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Verfasst: Mo 12.01.09 21:41
von drakenumi1
Allerdings: Guß! Natürlich waren es korrekt ein Anguß, ein Ausguß und li. u. re. je ein Entlüftungskanal. Das Objekt ist Dir nicht unbekannt, hatte es vor ca 2 Jahren schon einmal vorgestellt. Zwischenzeitlich war dieser Vesp. mit absolut identischen Seiten und Rändern (!) schon in einem großen Wiener Auktionshaus und einem deutschen angeboten, auf mein Betreiben dann zurückgezogen. Und ganz frisch findest Du es im Parallelthread von vorgestern, Seite 233, 18:54 Uhr. Damit es nicht zu zerrissen wird, hier unten noch einmal.
Wieso gegossener Schrötling? Wozu soll das gut sein, wenn doch gerade die Randausbildung das Schwierigste der Fälschung ist? Das hieße, die Münze wurde dann geprägt? dann ergäben sich schon dadurch jeweils unterschiedliche Ränder und man brauchte doch den ganzen Aufwand nicht. Und vor allen Dingen: Die mir bekannten Vergleichsstücke haben alle den gleichen ünd wunderbar "echten" gerissenen Rand.
Ich werde mal nach dem Bild in den Aukt.-Katalogen suchen und hier einstellen. Das braucht nur etwas Zeit.

Grüße von

Eckhard

Verfasst: Mo 12.01.09 21:46
von beachcomber
wahrlich erschreckend!
grüsse
frank

Verfasst: Mo 12.01.09 21:53
von emieg1
beachcomber hat geschrieben:wahrlich erschreckend!
grüsse
frank
Aber wirklich... zum Glück habe ich (bisher noch) Respekt vor allzu guten (bzw. vorzüglichen) Portraits... wenn ich mir die Münze genauer ansehe, würde mir nur die "Abnutzung" am Haaransatz bzw. Lorbeerblatt Sorgen machen, aber auch nur jetzt, wo ich weiss, dass die Münze eine Fälschung ist...

Verfasst: Mo 12.01.09 22:09
von drakenumi1
Den katalog des deutschen Anbieters habe ich schnell gefunden (eines der größten und teuersten Häuser), hier die Kopie, sozusagen als Beleg für die Wahrheit meiner Aussage.

Nun mögt Ihr noch die beschriebenen Haarrisse finden und dafür eine ein-leuchtende Erklärung. Die An- und Ausguß kann ich schlecht wiedergeben, wurden sehr geschickt abgefeilt.

Grüße zum Abend von

drakenumi1

Verfasst: Mo 12.01.09 22:29
von Pscipio
Es gibt heute Güsse, die sind kaum mehr als solche zu erkennen. Man tut gut daran, gerade bei schönen Denaren vorsichtig zu sein.

Verfasst: Mo 12.01.09 22:36
von Xanthos
@drakenumi1

Seit wann hast Du den Denar und wann war die besagte Auktion?

Verfasst: Mo 12.01.09 23:01
von drakenumi1
Korrektur: Es war keine Auktion, sondern es handelt sich um einen Verkaufskatalog von 2001. (Habe alle für mich überflüssigen Seiten entfernt, auch die Titelblätter, daher der Irrtum.)
Mein Stück erwarb ich wohl 2002 anlässlich der numismata in Berlin.

Verfasst: Di 13.01.09 00:11
von beachcomber
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 21&Lot=898
hier ist der denar nochmal aufgetaucht, also selbst die jungs von cng sind draufreingefallen!
wahrscheinlich zurückgezogen, denn er taucht ja als 'unsold' auf.
es ist wirkllich ein jammer, dass bei coinarchives die als fälschungen erkannten stücke nicht als solche gezeichnet werden.
grüsse
frank

Verfasst: Di 13.01.09 01:07
von cepasaccus

Verfasst: Di 13.01.09 08:49
von Xanthos
Ok, somit sind meine Zweifel an dem Ganzen, dass es sich um ein und die selbe Münze handeln könnte, ausgeräumt. Wirklich erschreckend, wie gut die ist.

Wenn ich mich recht erinnere, haben wir diese Fälschung sogar schon mal besprochen.

@drakenumi1
Dieser haarfeine Schrötlingsriss scheint nur auf Deinem Exemplar vorhanden. Wird wohl eine Spezialbehandlung bekommen haben ;)

Verfasst: Di 13.01.09 10:28
von beachcomber
Wenn ich mich recht erinnere, haben wir diese Fälschung sogar schon mal besprochen.
schlimmer noch:
ich selbst habe sie bei forgerynetwork eingestellt! :oops:
ich werd' wohl alt :(
grüsse
frank

Verfasst: Di 13.01.09 11:07
von Oktavenspringer
Die beiden Stücke im coinarchives haben aber unterschiedliche Gewichte. Das Stück Lot 898 wiegt 3,33 g und das Stück Lot 2008 nur 2,87 g!

Freundlichst
OS :wink:

Verfasst: Di 13.01.09 11:24
von Xanthos
Ein so gravierender Gewichtsunterschied ist doch bei einer offensichtlich gegossenen Münze gar nicht möglich?! Vielleicht war eine der Waagen ungenau geeicht...

Verfasst: Di 13.01.09 11:33
von drakenumi1
@beachcomber:
Wir alle werden alt! Glücklicherweise noch wissentlich. Und weil wir (noch) in der Lage sind, das zu erkennen, sollten wir ständig darum ringen, unseren laufend eintretenden Wissensverlust durch neues Wissen auszugleichen. Ich glaube, daß wir durch dieses Beispiel des Vespasian sehr gut daran erinnert werden, daß der Kampf gegen das Fälschertum nur annähernd erfolgreich bestanden werden kann, wenn wir ihre Methoden und Mittel ergründen, breitest publizieren und immer wieder auf sie hinweisen. Der Typ Numismatiker, der von Technik nichts wissen will und sich auf die "Nur Numismatik" beschränkt, hat heute schon verloren.
Leider hat die Diskussion um diesen Denar auch bewiesen, daß wir alle große Defizite haben. Wir sollten wenigstens bemüht sein, dranzubleiben, denkt

drakenumi1[/b]

Verfasst: Di 13.01.09 12:03
von drakenumi1
Xanthos hat geschrieben:Ein so gravierender Gewichtsunterschied ist doch bei einer offensichtlich gegossenen Münze gar nicht möglich?! Vielleicht war eine der Waagen ungenau geeicht...
Mein Exemplar wiegt 2,8 g (Präzisionsbriefwaage).
Das sehe ich allerdings auch so wie Du! Der Ausreißer wird wohl 3,33 g wiegen. Nehmen wir mal an, es war ein Meß-oder Schreibfehler, sonst wird der Fall noch komplizierter, denkt

drakenumi1