neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Deutschland vor 1871
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welfenprinz
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neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von welfenprinz » So 24.05.15 16:33

Hallo,
diese Seite ist für alle Sammler der Braunschweig-Lüneburger Münzprägung
und der städtischen Prägung von Hannover gedacht .
Sie sollte gerade den weniger erfahrenen Sammlern eine Hilfestellung geben .

Wichtige Literatur als Bestimmungshilfe, aus dem Mittelalter .

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 65#p431565

Gruss Klaus
Braunschweig-Lüneburg und Stadt Hannover Münzenfreund .
Sammler u. Numismatiker

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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von fareast_de » So 24.05.15 18:54

Super Idee, Klaus, ich hoffe auf regen Zuspruch nicht nur aus den Reihen der Welfensammler.

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welfenprinz
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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von welfenprinz » Mo 25.05.15 11:56

fareast_de hat geschrieben:Super Idee, Klaus, ich hoffe auf regen Zuspruch nicht nur aus den Reihen der Welfensammler.
Schließlich solten nicht nur die Kommerziellen Seiten z.B. Herr Richard Barry Smith
>The Coinage of the Anglo Hannoverian Personal Union< von diesen Seiten profietiren,
oder die smarten getarnten Sammler die nur an sich selbst denken .
Die Wilde-Mann Talerhisterie, habe ich ja leider mit einigen Beiträgen selbst angeregt .
Für den unerfahrenen Sammler wird es schwer genug, mit so viel Informationen fertig zu werden .

Gruss Klaus
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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von fareast_de » Di 26.05.15 17:41

Dann gleich mal die erste Frage zu Welter 3206, dem sog. "Sterbe- Doppeltaler" Georgs V. von 1878.
Wie würdest Du diese Privatprägung in Bezug auf Seltenheit, Auktionsvorkommen, Sammelwürdigkeit und erzielten Preisen einschätzen ? Für mich ist das eine Medaille, die teils zu exorbitanten Preisen verhökert wurde.

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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von welfenprinz » Di 26.05.15 19:05

fareast_de hat geschrieben:Dann gleich mal die erste Frage zu Welter 3206, dem sog. "Sterbe- Doppeltaler" Georgs V. von 1878.
Wie würdest Du diese Privatprägung in Bezug auf Seltenheit, Auktionsvorkommen, Sammelwürdigkeit und erzielten Preisen einschätzen ? Für mich ist das eine Medaille, die teils zu exorbitanten Preisen verhökert wurde.
Sehr oft wurde diese Medaille nicht in Auktionen angeboten .
Für mich selbst, stellt sich diese Frage erst gar nicht, da der Doppel-Sterbetaler keine reguläre Prägung ist .
Die beiden letzten regulären Ergebnisse in guter Erhaltung Gorny&Mosch v/st 1500 €
Künker 228 st- 2100 € sind doch noch recht ziviel gehalten .
Und wer meint, zu viel Geld zu haben, soll weiterhinn für private Spekulations-Prägungen teuer bezahlen . MDM und Göde fahren gut damit, auch wenn das im kleinerem Rahmen abläuft .

Gruss Klaus
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Wilder Mann hält den Baum in der "falschen" Hand

Beitrag von hmh » Fr 27.11.15 18:58

Ich möchte einen kleinen Beitrag für die Rubrik „Die Münzen der Welfen“ einbringen. Die Rubrik sollte doch weiter Bestand haben!
Mit einer aus meiner Sicht „kuriosen“ 24 Mariengroschen Wilde Mann Münze aus dem Jahr 1717.

Kurz zum Hintergrund für Leser, die (noch) nicht die Münzen der Welfen sammeln und sich mit dem Gebiet nicht ganz so auskennen, wobei ich auch noch kein Experte bin. Meines Wissens wurde 1539 von Heinrich dem Jüngeren zum ersten mal das Motiv eines Wilden Manns auf einer Münze der Welfen geprägt. Viele weitere Münzen mit dem Abbild des Wilden Manns folgten, der Baum meistens auf der linken oder rechten Seite gehalten. Dem Baum kam mit der Zeit eine besondere Bedeutung zu: Bei den Münzen der Linie Calenberg Hannover steht der Baum stets zur rechten Seite des Wilden Manns, bei Münzen der Linie Wolfenbüttel ist es anders herum.
Zu erwähnen ist noch, dass die Welfen Münzen beider Linien im Harz geprägt wurden, aus Harzsilber, in einer Prägestätte.

Das Wilde Mann Motiv mit dem Baum war vom Wiedererkennungswert her so stark, dass bei den Wilde Mann Kupferpfennigen (und den Gold-Dukaten) neben dem Münzmeisterzeichen und der Jahreszahl die Baumstellung ausreichte, um den eindeutigen Hinweis auf die Herkunft zu geben. Bei den höheren Nominalen war auf den Münzen in der Umschrift Platz genug für den Herrschernamen und Titel und oft ein Sinnspruch. Bsp.: August Wilhelm, 24 MG aus dem Jahr 1717, Münzmeister H.Horst, Welter 2838, Parta Tueri (das Erworbene bewahren), Baum in seiner linken Hand (Linie Wolfenbüttel).
Zwei Beispiele dazu:
WM1.jpg
Drehen wir die Münzen um, hat Münzmeister Horst (HxH) offensichtlich mindestens einmal nicht aufgepasst und dem Wilden Mann den Baum in die rechte Hand gedrückt!
WM2.jpg
Stempelvertauschungen bei den kleineren Nominalen sind vorkommen und fallen vielleicht nicht sofort auf, hier scheint die Qualitätskontrolle aber nun gar nicht funktioniert zu haben.
Ganz so lange sammle ich die Münzen der Welfen noch nicht. Eine „Baumvertauschung“ aus dieser Zeit ist mir aber noch nicht untergekommen.

Viele Grüße
hmh

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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von vallis liliorum » Sa 27.05.17 16:09

Guten Tag,

ich habe vor kurzem diese beiden 24 Mariengroschen Stücke erworben. Braunschweig-Wolfenbüttel 1690, Regierungszeit von Rudolf August & Anton Ulrich.
Die Variante mit dem wilden Mann im Perlkreis, welcher mit drei Waldzonen dargestellte ist, hatte ich zuvor noch nie gesehen. Darum musste ich dieses Stück unbedingt haben, trotz der Kratzer und das die Münze etwas berieben ist..
Vorne ist eine Waldwiese zu sehen, dahinter der Fichtenwald, dahinter eine Baumreihe, die ich nicht deuten kann. Fichten scheinen es nicht zu sein, sie haben nicht diese dreieckige Form. Oder der Stempel ist bereits zu sehr abgenutzt.
Der Durchmesser dieser Münze beträgt 35-36 mm, das Gewicht 11,24 g.
Die andere Münze, auf der der wilde Mann nur auf einer Waldwiese steht, hat einen Durchmesser von 38-39 mm, Gewicht 12,93 g.
1690 Varianten 1 (2).jpg
1690 Varianten 1 (3).jpg
Die Münze mit den drei Baumzonen ist relativ klein, im Gegensatz zu der anderen Variante.

Vielleicht hat der eine oder andere Welfensammler weitere Varianten von dem Jahr 1690?

Gruß

Hier noch die Rückseiten:
Dateianhänge
1690 Varianten 2 (3).jpg
1690 Varianten 2 (2).jpg

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hmh
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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von hmh » Di 06.06.17 19:28

Hallo,
von den 24 MG Rudolph August und Anthon Ulrich gibt es pro Jahrgang mehrere Varianten. Ebenso wie für die anderen Werte mit dem Wilden Mann:
a) Baumreihen oder Wiese.
Eine Vermutung von mir ist, dass die Wiese auf den enormen Holzbedarf hinweist. Weite Teile des Harz rund um die Bergwerke wurden schlichtweg abgeholzt. Dazu kam nach Aufforstung wohl Schädlingsbefall wie der Borkenkäfer, der ebenfalls Holzbestände vernichtete.
b) Bei späteren Jahrgängen schaut der Wilde Mann pro Jahrgang mal nach links, mal nach rechts.
c) Ebenso gibt es bei späteren Varianten Umschriften, die nur von 8 Uhr bis 4 Uhr gehen
d) Und es gibt eine Reihe von Abweichungen in den Texten (wie o.a. LUN oder LU oder nur L usw.)

Die beiden o.a. Varianten besitze ich auch.
Im Standard Zitierwerk Welter (Nr. 2079) werden zum Jahrgang 1690 unter Fiala die Nr. 635-42* angegeben, was vermuten lässt, dass es weitere Varianten gibt. Leider habe ich keinen Zugriff auf die Beschreibung bei Fiala.
Gerade zu Rudolph August und Anthon Ulrich wäre es mal spannend, die Fiala-Aufteilung einsehen zu können. Und es lohnt immer mal, Angebote aus den Jahrgängen zu diesem Typ genauer zu betrachten.

Viele Grüße
HMH

vallis liliorum
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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von vallis liliorum » So 11.06.17 07:01

Hallo hmh,

ja, es wäre interessant hierzu die Fiala-Aufteilung zu kennen. Leider besitze ich den Fiala auch nicht. Soweit ich weiß, gibt es von Fiala mehrere Bände und diese sind nicht gerade günstig zu erwerben.

Von den Münzfreunden Minden existiert ein kleines "Taschenbuch", Auer, 2002: Der Baumbestand des Harzes auf den Wildemann-Münzen. Der Autor Auer interpretiert in diesem die Baumdarstellung auf den Wildemann-Münzen. Ist zu empfehlen.

Gruß

vallis liliorum

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hmh
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Re: neu "Die Münzen der Welfen" und der Stadt Hannover

Beitrag von hmh » Di 13.06.17 17:03

Hallo vallis liliorum,

genau, Fiala ist ziemlich teuer, ich hatte gehofft, den irgendwann mal auf einer Münzliteratur CD oder WebSeite zu finden. Sollte der Fiala in einer Auktion in der Nähe versteigert werden, schaue ich zumindest mal ganz genau rein :-)

Vielen Dank für den Hinweis zum Taschenbuch, mal schauen, ob ich dran komme. Auch in alten Münz-Zeitschriften findet man immer mal wieder Hinweise. Ich habe z.B. ein Exemplar der Geldgeschichtliche Nachrichten 147 aus dem Jan 1992, in dem auch einiges zum Wilden Mann und seiner Bartmode, Figur bzw. Outfit, passend zu den Epochen, geschrieben steht.

Viele Grüße
hmh

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