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Verfasst: Sa 01.03.08 14:52
von goldschatz
@Chippi
Das wäre meine nächste Frage gewesen.Ich wusste nämlich nicht,was die Inschriften "PON ICT" hinter NIKOPOLITAN bedeuten.

Verfasst: Sa 01.03.08 14:57
von Chippi
Im griech. wird die Stadt auf Münzen so geschrieben: NIKOΠOΛITΩN (im Genitiv mit Omega-Ny-Endung), nicht mit TAN hinten.

Gruß Chippi

Verfasst: Sa 01.03.08 15:04
von goldschatz
Ich danke euch allen,
jetzt noch eine Frage zur Darstellung auf dem zweiten Exemplar:Was hat die Amphore oder Weinkelch für eine Bedeutung?

Grüße goldschatz

Verfasst: Sa 01.03.08 17:23
von Homer J. Simpson
Sicher eine Anspielung auf den Weinanbau als Hauptwirtschaftszweig der Region. Viele dieser Münzen, insbesondere der kleinen, haben z.B. eine Weintraube auf der Rs. Dies hier müßte, wenn ich mich nicht irre, ein großer Mischkrug (Krater, von kerannymi ich mische) sein; der Wein wurde ja damals nicht [nur] zum Besaufen, sondern auch als Alltagsgetränk im Sinne von haltbar gemachtem Saft getrunken, und dann eben mit Wasser vermischt. Eine Amphore schaut lang und schmal mit spitzem Ende aus.

Homer

Verfasst: Sa 01.03.08 17:42
von goldschatz
Danke Homer,
werde ich gleich auf die Karteikarte schreiben.

goldschatz

Verfasst: Sa 01.03.08 19:11
von chinamul
Vor allem hat die Amphore, wie schon ihr Name sagt, zwei Henkel ("Zweiträger"). Genauso nennen wir im Deutschen das zweihenkelige Gefäß Zuber (Zwobar), das einhenkelige Eimer (Einbar), wobei bar "zu tragen" oder "tragend" heißt (s. fruchtbar, Bahre, Bürde u. v. a.).

Gruß

chinamul

Verfasst: Sa 01.03.08 19:47
von Homer J. Simpson
Sehr gut, danke für die Erklärung. Dann hängt also die Amphore mit der griechischen Vorsilbe amphi- bzw. dem lat. ambo "beide" zusammen, "amphiphora" wurde dann verkürzt. Das mit Zuber und Eimer war mir neu! "Bar" ist dann sicher mit dem Barren verwandt, was dann so viel wie "Griff" heißen dürfte (vgl. Turngerät) und mit dem engl. "to bear" tragen. Etymologie ist was Hochinteressantes (finde zumindest ich!).

Viele Grüße,

Homer

Verfasst: Sa 01.03.08 20:07
von chinamul
Bei Barren kriege ich Probleme! Das dürfte eher eine Sperre gewesen sein (Barriere), also eine waagerechte Stange, um etwas abzutrennen bzw. ein Balken, hinter dem heute flotte Blondinen teure Getränke kredenzen, der Bar nämlich. Das englische "to bar" heißt ja "absperren", "ausschließen" ("they fought each other no holds barred", d. h. alle Griffe waren erlaubt). "to bear" paßt aber hinein, genauso wie "gebären" und das niederdeutsche "bören".
Du hast schon Recht: Wen der Reiz der Etymologie einmal erfaßt, der sieht überall Zusammenhänge, bei mir natürlich eine Berufskrankheit.

Gruß

chinamul

Verfasst: Sa 01.03.08 21:31
von goldschatz
Sehr interessante Ausführungen!
Mal kurz nebenbei:Ich habe mir die RIC-Bände 3-7 zugelegt für 420 Euronen.Günstig oder doch überteuert?(will nich extra nen neuen Thread aufmachen)

Gruß goldschatz