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Verfasst: So 20.11.05 00:18
von Peter43
@Spider:

Natürlich hast Du recht mit Tiberius. Aber es ist kein Reichsrömer, sondern eine Provinzialmünze aus Spanien:
Tiberius, Italica/ Spanien
Av. TI CAESAR AVGVSTVS PONT MAX IMP, bloßer Kopf n.r.
Rv. MVNIC ITALIC PERM DIVI AVG, Altar mit der Inschrift PROVIDE/NTIAE/ AVGVSTI
RPC 65; Burgos 1250

MfG

Verfasst: So 20.11.05 10:24
von spider
Vielen Dank für die genaue Bestimmung.
Die Legende ist ja leider nicht mehr ganz zu lesen.
Das es ein Spanier ist wußte ich.
Ich habe mir bei amazon den Burgos bestellt und hoffe das er bald eintrudelt damit ich nicht mehr so im Dunklen tappe. :lol:

Verfasst: So 20.11.05 13:18
von Pscipio
Im Thread http://www.numismatikforum.de/ftopic12464.html hat Oettlalb einen Denar von Maximinus I. gezeigt und wie der Zufall es will, habe ich diese Woche einen relativ seltenen Postumus mit der gleichen Rückseite erhalten. Von Postumus wissen wir, dass seine Münzprägung viele Motive der Severerzeit wieder aufgegriffen haben (ein gutes Beispiel ist das PACATOR ORBIS-Motiv), und wenn es hier auch Maximinus und kein Severer ist, so möchte ich euch mein "Gegenstück" nicht vorenthalten:

Postumus AR-Antoninian, geprägt 261 n. Chr. in Köln (?).
Av: IMP C POSTVMVS•P•F•AVG, kürassierte und drapierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: PAX AVGVSTI, Pax nach links stehend, hält Olivenzweig und diagonales Szepter.
Ø 21-22 mm, 4.12 g.
Cunetio 2438, Elmer 300, Zschucke 126, RIC 79

Unter 12991 Postumus-Münzen im Cunetio-Hort nur 4 Exemplare, von Zschucke mit RR bewertet (20-50 Stücke bekannt - vielleicht etwas "optimistisch"?).

Zusammen mit diesem Stück erhielt ich noch einen Postumus, der zwar nicht selten, dafür aber umso hübscher ist:

Postumus AR-Antoninianus, geprägt 267 n. Chr. in Köln (?).
Av: IMP C POSTVMVS P F AVG, kürassierte und drapierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: IOVI VICTORI, Iupiter schreitet nach links, schaut nach rechts, hält Szepter und Blitzbündel.
Ø 21 mm, 3.16 g.
Cunetio 2468, Elmer 571, Zschucke 170, RIC 311

Angehängt noch eine Vergrösserung des Porträt, welches mir besonders gut gefällt. Im Übrigen bitte ich um Entschuldigung, dass es so wirkt, wie wenn es bei mir "Gallier" regnet - das wäre auch zu schön, um wahr zu sein.

Gruss, Pscipio

Verfasst: So 20.11.05 13:31
von chinamul
Und schon wieder habe ich ein Problem mit der Bestimmung einer Provinzialbronze. Diesmal stammt sie aus Pautalia in Thrakien.
Ich hoffe, daß mir auch diesmal geholfen werden kann.

Kaiser: Einer der Severer (Caracalla - Geta - Elagabal - Sev. Alexander)
Av.: AYT K Π? CЄ? ...
Rv.: OYΛΠIAC ΠAYTAΛIAC - Asklepios mit Schlangenstab (evtl. noch Schrift im Abschnitt)

Vielen Dank im voraus!

Gruß

chinamul

Verfasst: So 20.11.05 14:18
von Pscipio
Mit dem CЄ müsste es eigentlich Geta sein: AYT K Π CЄΠTIMI ΓETAC oder ähnlich, denn weder Caracalla noch Elagabal führen ein CЄ im Namen und unter Severus Alexander scheint Pautalia keine Münzen geprägt zuhaben. Eine Referenznummer kann ich dir aber leider nicht geben.

Gruss, Pscipio

Verfasst: So 20.11.05 14:47
von chinamul
Dein Posting bestätigt meine eigene Vermutung. Danke dafür!
Vielleicht meldet sich ja trotzdem jemand, der es noch genauer weiß.

Gruß

chinamul

Postumus

Verfasst: Mo 21.11.05 16:18
von payler
Liebe Römer!

Diesen Postumus habe ich auf der Münzbörse erworben!

AR-Antoninian
Lugdunum
FIDES MILITVM
Fides mit 2 Standarten

Die Münze wurde als RIC 58 beschrieben, wo ich Zweifle!?!

Verfasst: Mo 21.11.05 16:32
von Pscipio
Lieber payler

Nicht RIC 58, sondern RIC 59, aber für diese Zeit ist der RIC sowieso wertlos. Prägestätte ist nicht Lugdunum, sondern Köln (so Zschucke, Nr. 115 und 120) oder Trier (so Besley und Bland, Cunetio 2386), meiner Meinung nach handelt es sich um Köln. Deine Münze schaut allerdings seltsam aus, sowohl der Porträtstil wie auch die kupferne Farbe irritieren mich, das Stück müsste eigentlich auf "weissem Metall" (d.h. mit genügend Silberanteil, um das Metall noch silbrig aussehen zu lassen) geprägt sein! Oder täuscht mich hier das Foto?

Gruss, Pscipio

Verfasst: Mo 21.11.05 16:42
von curtislclay
Chinamuls Pautalia: wahrscheinlich Ruzicka, Die Münzen von Pautalia, Nr. 880, Geta als Augustus, AE 29, AVT K P CE--PTI GETAC, belorbeerte Büste r. / OVLPIAC--PAVTALIAC Asklepios stehend, Exemplare in Plovdiv und Sofia.

Verfasst: Mo 21.11.05 17:16
von payler
Hallo Lars!

Danke für deine Auskunft!
Sie ist schon aus Silber aber ein bisschen "dunkel"!

Verfasst: Mo 21.11.05 19:05
von chinamul
Hallo curtislclay!

Nochmals herzlichen Dank für deine Auskünfte zu meinem Pautalia-Aes.
Falls ich dir meinerseits mal mit irgendetwas gefällig sein kann, laß es mich bitte wissen!

Gruß

chinamul

Verfasst: Di 22.11.05 17:43
von donolli
meine neueste erwerbung:

denar des caracalla:

av: ANTONINVS PIVS AVG (drapierte büste des jungen caracalla nach rechts)

rv: VICT PART MAX ( victoria schreitet nach links, hält siegeskranz und palmzweig)

RIC: 114b


man beachte die beiden "hilfsderiecke" zwischen den wörtern der rückseitenlegende, welche den stempelschneider als anhaltspunkte zur symmetrischen anordnung der legende dienten

cheers donolli

Verfasst: Di 22.11.05 18:52
von chinamul
Ein sehr eindrucksvolles, voll zentriertes Stück auf einem breiten Schrötling, zu dem man wirklich gratulieren kann!

Die "Hilfsdreiecke" haben in diesem Fall tatsächlich zu einer ausgesprochen ausgewogenen Verteilung der Legendenbestandteile im Münzrund geführt, dürften aber in erster Linie Abkürzungspunkte gewesen sein, wie sie auf römischen Münzen häufig vorkommen.

Gruß

chinamul

Verfasst: Di 22.11.05 18:55
von curtislclay
Schönes Stück!
Datum 204, weil auf Aurei der gleiche Typ mit Legende VICTORIA PARTHICA MAXIMA für Septimius als TR P XII und für Caracalla als TR P VII geprägt wurde. Caracallas Porträt auf den Denaren passt auch zu diesem Jahr.
Ich glaube nicht, dass der Stempelschneider die beiden Dreiecke als Anordnungshilfe zuerst graviert hat. Vielmehr kamen zuerst die drei Worte der Legende, und die Dreiecke dienen nur zur Trennung!

Verfasst: Di 22.11.05 22:25
von donolli
@chinamul und curtisclay:

danke für die weiterführenden erläuterungen zu dem stück!
das mit den "hilfsdreiecken" spukte bei mir irgendwie im hinterkopf rum, weil wir doch mal vor einiger zeit hier ein thread mit ähnlichem inhalt hatten. leider weiß ich nicht mehr genau wie er hieß und finde ihn somit nicht mehr.

am vergleichsstücken bei coinarchives und dirtyoldcoins habe ich diese auf dem ersten blick auch nicht entdecken können und somit kam mir die sache mit den hilfspunkten in den sinn.

nach eurem hinweis mit den trennungszeichen habe ich mir aber nochmals andere münzen angeschaut und solche in form von schwach ausgeprägten pünktchen bei nachfolgendem septimius severus (von coinarchives) gefunden. bei miener münze sind sie wohl überdurchschnittlich deutlich herausgearbeitet
fazit: ihr habt natürlich recht und ich wieder was dazugelernt ;)

cheers donolli