Brakti1 » Do 02.08.12 01:26

@Zwerg
Die obere "Münze" ist bei Schön nachgewiesen. (Schön Hannover Nr. 240)
Siehe auch meine ursprüngliche beschreibung :mrgreen:

Beide Stücke haben auch nicht das hohe Relief wie bei Medaillen üblich.
Von der Art ihrer Ausprägung müssten sie den Münzen zugeordnet werden.

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von welfenprinz » Do 02.08.12 10:29

Brakti1 hat geschrieben:@Zwerg
Die obere "Münze" ist bei Schön nachgewiesen. (Schön Hannover Nr. 240)
Siehe auch meine ursprüngliche beschreibung :mrgreen:

Beide Stücke haben auch nicht das hohe Relief wie bei Medaillen üblich.
Von der Art ihrer Ausprägung müssten sie den Münzen zugeordnet werden.
Von den Medaillen zur Eröffnung der Uni Göttingen gibt es eine vielzahl an Prägungen, von unterschiedlicher Zeichnung und Gewicht .
Ab 2 Thaler bis hin zum 1/8 Tahler-Gewicht gibt es Medaillen aus diversen Münz+Medaillen-Metallen .
All diese Prägungen wurden nur mit dem Zeichen eines Medallieurs gekennzeichnet .
Nur ein gültiges Mzmst.-Zeichen von Clausthal, Zellerfeld oder Hannover, macht eine Prägung zur offiziellen Münze für Kur-Hannover .

Gruss Klaus
Braunschweig-Lüneburg und Stadt Hannover Münzenfreund .
Sammler u. Numismatiker

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von leodux » Do 02.08.12 14:11

Hallo,

ich finde es auch etwas seltsam, dass diese Gedenkprägungen zur Eröffnung der Universität Göttingen bei Schön als Münzen aufgeführt werden. Ich besitze allerdings nur eine uralte Ausgabe des Schöns 18. Jh. und weiß nicht, ob das aktuell immer noch so ist.
Meiner Meinung nach ist es falsch, diese Prägung als 1/4 Taler zu bezeichnen. Korrekt wäre es, sie z.B. "Gedenkprägung im Gewicht eines 1/4 Talers" zu nennen.

Georg Welter hat diese Prägungen zur Eröffnung der Universität Göttingen jedenfalls in seinem Katalog nicht zu den Münzen Georgs II. gezählt.
Bei Laverrenz, "Die Medaillen und Gedächtniszeichen der deutschen Hochschulen", werden die Prägungen von Hannibal als Medaillen bezeichnet. Dein Exemplar ist dort die Nummer 187.
Und wenn ich mich richtig erinnere, dann sind diese Prägungen auch bei Brockmann als Medaillen aufgeführt.

Viele Grüße
Peter

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von klaupo » Do 02.08.12 15:47

Hallo leodux,

@Brakti1 hat (wie schon an anderer Stelle) sehr frei und unvollständig zitiert. Im Schön, 4. Auflage 2008, steht zu lesen:
Hannover 240 - (Jeton zu 1/2 Lot) (S) 1737. Typ wie Nr. 239
Wenn hier also jemandem Fehler nachgesagt werden können, dann bestimmt nicht Gerhard Schön!

Gruß klaupo

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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von leodux » Do 02.08.12 18:48

Hallo klaupo,

vielen Dank für die Information!
In meinem uralten Schön-Katalog von 1984 steht noch "1/4 Taler (S) 1737. Typ wie 239". Aber dann ist das ja inzwischen im Schön doch völlig korrekt angegeben und die ganze Diskussion war eigentlich überflüssig.

Viele Grüße
Peter

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Pflock
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Re: Münze oder Medaille?

Beitrag von Pflock » So 17.06.18 14:18

Der Thread hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, aber ich will trotzdem noch eine Information dazu geben.

Zur oberen Medaille kann ich nichts sagen.

Die untere Medaille wurde von Christian Wehrmut geprägt und ist im Werk von Cordula Wohlfahrt "Christian Wermuth, ein deutscher Medailleur der Barockzeit" (1992) gelistet:
  • unter Abschnitt: "Wermuths Medaillen im Münzkabinett Gotha (von Wohlfahrt nicht erfaßt)"
  • 8. Römisch-Deutsches Reich. Karl VI. Medaille 1717 auf die Huldigung der Stadt Mühlhausen/Thüringen
  • 32,5mm, 12,840g
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
:Fade-color

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