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Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Do 21.02.19 19:13
von antinovs
guter Fang!
an dem guss ist am rand auch ein bisschen gefeilt worden.
gruss a.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Mo 11.03.19 20:54
von Amentia
Der Sextus bei Obolos 12 errinnert mich sehr an meine Bulgarischen Sextus Fälschung von modernen Stempeln, das Haar und die Buchstaben auf dem Revers und die Anzahl und Position der Ruder zu den Buchstaben scheinen meiner Meinung nach identisch zu sein soweit man das auf den Bildern beurteilen kann.
"3.34 g"
"a particularly deceiving plated coin, noted just from the style inconsistencies and the low weight."
Wenn ich das richtig verstanden habe, schließen die wegen des geringen Gewichts und der stilistischen Probleme auf eine antike zeitgenössische Fälschung, ich denke, dass eine mögliche Erklärung für diese Probleme auch sein könnte, dass es eine bulgarische Fälschung von modernen hangeschnittenen Stempeln.
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=3088&lot=636
Mögliche Unterschiede könnten womöglich durch das Prägen und unterschiedliche Stempelzustände (frisch oder verbraucht) und durch das Glätten und die Kratzer welche Zirkulation imitieren sollen erklärt werden.
http://forgerynetwork.com/asset.aspx?id=XVA87aoL8qo=
Zwei weiter dieser Fälschungen welche auf Ebay verkauft wurden
http://coinvac.crabdance.com/2382126/su ... eriod/all/
http://coinvac.crabdance.com/2493711/su ... eriod/all/
Habe die schon benachrichtigt, dass deren Stück den Bulgarischen Fälschungen auf den Bildern sehr ähnlich wenn nicht gar identisch ist.
Bild Nummer eins meine Fälschung Bild zwei von Forgerynetwork
Was meint Ihr ?
Stempelgleich oder nur ähnlich?
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Mo 11.03.19 21:06
von antinovs
m.E. eindeutig beidseitig stempelidentisch mit den beiden von dir angehaengten exemplaren.
gruss a.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Mo 11.03.19 21:08
von Amentia
Danke, ich fürchte manchmal ein bisschen paranoid zu sein, weil ich überall Fälschungen sehe
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Mo 11.03.19 21:13
von antinovs
Amentia hat geschrieben:Danke, ich fürchte manchmal ein bisschen paranoid zu sein, weil ich überall Fälschungen sehe
besser etwas paranoid als zu naiv!
die haben doch selbst zweifel an der echtheit. geringes gewicht und stilinkonsistensen. da machen wir eine plated coin draus
und verkaufen trotzdem.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Mo 11.03.19 21:18
von Homer J. Simpson
Interessant, wie viel gefährlicher diese Fälschungen mit künstlicher Abgegriffenheit und Alterung werden. Finde ich jedenfalls.
Homer
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Di 12.03.19 13:57
von Amentia
gerade steht ein Sextus zum Verkauf als Fälschung für 21,77 Euro ^^
https://www.etsy.com/de/listing/5593576 ... _active_70
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Do 14.03.19 15:18
von chevalier
Verstehe ich nicht ganz. Der Anbieter schreibt: "Handgemachter Artikel. Materialien: Silber, massiv Silber, Hand geschlagen." ETSY - Handgemachtes, Vintage, Spezialanfertigungen oder Unikate – auf Etsy findest du, was du suchst.
Wieso soll das denn eine Fälschung sein. Da ist doch keine Täuschungsabsicht erkennbar!
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Do 14.03.19 15:42
von shanxi
Fälschung bleibt Fälschung auch wenn sie ohne Täuschungsabsicht also solche verkauft wird.
Und da das Ding keinerlei Hinweis "copy" oder eine ähnliche Markierung hat, muss man es wohl so bezeichnen.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Do 14.03.19 17:43
von richard55-47
Da muss ih shanxi beitreten:
http://www.gesetze-im-internet.de/m_nzg_2002/__11.html
Die Münze muss eine (nicht entfernbares) Kennzeichnung als Nachprägung erhalten. Die Beschreibung als Fälschung im Anbietungstext reicht nicht aus. Ist ja auch logisch. Sonst könnte der Erwerber mit der Nachprägung Schindluder treiben.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Do 14.03.19 19:58
von chevalier
richard55-47 hat geschrieben:Da muss ih shanxi beitreten:
http://www.gesetze-im-internet.de/m_nzg_2002/__11.html
Die Münze muss eine (nicht entfernbares) Kennzeichnung als Nachprägung erhalten. Die Beschreibung als Fälschung im Anbietungstext reicht nicht aus. Ist ja auch logisch. Sonst könnte der Erwerber mit der Nachprägung Schindluder treiben.
Das genannte Gesetz bezieht sich aber ausschließlich auf ehemalige Kursmünzen. Es wird wohl niemand behaupten, dass ein römischer Denar jemals ein gültige "Kursmünze" gewesen wäre. Im übrigen empfehle ich den Absatz "Satz 1 gilt nicht für Stücke, die als Nachahmungen gestaltet oder vor dem Jahr 1850 hergestellt worden sind" zu lesen!
Das Datum "1850" bezieht sich übrigens auf das Deutsche Reich von 1848/1849, der erste, aber gescheiterte Versuch einen deutschen Nationalstaat zu bilden.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Sa 16.03.19 10:13
von richard55-47
Natürlich war eine römische Münze eine Kursmünze. Wenn deine Meinung richtig ist, kann ich ja römische Münzen in Hülle und Fülle nachmachen, ohne dass man mich belangen kann, muss keinerlei Vorschriften des Münzgesetzes beachten.
Das besprochene Stück ist nicht als Nachahmung gestaltet. Nirgendwo findet sich auf ihm ein entsprechender Hinweis. Es ist auch nicht vor dem Jahr 1850 hergestellt worden. Demgemäß eine illegale Nachahmung.
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Sa 16.03.19 12:43
von chevalier
Du scheinst den Begriff „Kursmünze“ ja ziemlich großzügig auszulegen!
https://de.wikipedia.org/wiki/Kursm%C3%BCnze
Eine Kursmünze ist eine Münze, die für den Zahlungsverkehr geprägt wird. Die Kursmünze ist gesetzliches Zahlungsmittel in dem ausgebenden Land und lautet auf die jeweilige Landeswährung. Ihr aufgeprägter Wert wird von der jeweiligen Nationalbank garantiert – auch wenn es sich meist um Scheidemünzen handelt, der reine Metallwert also unter dem Nennwert liegt. Kurantmünzen als Kursmünzen gibt es im Gegensatz dazu heute quasi nicht mehr.
P. S. Dann kann ich mich ja bei antiken Fälschungen zukünftig an die >Nationalbank des Imperium Romanum< wenden oder ziehen die dann „subaerate“ auch einfach nur ohne Entschädigung ein wie z. B. die Bundenbank?
Spaß beiseite! IMHO also keine Geldfälschung. Betrug ist es aber dennoch, wenn Echtheit garantiert wird, es aber kein Original, sondern eine Nachahmung oder Kopie ist, eben wie bei jedem "falschen Rembrandt" auch. Im vorliegenden Fall wird jedoch im Text keine Echtheit/Originalität versprochen und der Kontext (Beschreibung, Forum für …) weist auch eher auf das Gegenteil hin. Aber wie heißt es doch so schön: „Gier frißt Hirn!“ Und dann wird der Anwalt bemüht ...
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Sa 16.03.19 17:32
von richard55-47
Guck dir als Beispiel nur den Beitrag von tilos vom 12.09.2011 an:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... tz#p349294
Re: Fälschungsgalerie
Verfasst: Sa 16.03.19 22:41
von B555andi
Hier habe ich einen vermeintlichen Sesterz des Gordian II. (RIC 5)
Durchmesser 34mm
Gewicht 27,33 Gramm
Ich habe das Stück als Fälschung gekauft. Der Verkäufer (Großbritannien) ist jedoch immer noch felsenfest der Überzeugung, dass es sich um einen professionell gereinigten Sondenfund handelt, der 100% original ist. Sind diese Stücke bekannt? Oder liege am Ende sogar ich falsch?