Stellt euch vor, ich habe mir mal wieder eine imperiale Münze in die Sammlung gelegt - und dann ausgerechnet einen Follis, die ich sonst eigentlich nicht so mag! Und das kam so: ich hatte diesen Herbst Zugang zu einer grossen Menge von durchgehend fast prägefrischen Folles aus der Zeit um 300 n. Chr. (fast alle Prägestätte Trier), und nachdem ich mir hunderte davon angeschaut hatte, wurde es mir irgendwann wirklich langweilig:
Genius, Genius, Genius, Genius, Genius, oh: Moneta, Genius, Genius, Genius, Genius, Genius, Genius, Genius, noch eine Moneta, Genius, Genius, oh: Fortuna, Genius, Genius, Genius, Genius, etc.
Also habe ich mich irgendwann auf die Köpfe konzentriert, wovon leider die meisten auch mehr oder weniger gleich aussahen, allerdings gab es doch bessere und schlechtere, individuellere und schematischere, und am Ende habe ich mir dann diesen Diocletian für meine eigene Sammlung herausgesucht. Es ist nicht mal so sehr das Porträt, was es mir angetan hat (obwohl mir dieses auch gut gefällt), sondern vor allem die Büste, die Drapierung und die darunterliegende Kürassierung. Dass die Rückseite keinen Genius zeigt, war mir auch ganz recht (
), aber eigentlich ist sie mir nicht so wichtig, zumal sie nicht wirklich scharf geprägt ist. Und dass ich jetzt beim Bestimmen den Eindruck bekommen habe, dass die Münze mit dieser Büste im RIC nicht drin ist, ist zwar nett, aber für mich nicht von grosser Bedeutung. Mir gefällt einfach die Büste: so stelle ich mir einen selbstbewussten, gestrengen Tetrarchen vor.
Diocletian, Follis, 300-301 n. Chr., Trier.
Av: IMP DIOCLETIANVS P F AVG, belorbeerte, drapierte und kürassierte Büste nach rechts.
Rev: M SACRA AVGG ET CAESS NN, Moneta nach links stehend, hält Waage und Füllhorn; im Feld rechts Stern.
Abschnitt: ATR
26-28 mm, 9.71 g
RIC VI, Trier, -, käme zwischen 462a und 463 (Büstentyp C)
Gruss, Pscipio