Bestimmungshilfe Sachsen Zinsgroschen Ernestiner

Deutschland vor 1871
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rista
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Bestimmungshilfe Sachsen Zinsgroschen Ernestiner

Beitrag von rista » Mo 22.10.18 23:03

Hallo zusammen,

von mittelalterlicher Numsimatik verstehe ich so viel wie unsere Bundeskanzlerin von Hip Hop, daher möchte ich die Spezialisten hier um Hilfe bitten.
Mir liegt eine alte undatierte Silbermünze mit etwa 27mm Durchmesser vor, nach meinen bisherigen Recherchen handelt es sich um einen Zinsgroschen aus Sachsen, Linie der Ernestiner unter Friedrich III, Johann und Georg, also die Jahre 1507-1525.

Da das Stück teils abgenutzt bzw. mit Belag versehen ist, kann ich nicht alle Inschriften erkennen:
FRI·IO·GE·B·O·?????{DVCVS} SAX
+ GROSSVS·NOVVS·DVCVM·SAX
(die "·" sind innen hohl, die Angaben in "{}" vermute ich, das "+" vor GROSSVS ist vermutlich die Prägestätte)

Siehe die Bilder, vielleicht könnt Ihr das Stück näher definieren? Mich würde natürlich v.a. die Katalogreferenz (Keilitz?) und die Prägestätte interessieren. Falls die Münze in der Erhaltung noch einen Handelswert hat, wäre ich über eine Einschätzung ebenfalls dankbar. Da es bei den alten Stücken immer Varianten gibt, ist es sicher nicht verkehrt, die Münze hier vorzustellen.

Danke fürs Lesen
Gruß rista
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ischbierra
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Re: Bestimmungshilfe Sachsen Zinsgroschen Ernestiner

Beitrag von ischbierra » Di 23.10.18 09:37

Hallo rista,
das ist ein Zinsgroschen aus Annaberg unter Münzmeister Albrecht von Schreibersdorf (1512-1523). Das Kreuz ist sein Zeichen. Das Revers hast Du richtig gelesen. Im Avers heißt es: FRI.IO.GE.D.G.DVCES SAX Bei Kohl/Keilitz hat er die Nr. 43; bei nur Keilitz die 55. Es gibt Varianten in den Legenden. Dein Stück hat Auflagen, vielleicht bekommt man die noch runter. Annaberger und Freiberger Zinsgroschen dieser Zeit sind die häufigsten. In ss gibt Keilitz den Wert von 40,- € an.
Gruß ischbierra

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rista
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Re: Bestimmungshilfe Sachsen Zinsgroschen Ernestiner

Beitrag von rista » Di 23.10.18 15:04

Hallo ischbierra,
besten Dank für Deine ausführliche Antwort, dann kann ich das Stück in meine Heimatsammlung als frühen Beleg einverleiben, bei mir geht es numismatisch/notaphilistisch erst ab etwa 1900 rund :)
Gruß rista

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