Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Beitrag von areich » Fr 19.02.10 22:29

Das klingt ja alles sehr rabiat aber von mir ist es nicht so gemeint.

Ich persönlich mag's nicht, ich denke nicht daß es schadet, was nicht dasselbe ist wie nützen und ob das BM das nun benutzt, WEIß ich natürlich auch nicht.
Das können BM und Hersteller ja unter sich ausmachen.

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » Sa 27.02.10 13:34

Ich hab hier so einen Panther von Gallienus in dunkelbraungruen mit kleineren malachitfarbenen, harten Auflagen. Ist es empfehlenswert die Auflagen zu entfernen und wenn ja wie?

valete
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mi 03.03.10 20:49

Hier mal ein Bildchen. Irgendwelche Vorschläge was ich mit der Münze mache?

GALLIENVS AVG, Büste mit Strahlenkrone n. r.
LIBERO P CONS AVG / B, Panther geht n. l.

Prägestätte und RIC-Nr. hab ich aber noch nicht herausgefunden.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von n.......s » Mi 03.03.10 21:22

befolge Franks Rat: Mikroskop und Nadeln.
Das ist ein sehr schönes Stück - nach Entfernung der Auflagen wird es noch schöner.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mi 03.03.10 21:54

Ok. Ich werd's erst mal mit den kleinen versuchen. Danke.

Ich hab's mir wegen dem Panther gekauft, der da wirklich schoen drauf ist.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Sa 20.03.10 21:32

So, ich hab mal daran herumgepopelt. Fuer mich macht die Muenze den Eindruck, dass sie praktisch unkorrodiert ist. Auf der Muenze ist eine ganz duenne braune Schicht, durch die an einigen Erhebungen das blanke Metall schimmert. In den Senken ist die gesammte Muenze mit dem gruenen Zeug ueberzogen. An einigen Stellen, die man auf dem Foto sieht, ist das gruene Zeug geballt vertreten. Abplatzen tut dieses nur wo es dick ist, z. B. auf der Backe. Darunter sind keine Narben. An den anderen Stellen kann ich das gruene Zeug nur abschaben. Da passiert es durchaus mal, dass man den braunen Hauch verletzt. Und weil man durch Schaben nicht alles wegbekommt sind diese Partien aufgehellt.

Ich koennte:

a) Jahrelang dran herumschaben
b) Die fetten Dinger wegmachen
c) Entpatinieren mit Ammoniak?
d) So lassen wie sie ist
e) ???

Bei a und b muesste ich vermutlich durch spuelen oder wachsen versuchen wieder eine gleichmaessig glatte Oberflaeche hinzubekommen.

Irgendwelche Ratschlaege?

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Sa 20.03.10 21:56

Ja!

Wenn du nicht wirklich jahrelang mit grösstmöglicher Vorsicht und kleinstmöglicher Nadel daran herumschaben möchtest, lasse sie, wie sie ist. Wenn du die "geballten grünen Auflagen" abbekommen hast, ist das doch ein toller Erfolg. An den anderen Stellen wirst du, wie du ja selbst bemerkt hast, ganz flott auf das blanke Metall treffen. Und das wäre wirklich jammerschade für diese tolle Münze.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Sa 20.03.10 22:17

Alle geballten gruenen Auflagen hab ich noch nicht ab. Ich hab mir erst mal die Backe, eine am Rand und eine beim Pfoetchen vorgenommen.

Dann mach ich mal mit den dicken weiter. Danke.

vale
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Sa 20.03.10 22:28

Übrigens... wenn es hier und da später kupfern glänzt, lass die Münze unbehandelt und leg sie für ein Jährchen (so viel Geduld musst du mitbringen) zusammen mit einigen unbenutzten Zündhölzern beiseite. Die blanken Stellen dunkeln nach und der Kontrast zur grünen Patina wird kaum mehr auffallen.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Sa 20.03.10 23:08

Ok. :) Ein Jahr ist ja schnell herum. Ich präge ja nun seit gut zwei Jahren schon. Die Zeit fliegt vorbei wie ein Hirsch.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von GnaeusPompeius » Mo 22.03.10 14:57

Neuer Versuch nach dem "Rausschmiss" im Schaukasten... :wink:

Hallo Allerseits!

Vielleicht passt das ja etwas hier rein?
Ich hätte da auch einen Sesterzen mit äusserst unschönen Auflagen.....
Was kann man denn da am besten tun?
Leider bin ich im Reinigen nicht sehr erfahren..... Um es positiv auszudrücken...

Vielen Dank!!!
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Grüsse,

Gnaevs Pompeivs

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von drakenumi1 » Mo 22.03.10 16:17

Hallo, Gnaevs Pompeivs,

Antworten wirst Du auf Deine Frage auf den 32 Seiten dieses threads sicherlich finden. Auf alle Fälle solltest Du mit dieser Bronze das NICHT machen, was ich im SCHAUKASTEN für den Traian-Denar empfohlen habe: Die Anwendung des Taschenmessers.
Die Probleme sind bei Silber (relativ guter Legierung) und Bronze (oder Kupfer) völlig unterschiedlich gelagert: Das Silber hat lediglich eine AUFLAGERUNG auf der ansonsten völlig glatt gebliebenen Oberfläche, die Kruste kann abgesprengt werden und es erscheint die glatte Silberoberfläche. Die Bindung von Kruste und Siber ist nicht sehr innig.
Anders bei Bronze: Die Kruste ist meist mit dem Basismetall Bronze eng verbunden (wie verzahnt), weil im Grenzbereich beider Korrosion vorliegt. Es gibt in diesem Sinne keine glatte Fläche, entlang derer man die Verbindung spurlos trennen könnte. Kruste und Bronze sind regelrecht miteinander verwachsen!
Das Taschenmesser also bitte in der Tasche lassen! :(

Grüße von

drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von GnaeusPompeius » Mo 22.03.10 16:47

Hallo drakenumi1,

vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort! Ich hatte nach demPostings mit dem Trajan Denar schon Hoffnung geschöpft.....

Bisher habe ich mich noch nicht an diese Auflagerungen herangetraut, und leider habe ich in diesem Thread auch nichts eindeutiges gefunden....

Gar nicht so einfach..! :cry:

Vor allem, die Vorderseite dieses Gordian ist vollig frei von Auflagerungen und toll anzuschauen...


Viele Grüsse in das schöne Brandenburg!
Grüsse,

Gnaevs Pompeivs

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mo 22.03.10 17:06

GnaeusPompeius hat geschrieben:
Bisher habe ich mich noch nicht an diese Auflagerungen herangetraut, und leider habe ich in diesem Thread auch nichts eindeutiges gefunden....
Was schon mehrfach hier über die Reinigung von patinierten Bronzen gesagt wurde, gilt auch für deine Münze:

Du kannst dich mit einer dünnen Injektionsnadel vorsichtig unter dem Stereomikroskop an die Sache heranpiddeln. Dein Photo ist leider nicht vergrösserbar, aber mir scheint es so, dass einige Verkrustungen tatsächlich mit dem Grundmaterial verwachsen sind und du selbst mit der erwähnten Reinigungsmethode keinen Erfolg haben wirst. Alle anderen Methoden sollten tabu sein :)

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mo 22.03.10 17:52

wie nummis schon bemängelte, kann man dein foto leider nicht in einer grösseren variante betrachten.
was allerdings schon so zu sehen ist, zeigt eigentlich eine 'saubere' münze, zu reinigen ist da nix mehr! :wink:
allerdings kann man die münze glätten. das allerdings ist nicht so ganz einfach, und bräuchte schon etwas erfahrung.
im prinzip kann man hier auch mit druck arbeiten, und ansonsten vorsichtig schabend die auflagen entfernen.
was dann darunter zum vorschein kommt, ist eine mehr oder weniger glatte, rote oberfläche.
du hast bestimmt schon mal fotos von bronzen gesehen,die neben ihrer grünen patina auch rote flecken aufweist.
das ist immer das resultat einer glättung von auflagen.
wenn es gut gemacht wird, kann es den anblick (und wert) der münze durchaus erhöhen, allerdings besteht auch immer die gefahr, dass durch die glättung irgendwann (bei feuchter lagerung) die bronzepest ausblüht.
grüsse
frank

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