Nachricht vom Zoll

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

n.......s
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Beitrag von n.......s » Fr 17.04.09 20:15

da ich kürzlich den Damen und Herren beim Zoll ihre eigenen Bestimmungen erläutern musste, da man der Meinung war, 19% wären ok, hier mal ein recht nützlicher Link (siehe Punkt 54, b,c)
http://bundesrecht.juris.de/ustg_1980/anlage_2_82.html

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kc
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Beitrag von kc » Fr 08.01.10 13:23

Wieder einmal muss ich mich mit dem Zoll herumschlagen. Ich habe mir eine Silbermünze für 76 US-Dollar gekauft (+ 16$ Versand). Heute kam der Einfuhrabgabenbescheid.

1. wurden die Versandkosten mitversteuert,

2. wurde die Sendung mit 19% besteuert.

Ich habe beim Zoll angerufen und die Herren gefragt, wann denn nun 7% und wann 19% zu bezahlen sind, es konnte aber niemand diese Frage beantworten (Antwort lautete:"Weil das System es so ausgerechnet hat.").

Ist es nicht außerdem so, dass die Versandkosten nicht besteuert werden dürfen?


Viele Grüße

kc

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Fr 08.01.10 14:22

Hallo kc,

bei gewerblichen Sendungen müssen die Versandkosten auch versteuert werden, nur bei privaten Sendungen nicht.

Bei Dir wäre es sogar so, dass Du bei korrekter Berechnung unter der Geringfügigkeitsgrenze lägst.
7% von 92 USD sind ca. 4,50 €. Unter 5 € muss i.d.R. nichts bezahlt werden.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von andi89 » Fr 08.01.10 14:28

Hallo!

Was die Versandkosten angeht, so bin ich mir nicht sicher, auf der Internetseite des Zolls steht "gegebenenfalls zuzüglich der Versandkosten". Nachzulesen hier: http://www.zoll.de/faq/postverkehr/inte ... index.html
Aber grundsätzlich habe ich eine gute Nachricht für dich: Bei richtiger Berechnung brauchst du gar nichts zu bezahlen. Denn für antike Münzen gelten die 7%, was aber bei einem Wert von 76$ eine Einfuhrumsatzsteuer von unter 5 Euro ausmacht, und die werden ohnehin nicht eingetrieben.
Jetzt müsstest du den Herren also nur noch klar machen, dass du nur den verminderten Satz von 7% zu zahlen brauchst. Dass kann man auch irgendwo auf der Seite vom Zoll nachschauen, ich finde es aber gerade nicht.

Andi

P.S.: Da war antoninus1 schneller, kommt aber zum gleichen Ergebnis.
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)

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Beitrag von areich » Fr 08.01.10 15:42

Das Problem ist aber die Einordnung und die ist nicht eindeutig.
Einmal wurde mir mitgeteilt, die Einordnung unter 'Sammlungsstücke von münzkundlichem Wert' 'machen wir nicht'. Wie soll man da argumentieren?

Es ging nicht darum, daß man mir nicht geglaubt hat, ich sei ein Sammler sondern daß es wohl eine Anweisung gab, diese Einordnung einfach nicht zu benutzen.
Meistens hat es mit ruhigem Diskutieren doch noch geklappt aber ich glaube, zusätzlich dazu, daß der Zoll bei uns zumindest teilweise eine Art Abstellgleis für nicht mehr zu gebrauchende Beamte ist, sind die diversen Erklärungen und Anweisungen dort auch mißverständlich und widersprüchlich.

Wenn es geht, fährt man mit 'Sammlungsstücke von münzkundlichem Wert' (siehe auf dieser Seite ganz oben den Link von nephrurus) am Besten. Ich vermeide den Zoll recht erfolgreich indem ich mir keine Einschreiben schicken lasse, ich weiß gar nicht mehr wann ich zuletzt hinmusste.

Aber selbst hier in Berlin sind die Beamten nicht böse und schon daran interessiert eine gute Lösung zu finden. Ein schriftlicher Einspruch später wird keinen Erfolg haben.

Es ist natürlich möglich, wenn es die Kollegen in Frankfurt sind und nicht Dein örtliches Amt, daß Du auch telefonisch keinen Erfolg haben wirst.
Bei mir haben die aber in der Vergangenheit manchmal alles richtig gemacht, d.h. 7% und Beträge unter 5€ mussten nicht bezahlt werden.

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Stater
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Beitrag von Stater » Fr 08.01.10 15:54

Ich musste bei meinen vielen Zollamtbesuchen fast jedesmal anderen Steuersatz bezahlen, mal waren es 7, mal 19%.
Auf die Frage, warum gerade 19%, habe ich die Antwort bekommen: "Wir wissen ja nicht, ob die Ojekte so alt sind" und "sie bräuchten einen sachverständigen Urteil.
Also habe ich meine Sachen bezahlt.
Die besten Erfahrungen habe ich beim Zollamt des Frankfurter Flughafen gemacht. Dort wird immer korrekt gerechnet und auch nur den Warenwert.

Gruß

Stater

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Beitrag von Peter43 » Fr 08.01.10 16:40

Na ja, Frankfurt hat mir mal den Steuersatz von 7% berechnet, hat allerdings den Dollarpreis als Grundlage genommen und als Euro behandelt. Und natürlich mit Porto und das bei Fedex!

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von kc » Fr 08.01.10 17:10

Dann versuche ich mal mein Glück. Auf jeden Fall fällt die Versandkostenbesteuerung weg. Den Rest muss ich dann wohl aushandeln :wink:
Habt ihr auch schon mal Erfahrungen mit der Verzollung moderner Münzen gemacht? Wann ist eine Münze antik, wann modern? Wird für Silber dann noch extra abkassiert?

Besten Dank für eure bisherigen Antworten.


Grüße

kc

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Beitrag von n.......s » Fr 08.01.10 19:50

Stater hat geschrieben:Ich musste bei meinen vielen Zollamtbesuchen fast jedesmal anderen Steuersatz bezahlen, mal waren es 7, mal 19%.
Auf die Frage, warum gerade 19%, habe ich die Antwort bekommen: "Wir wissen ja nicht, ob die Ojekte so alt sind" und "sie bräuchten einen sachverständigen Urteil.
Also habe ich meine Sachen bezahlt.
Die besten Erfahrungen habe ich beim Zollamt des Frankfurter Flughafen gemacht. Dort wird immer korrekt gerechnet und auch nur den Warenwert.

Gruß

Stater
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Beitrag von antoninus1 » Fr 08.01.10 22:28

kc hat geschrieben:... Auf jeden Fall fällt die Versandkostenbesteuerung weg. Den Rest muss ich dann wohl aushandeln :wink:
Habt ihr auch schon mal Erfahrungen mit der Verzollung moderner Münzen gemacht? Wann ist eine Münze antik, wann modern?...

kc
Warum fällt die Versandkostenbesteuerung weg?
Ist es eine private Sendung? Bei gewerblichen fällt Einfuhrumsatzsteuer an, wie ich oben geschrieben habe.
Hier ein Link bzgl. der Portokosten und ein Beispiel für eine Berechnung:

http://www.zoll.de/c0_reise_und_post/b0 ... index.html

http://www.zoll.de/b0_zoll_und_steuern/ ... index.html

Die Münzen werden nicht nach antik und modern unterschieden. Es sind andere Kriterien, wie Material, münzkundlicher Wert und weiteres.

Und das ist so kompliziert, dass wir darüber diskutieren müssen und die Zollbeamten sich oft auch nicht auskennen :)

Mir wurde einmal von der Post eine Münze mit 19% falsch verzollt. Ich habe dann auch schriftlich Einspruch beim Zollamt Frankfurt/Flughafen eingelegt und erhielt nach 3 Monaten den korrekten Satz verrechnet.
Die Dame dort meinte am Telefon "Ach, das ist ne antike Münze? Dann sind´s natürlich 7%. Ich ziehe ihre Akte mal nach oben"
Sie sagte, sie hätte ca. einen halben Meter (Höhe!) Aktenstapel mit Einsprüchen vor sich liegen. Meiner lag nach 3 Monaten noch ziemlich weit unten.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von areich » Fr 08.01.10 22:46

Ich habe damals eine Absage bekommen. Keine Erklärung, einfach Einspruch abgelehnt.

n.......s
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Beitrag von n.......s » Sa 09.01.10 11:46

bei mir hat das Ganze 7!!! Monate gedauert! sind halt doch fixe Burschen unsere Beamten :(
Mir wurde einmal eine Falschberechnung zugestellt, meinen Einspruch habe ich an das übergeordnete Hauptzollamt geschickt- die Adresse ist jeweils auf dem Abgabenbescheid vermerkt.

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