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Verfasst: So 26.11.06 12:42
von chinamul
Auf www einzugehen will ich mir hier mal ersparen.

@kollboy
Ich sehe auf dem Bild eine feste Vorrichtung, mit der das Speerende sich kontrollieren und damit die Wurfrichtung definieren läßt, selbst wenn der Speer nicht im Schwerpunkt gehalten wird. Das ist aber bei einer eher losen Schlaufe - etwa aus einem Lederriemen - nicht möglich. Außerdem ist das abgebildete Geschoß eher ein leichtgewichtiger Pfeil und nicht ein schwerer Speer mit einer massiven Eisenspitze.
Bei meiner Argumentation geht es mir im Prinzip allein darum festzustellen, daß die auf den Bildern vermeintlich zu erkennende "Schleuderschlaufe" keine ist, sondern bloß ein etwas groß geratener Zeigefinger.
Im übrigen bin ich mal gespannt auf den ersten ernstzunehmenden numismatischen Beitrag von www.

Gruß

chinamul

Verfasst: So 26.11.06 13:56
von kollboy
was mich bei der mir bekannten und auch von dir wieder beschriebenen technik, den riemen zwecks dralles um den speer zu wickeln immer verwundert, ist, dass das in drehung versetzen zwecks präzision IMMER auf kosten der abwurfgeschwindigkeit und der wucht gehen MUSS - wenn sich nicht gar die schleuderschlaufe im wurf derartige beklemmt, dass der speer gar nicht fliegt. muesste man mal versuche dazu machen.

ich teile (allein aus der betrachtung der abbildungen) auch die meinung, dass das auf den abbildungen ein etwas uebermaechtiger zeigefinger ist. da dies auf vielen muenzen so abgebildet ist, und aufgrund der sonstigen atemberaubenden praezision der stempelschneider faellt es mir aber schwer, dabei an ein hoppala zu glauben, hab aber keine ahnung, was sonst dahinter stecken koennte, was ein grosser zeigefinger besagen koennte - so es denn tatsaechlich einer ist.

Verfasst: So 26.11.06 20:17
von annius verus
Diese Viktoria hat mich gestern dermassen "in den Bann gezogen", dass ich nicht widerstehen konnte.

Rom / Sesterz
Antoninus Pius

Av: ANTONINVS AVG PIVS P P TR P COS III
Rv: VICTORIA AVGVSTI / S-C

30mm / 25.5 g

Gruss
annius verus

Verfasst: So 26.11.06 22:36
von n.......s
:!: :!: :!: :!: :!:
...gute Entscheidung !

Gruß
Torsten

Verfasst: So 26.11.06 22:40
von beachcomber
hallo annius verus,
wunderschön, die viktoria! glückwunsch zu diesem kauf!
grüsse
frank

Verfasst: So 26.11.06 23:15
von Peter43
Wirklich beneidenswert!

Verfasst: Mo 27.11.06 10:30
von chinamul
Dem kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen!

Gruß

chinamul

Indien - Gupta-Reich

Verfasst: Mo 27.11.06 17:30
von Chippi
Hier möchte ich mal kein Römer vorstellen, sondern eine AR-Drachme aus dem Gupta-Reich, welche ich als ansehenswert einschätze.

Kumaragupta I. (414-455)

AR-Drachme, 12mm, 2g (western provinces type)

AV: Büste des Königs n.r.
RV: stilisierter Garuda ( http://de.wikipedia.org/wiki/Garuda ) frontal stehend mit gespreizten Flügeln, in Brahmi: "Parama-bhagavata rajahiraja Sri Kumaragupta Mahendraditya"
Mitchinger ACW 4845-54

Interessant ist die Epoche. Während Rom den Niedergang zustrebte, hatte das Gupta-Reich von etwa 250-500 seine Blütezeit.
Die Winzigkeit scheint bei den Indern normal zu sein: http://www.numismatikforum.de/ftopic12289.html#97703

Gruß Chippi

Verfasst: Mo 27.11.06 17:42
von Peter43
Wenn ich mich nicht irre, sind diese Münzen auch griechisch beeinflußt, d.h. ohne Alexander den Großen hätte es diese Münzen nicht gegeben. Oder liege ich damit falsch? Baktrien, das wunderschöne Münzen herausgegeben hat, war der Mittler zwischen der griechischen und der indischen Welt.

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Mo 27.11.06 17:45
von Chippi
Interessant sind übrigens auch die Bearbeitungsspuren am Schrötling bei 5-7 Uhr AV.
Sicherlich wurde Indien griechisch beeinflusst, in welchem Maße kann ich aber nicht sagen.

Gruß Chippi

Verfasst: Di 28.11.06 15:02
von chinamul
Hier meine neueste Erwerbung. Sie ist sicher kein absolutes Prachtstück, hat aber dafür bei eBay auch nur knapp 14 Euro (alles inkl.) gekostet und scheint auch nicht sehr häufig zu sein.
SEPTIMIUS SEVERUS 193 – 211
AE 24/25 Pentassarion Dionysopolis in Moesia Inferior
Av.: AY K Λ CЄΠ CЄYHPOC – Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: ΔIONYCO – ΠOΛЄITΩN – Dionysos frontal stehend; Kopf nach links; in der Rechten Kantharos, in der Linken Thyrsos; links neben ihm nach links sitzender Panther, der die rechte Vordertatze hebt und zu ihm aufblickt
Links im Feld: Є (7,28g)

Für ein Pentassarion ist dieses Stück eigentlich viel zu leicht. Bei Wildwinds habe ich ein fast identisches Stück gefunden unter Mou. 90, dort allerdings befindet sich das Wertzeichen Є rechts im Feld. Gibt es auch für meine Variante ein Literaturzitat?

Gruß

chinamul

Verfasst: Di 28.11.06 18:35
von Peter43
Hallo Chinamul!

Wird Dir nicht weiterhelfen, aber in der Monographie über Dionysopolis, Jekov 2003, kommt das E auch nur auf der re. Seite vor. Ebenso bei Varbanov (engl. Ausgabe)! Da wird die Ausgabe mit dem E rechts als sehr selten bezeichnet und mit €120.- in SS bewertet. Dann gibt es dieselbe Type auch noch mit einem Tiger anstelle des Panthers!!

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Di 28.11.06 18:54
von chinamul
Hallo Peter43!

Vielen Dank für Deine Mitteilung. Aus der Tatsache, daß die bisherigen Funde in der Literatur sämtlich das Є rechts haben, wage ich den Schluß, daß meine Version des Stückes noch seltener sein müßte.

Gruß

chinamul

Verfasst: Fr 01.12.06 12:34
von Chippi
Ich hab mich mal getraut, diesen Denar mit verdünnter Zitronensäure zu behandeln, es sind zwar noch kleine Reste vorhanden, aber diese stören nicht das Bild.

AV: IVLIA DOMNA AVG - drapierte Büste n.r.
RV: VENER VICTOR - nackte Venus mit Apfel, Palmzweig und linkem Ellbogen auf Säule von hinten

Gruß Chippi

Verfasst: Fr 15.12.06 13:22
von donolli
hier nun der gordi-antoninian, den ich schon am wochenede mal kurz zur diskussion gestellt hatte. nachdem ich das stück nun in händen halte, bin ich von dessen echtheit definitiv überzeugt, auch wenn die fortuna doch stilistisch (sehr "aufrechte" sitzhaltung) etwas von den sonstigen prägungen dieser emission abweicht.

antoninian des gordianus III:

av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG (drapierte und kürassierte büste mit strahlenkrone nach rechts)
rv: FORTVNA REDVX (fortuna sitzt nach links, hält steuerruder und cornucopiae)
antiochia (242-244 n. chr.)
ric: 210

cheers donolli