Unsere dritte Station war Limyra, das im vierten Jahrhundert Sitz des von seinen Münzen allseits bekannten Dynasten Perikle war

Unser Besuch in Limyra stand aber nun unter keinem besonders glücklichen Stern, er ist uns leicht in die Binsen gegangen

Kaum, dass wir dort angekommen waren (außer uns waren weit und breit keine anderen Touristen zu sehen), hat uns auch gleich ein junger Mann abgegriffen und sich uns als Führer angedient. Wir haben uns darauf eingelassen, das Gelände ist insgesamt recht weitläufig und etwas unübersichtlich, da hielten wird das für eine gute Idee. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass der Gute vielleicht nicht der Allerhellste war und uns unterschiedslos von einem Stein zum nächsten geschleppt hat und uns alles präsentierte, was irgendwie nach antiker Bearbeitung ausgesehen hat



Dann sind irgendwann auch noch zwei etwa zwölfjährige Knaben aufgetaucht, die sich wie die Kletten an uns gehängt haben und auf Geld aus waren (wir hatten den taktischen Fehler begangen, an einem schulfreien Sonntag nach Limyra zu fahren


Heißt: Irgendwann hatten wir die Nase voll und sind entnervt abgezogen. Daher haben wir leider nur einen Teil von Limyra gesehen, was ich hier zeige, ist also unvollständig

Mit der älteste Bau in der unteren Stadt ist ein Ptolemaion, ein Bau des ptolemäischen Königskults (Lykien war ja im dritten Jahrhundert v.Chr. ptolemäisch). Erhalten ist hier nur der Unterbau, dessen Wirkung durch die quer darüber laufende Stadtmauer der Weststadt aus spätantik-frühbyzantinischer Zeit etwas beeinträchtigt wird.
(Ein guter Übersichtsplan zusammen mit einer schönen Kurzdarstellung von Limyra findet sich übrigens hier: http://altegeschichte.univie.ac.at/uplo ... erbook.pdf .)
Auf der anderen Seite des Ptolemaions tritt dann deutlich der Wasserreichtum von Limyra zu Tage.
Unterhalb des Burgbergs befindet sich im Boden eine wasserundurchlässige Lehmschicht, über der an zahlreichen Stellen Quellwasser austritt. Es fließen mehrere Bäche über das Gelände und an vielen Stellen ist es recht sumpfig. Die Bauern kommen aber dafür in ihren Gewächshäusern locker auf drei Ernten im Jahr

Vor dem Ptolemaion (und unter dem Wasser) befinden sich die Reste einer frühbyzantinischen Kirche.
Heute sieht das (wie an vielen anderen Stellen auch) zwar nur nach ein paar Steinen im Boden aus, man hat jedoch während der Ausgrabung viele Teile der Ausstattung der Kirche mit Reliefplatten gefunden. Die kann man vor Ort leider nicht mehr sehen, ein bisschen was davon aber hier betrachten: http://www.musiklexikon.ac.at:8000/buec ... 00&ctx=eKS (kann man sich als PDF herunterladen).
Am Ptolemaion beginnt die römische Kolonnadenstraße, die heute als Bachbett dient. Das Wasser steht hier etwa nicht, sondern fließt zügig gen Mittelmeer.
Hier noch ein Blick durch das Apsisfenster der Bischofskirche über die Landschaft.