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Verfasst: Do 09.04.09 18:43
von emieg1
Die Stempelschneiderei zur Zeit der Julia Domna scheint mir eh ein wenig "zerrissen" bzw. im Umbruch gewesen zu sein... während es durchaus lebensnahe und ansprechende Portraits gibt, sind andere wiederum von grobem, "ungehobelten" Stil, wobei der Portraitstil ihres Göttergatten jedoch trotz seiner langen Amtszeit gleichbleibend scheint.
IMHO erscheinen die Septimus-Portraits fast ausnahmslos ohne nennenswerte Unterschiede gleich, während die Julias oft erheblich im Stil abweichen.
BTW - von ihrer "Vorgängerin" Crispina sind so gut wie gar keine ansehnlichen Portraitmünzen zu bekommen, doch wenn man den Stil der meisten Commodus-Ausgaben betrachtet, wundert dies nicht wirklich, oder?!!
Verfasst: Do 09.04.09 19:36
von Julianus v. Pannonien
Salve zusammen
Heute ist bei mir das nachfolgende Stück eingetroffen, welches meinen bisherigen Numerian ( Siehe Schaukasten ) zu ersetzen vermochte.
Vorallem finde ich das Stück, wegen seiner Auffallenden und speziellen Revers Legende und Szenerie spannend! da Numerian ansonsten eigentlich nicht so spezielle Reverse zu bieten hat.
Würde mich über eure Meinungsäusserung freuen
Viele Grüsse
Julianus v. Pannonien
Verfasst: Do 09.04.09 21:49
von emieg1
Wow, Julianus, von wo hast du die denn an Land gezogen?
Feines Stückchen.... *neidigguckt*
Verfasst: Do 09.04.09 22:36
von chinamul
Ich habe das gleiche Stück ohne die beiden Gefangenen. Unsere Münzen haben aber dieselbe RIC-Nummer.
Die Rv.-Legende ist recht ungewöhnlich und bedarf wohl einer Erläuterung. Wörtlich übersetzt heißt UNDIQVE VICTORES "von allen Seiten her Sieger", wobei VICTORES Plural ist. Damit dürften die beiden Brüder Carinus und Numerianus, Söhne des Carus, gemeint sein, von denen diese Münze behauptet, sie seien bei Angriffen von überallher unbesiegt geblieben.
NUMERIANUS 283 – 284
BI Antoninian Rom
Av.: IMP NVMERIANVS AVG - Geharnischte Büste rechts mit Strahlenkrone
Rv.: VNDIQVE VICTORES - Numerianus nach links stehend; auf der Rechten Globus, in der Linken Zepter
Im Abschnitt: KAς
RIC 423; C. 120
3,65 g
Gruß
chinamul
Verfasst: Do 09.04.09 23:26
von Peter43
Hallo Chinamul!
Du betonst bei undique so sehr die Richtung 'von überallher'. Es heißt aber auch ganz einfach 'überall', 'in jeder Hinsicht' (siehe 'Der kleine Stowasser'). Das finde ich passender, weil damit nicht die Angriffe von allen Seiten im Mittelpunkt stehen, sondern die Tatsache oder eher Behauptung, daß sie immer Sieger sind.
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Do 09.04.09 23:43
von Homer J. Simpson
Überall - heißt das nicht ubique? Ich denke mir diese Rs.-Umschrift zum Satz erweitert, z.B. "Undique victores redeunt" - Von überallher kehren sie als Sieger zurück. Natürlich ist der Unterschied zum "ubique" ein geringer.
Homer
Verfasst: Fr 10.04.09 00:08
von cepasaccus
http://www.zeno.org/Georges-1913/A/undique
http://www.zeno.org/Georges-1913/A/ubique
Also prinzipiell kann beides "ueberall" bedeuten. Bezieht man diese Muenze auf Rom, dann kann aber auch "von ueberall her" fuer die Sieger gemeint sein.
Verfasst: Fr 10.04.09 00:25
von didius
@JvP
Sehr hübsches Stück, is schon was zum schwach werden. Glückwunsch didius
Verfasst: Fr 10.04.09 10:30
von Julianus v. Pannonien
Hallo zusammen!
Vielen dank für eure Meinungen und Komplimente!
@ Nummis, Ja ich wär auch neidisch wenns jetzt wer anders hätt
@ Chinamul, Auch zu deinem stück grautlliere ich dir! manchmal lieber kein Silbersud als ein wenig finde ich, denn dieser kann die Details arg in mitleidenschaft ziehen.
Bei meinem Numerian habe ich jedoch das gefühl, dass eben diese reste des Sudes die Details hervorheben.
Ich bereus auch nicht das Stücklein gekauft zu haben!
vorallem da, bis auf die Reverslegende dieser wunderbar ausgeprägt ist, sodass sogar das Gesicht des Numerian zu deuten ist
Grüsse JvP
Verfasst: Fr 10.04.09 15:49
von Julianus v. Pannonien
Da heute noch so ein langes wochenende bevorsteht,
Zeige ich euch gerne noch eine meiner lieblingsmünzen.
Diese liegt seit mehreren Jahren in meiner Sammlung, und war stetig ein treuer Platzhalter
nähmlich nachfolgenden Denar des Augustus, kein prachtsexemplar, aber ich hab immer wieder freude daran!
Viele Grüsse
Julian v. Pannonien
Verfasst: Fr 10.04.09 16:52
von Homer J. Simpson
Ist ja auch 'ne prima Münze: todsicher echt, grundehrlich und naturbelassen. Und die Erhaltung ist absolut okay. Für mich jedenfalls.
Homer
Verfasst: Fr 10.04.09 16:54
von beachcomber
auch schon lange in meiner sammlung liegt diese iulia mamaea, bei der mir gerade beim neufotografieren diese betrunkene felicitas aufgefallen ist.
grüsse
frank
Verfasst: Sa 11.04.09 08:03
von donolli
äääääh was'n für'n zeug hab ich mir das eigentlich gerade reingeschüttet? ups? w w war ich das etwa mit der säule?
Verfasst: Sa 11.04.09 09:11
von Julianus v. Pannonien
Hallo Frank!
Schön das du auch ein alteingesessenes Stück zeigst!
Die Felicitas hat wohl wirklich etwas zu viel gehabt
Schöne Interpretation!
Grüsse JvP
Verfasst: Sa 11.04.09 13:40
von donolli
dem augustus-denar von jvp möchte ich dieses wohl recht seltene as zur seite stellen, welches der osterhase schon heute in meinem briefkasten versteckt hat.
av: barhäuptige büste des augustus nach rechts
rv: CA in durchgezogenem kreis darum lorbeerkranz
pergamun 28-15 v. chr.
24mm; 9,5 gr
ric2: 495 bmc 712
einziger wermutstropfen: irgendein zeitgenosse hat die münze mal recht rabiat wohl mit einer drahtbürste gereinigt, so dass besonders auf dem rv an den erhabensten stellen unter dem mikroskop lauter feine kratzer zu sehen sind. gottseidank fällt es aber mit bloßem auge nicht weiter auf.
grüße
olli