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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mo 09.08.10 20:47
von n.......s
mit Schwefelleber oder auch Pariser Oxyd genannt, bekommt man je nach Dosierung blanke Silberlinge innerhalb von Sekunden entsprechend getönt.

Zu Deiner Frage weiter oben: es gibt ja auch Händler, die bei ihren Internetauftritten grundsätzlich blankes, strahlendes Silber präsentieren. Kauft man dort Münzen, verändern diese innerhalb recht kurzer Zeit ihre Oberfläche bzw. haben später eine Tönung. Es gibt ja auch vcoins-Händlern, bei denen alle Denare gleich aussehen...

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mo 09.08.10 20:54
von quisquam
Ich persönlich habe keine Probleme mit künstlich nachgetönen Münzen, weder bei Silber noch bei Bronze. Auch wüsste ich nicht, warum man bei Fälschungsverdacht etwas an der Tönung ändern sollte.

Grüße, Stefan

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mo 09.08.10 22:17
von drakenumi1
Was den Fälschungsverdacht betrifft, bin ich wohl mistverstanden worden: Ich meinte doch lediglich die Patina bzw. Tönung.
Überrascht bin ich allerdings über die geäußerte Gleichgültigkeit gegenüber möglicherweise gefälschter Patina, speziell bei Bronzen. Ist das nun echtes Bekenntnis, daß es unerheblich ist, oder nur ein zwangsweises Kapitulieren vor der Unmöglichkeit, echte von unechter Patina zu unterscheiden? Wenn man unechte Bronzepatina akzeptiert, stellt sich doch sofort die Frage, wie hochwertig diese ist, wie haltbar. Wie sollte man das prüfen, und wo, wenn es auf einer Auktion an's Kaufen geht?
Ok, ich weiß ja, daß viele der meist hochwertigen Bronzen dort falsche Oberflächen haben. Das war auch einer meiner Gründe, weshalb ich einst mit dem Sammeln von Bronzen ab As aufwärts aufgehört habe.

drake

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mo 09.08.10 22:30
von quisquam
Ich mache da einen deutlichen Unterschied zwischen Tönung und Patina (bei Bronzen). Eine mineralisierte Oberfläche künstlich zu erzeugen lehne ich natürlich grundsätzlich ab. Ein ledigliches Abdunkeln metallischer Oberflächen halte ich dahingegen für in Ordnung, wenn gut gemacht.

Schwefelleber und Pariser Oxyd sind übrigens nicht dasselbe. Mit ersterem bekommt man bei Bronze in aller Regel keine schönen Ergebnisse.

Grüße, Stefan

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Fr 13.08.10 17:29
von bajor69
Heute ist bei mir eine Tetradrachme von Probus eingetroffen. Für 19 Euro plus Porto zwar kein Schnäppchen, aber mir gefiel die Büste von Probus.
Avers: Drapierte und gepanzerte Büste n.r. / Die erste drei Legendenbuchstaben kann ich nicht erkennen, dann AVP ΠPOBOC CEB
Revers: Homonoia? ( ist hoffentlich richtig - bei der Götterwelt auf den Alexandrinern tue ich mich ziemlich schwer ) hält Waage und Füllhorn /
im Feld links LB= Jahr 2 ( 276/77 n.Chr.)
Durchmesser 20m/m / Gewicht 8,01g
Jetzt meine Bitte an die Gemeinde: Wer hat dazu das passende Zitat? Danke schon im voraus.

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Fr 13.08.10 17:43
von Homer J. Simpson
Homonoia ist Concordia. Die Dame mit der Waage, die auf Lateinisch Aequitas heißt, ist Dikaiosyne (=Gerechtigkeit).
Lustig finde ich die Waage, die eher wie ein Telefonhörer aussieht.

Viele Grüße,

Homer

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Fr 13.08.10 17:57
von emieg1
Als Zitat finde ich dazu: Datt. 5527 bzw. Förschner 1201.

Und eine antike Münze unter 20 Euro in einer netten Erhaltung und mit hübscher Patina wie dieser ist doch ein Schnäppchen, oder nicht?! :wink:

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Fr 13.08.10 18:05
von Homer J. Simpson
In jedem Fall sicher eine Münze, die Spaß macht (zumal diese Dinger verdammt gut in der Hand liegen mit 20 mm und 8 g) und ein Kauf, mit dem man nichts falsch machen kann!

Homer

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Fr 13.08.10 18:32
von bajor69
Hallo Homer, danke für die Richtigstellung, wie gesagt mit dieser Götterwelt habe ich noch Probleme. Das mit dem Telefonhörer finde ich lustig, hast irgendwie recht. Schaut wirklich so aus. Sie liegt, wie Du sagst, supergut in der Hand und schaut noch besser aus als auf dem Bild.
Und an Nummis durensis. danke für das Zitat.
Gruß
Wolfgang

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 15.08.10 16:01
von richard55-47
Die Spätrömer sind bei mir Stiefkind.

Den Valens fand ich Vs ausdruckstark, Rs haben mir das Labarum und die Gesichter gut gefallen. Das Münzlein war sicherlich nicht lange in Umlauf.
DN VALENS P F AUG - GLORIA ROMANORUM, Valens zerrt eine arme Sau hinter sich her (wegen klassischer Attribute bin ich versucht anzunehmen, dass es sich bei dem Opfer um eine Frau handelt). Abschnitt KNOP?
1,83 gr., Dm 16,84

Den Constantinus habe ich als "Beifang" beboten, das halbiert die Portokosten statistisch.
..... CONSTANTINUS P F AUG (vollst. Legende auch mit Lupe nicht lesbar)
IOVI CONSERVATORI , Iuppiter hält Victoria, Abschnitt: S II K?

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 15.08.10 17:02
von Julianus v. Pannonien
Hallo Richard, beim Valens kann ich SMAQP entziffern.
Müsste also 1. Offizin von Aquileia sein.

übrigens der Valens gefällt mir sehr gut! Vorallem der detaillierte Revers.

Grüsse
Simon

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 15.08.10 17:06
von richard55-47
Vielen Dank für die Berichtigung. Der Valens hat übrigens sage und schreibe 4,95 € gekostet, einschließlich Porto.

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 15.08.10 17:15
von Julianus v. Pannonien
Wenn ich vorhin grad bei Probus war, könnte ich euch noch eine Neuerwerbung vorstellen.
Diese seltene Büste konnte ich kürzlich ergattern, leider war Sie trotz feilschens, ein bischen teurer als Richards Valens :(
Die Büste ist bisher wie es schein nur von einem Stempel bekannt.

Viele Grüsse
Simon

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 15.08.10 17:38
von quisquam
Julianus v. Pannonien hat geschrieben:Die Büste ist bisher wie es schein nur von einem Stempel bekannt.
Verrätst Du uns, was die Büste so besonders macht? Ich vermute das Objekt in der rechten Hand, das ich nicht wirklich identifizieren kann.

Grüße, Stefan

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 15.08.10 18:10
von Homer J. Simpson
Ich denke, es ist ein Zweig, der hier - ganz außergewöhnlich - die Pax (mit Zweig in der re. Hand) mit dem Kaiser (mit Zweig in der re. Hand) verbindet.

Homer