Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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Julianus v. Pannonien
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Sa 30.06.12 22:43

Numis-Student hat geschrieben:ja, aber originaler Silbersud ist was anderes, als eine durch Elektrolyse oder Säure blanke (kupfrige) Oberfläche.

Und bei Antoninianen, die nicht mehr vz oder noch besser sind, ist nun mal die Silbersudschicht leider weg...
Du hast mich denke ich falsch verstanden, Ich habe gesagt, dass ich Antoniniane lieber mit Silbersud habe als mit Patina,
Heisst aber nicht, dass ich nicht auch gerne ein schön Patiniertes Stück in die Sammlung lege :)
Probus_Spear_Radiate_Hercules_Ticinum.jpg
Das ist so einge Aussage, die an das hinkommt: lieber eine VZ münze als eine in Sehr schön...
Zuletzt geändert von Julianus v. Pannonien am Sa 30.06.12 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Julianus v. Pannonien
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Sa 30.06.12 22:47

mike h hat geschrieben:Hallo Julianus

da sprichst du ein heikles Thema an!
Ich mag auch den Silbersud sehr gerne.....

Aber wann bekommt man schon mal einen vollkommen intakten Silbersud in die Hände?

Ich hab da zwei Busse.... zwei Probusse... die haben nach der Reinigung mit Wasser und Zahnbürste einen fast........ aber leider nur fast perfekten Silbersud.
An den erhabenen Abriebstellen blüht es ein wenig grün.

Obwohl das Erscheinungsbild in meine Augen erheblich gestört ist, traue ich mich nicht, hier irgendwas zu machen.
Hast du da Tips, bei denen man sicher sein kann, das man nichts zerstört?

Martin
Stell doch mal die Bilder dazu ein, Grundsätzlich würde ich sagen, dass wenn der eh schon sehr Dünne Silbersud bereits Angegriffen ist, dann unbedingt so bleiben lassen. Da geht nur mehr kaputt.
Sollten es jeoch harte Aufliegende Verkrustungen sein, kann man mit viel Mut auch mal probieren diese unter dem Mikroskop mit einer Nadel wegzusprengen.
Ob aber dann darunter der gleiche Silbersud wie sonst auf dem Stück zum Vorschein kommt ist Glückssache.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » So 01.07.12 00:06

Julianus v. Pannonien hat geschrieben: Sollten es jeoch harte Aufliegende Verkrustungen sein, kann man mit viel Mut auch mal probieren diese unter dem Mikroskop mit einer Nadel wegzusprengen.
Ob aber dann darunter der gleiche Silbersud wie sonst auf dem Stück zum Vorschein kommt ist Glückssache.
unter den harten auflagen ist entweder silbersud, oder eine rot oxyd-schicht. die allerdings kann man (meistens) auch noch mechanisch entfernen!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 01.07.12 10:26

Hallo Julianus,

hier ein Probus (übrigens selbst "ausgegraben")
IMG_2896.jpg
IMG_2897.jpg
Es ist zwar nicht allzuviel, stört mein "Schönheitsempfinden" jedoch empfindlich.

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 01.07.12 10:59

Und hier noch ein Vabalathus/Aurelianus

der auf dem Foto erstaunlicherweise besser aussieht, als in der Hand
IMG_2898.jpg
IMG_2899.jpg
Für den hab ich leider deutlich mehr bezahlt, als für den Probus

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Julianus v. Pannonien » So 01.07.12 11:39

Dein Probus ist leider eine moderne Fälschung, ob sich da eine Reinigung lohnt...
Diese Probus-Fälschungen sind relativ häufig anzutreffen, sie imitieren wie bei dir Stücke aus Siscia mit Providentia sowie ADVENTVS, ROMA AETERNAE und VICTORIA AVG Rückseiten aus Rom.

http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... =2&pos=151

Probus_Carus_Fake_Ants2.JPG

Irgendwie sehe ich da einen Wiederspruch in sich, du sagst zwar du hättest den Probus selber ausgebuddelt, jedoch danach sagst du das der Vabalathus deutlich teurer war.
Was nun? ( ausgebuddelt in ner Wühlkiste villeicht :roll: )

Beim Vabalathus, denke ich da kann man nicht mehr viel machen, ich bin kein Reinigungsexperte, aber ich denke wenn du da noch drann rumkratzt wird der noch Fleckiger da der Silbersud eh nicht komplett ist..
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 01.07.12 12:33

Hallo Julianus

das der Probus eine Fälschung sein soll, überrascht mich doch sehr. Ich wäre nie auf die Idee gekommen.....
Ich hab den in einem größeren Lot erhalten.... total verschmutzt.... für 1,50€ das Stück.
Wo liegt denn da der Sinn einer Fälschung?
Bist du dir sicher?

Was den Vabalathus angeht, bin ich bisher der gleichen Meinung wie du. (Daher ist er ja auch noch in diesem Zustand)

Aber vielleicht hat einer der Reinigungsspezialisten noch eine Lösung.

Martin

PS: Der Vabalathus stammt im gezeigten Zustand vom Münzhändler. Ist auch bisher mein einziger V.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 01.07.12 12:47

Ich hätte da noch ein Schmankerl für den Frank:
IMG_2900.jpg
IMG_2901.jpg
Dieser Severus Alexander sähe doch ebenfalls mit Patina deutlich besser aus.

Irgendwelche Vorschläge?

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » So 01.07.12 13:31

sehr witzig! :) ich kann dir nur sagen, schmeiss' dein geld nicht für solchen schrott raus! mehr qualität, weniger quantität, und das reinigen lohnt sich! :)
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » So 01.07.12 13:35

mike h hat geschrieben:Hallo Julianus

das der Probus eine Fälschung sein soll, überrascht mich doch sehr. Ich wäre nie auf die Idee gekommen.....
Ich hab den in einem größeren Lot erhalten.... total verschmutzt.... für 1,50€ das Stück.
Wo liegt denn da der Sinn einer Fälschung?
Bist du dir sicher?
Hallo Martin,
bei dem Probus muss ich Jv Recht geben, es ist eine moderne Fälschung.

Der Sinn dahinter ? Geld verdienen ;) Es gibt im heutigen Umlauf gefälschte 20- und 50-Cent-Stücke... Wenn du davon ausgehst, dass die Fälscher die Münzen zum halben Preis an die Verteiler verkaufen, kannst du sehen, dass eine Fälschung deutlich günstiger als 25 Cent in der Herstellung ist. Nun kannst du dir ausrechnen, wie viel Gewinn bei einem Verkaufspreis von 1,50 erwirtschaftet wird (In Wien auf dem Naschmarkt kosten diese Fälschungen immer 6-7 Euro).
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 01.07.12 13:41

beachcomber hat geschrieben:sehr witzig! :) ich kann dir nur sagen, schmeiss' dein geld nicht für solchen schrott raus! mehr qualität, weniger quantität, und das reinigen lohnt sich! :)
grüsse
frank
Ich bin für jedwede Nennung von Bezugsquellen hochwertiger ungereingter Fundmünzen dankbar!

Martin
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von leodux » So 01.07.12 13:41

Hallo Martin,
der Link von Julianus zur Fälschung bei Forumancientcoins funktioniert anscheinend nicht, denn es wird eine andere Münze angezeigt.
Vielleicht hat er diese Münze gemeint:
http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... pos=-12913
Scheint exakt die gleiche Fälschung wie dein Probus zu sein.

Warum Fälschungen relativ häufig in ungereinigten Lots auftauchen, hat mich auch lange Zeit gewundert. Aber sie werden wohl dazu benutzt, Römerschrott 'aufzuwerten', den man sonst wegen der schlechten Erhaltung gar nicht loswerden könnte. Die meisten Käufer sind doch schon froh, wenn sie in einem Lot ansonsten unbrauchbarer Schrottmünzen wenigstens ein oder zwei überdurchschnittlich gut erhaltene Exemplare finden. Dass ausgerechnet diese dann Fälschungen sind, damit rechnen die meisten gar nicht. Denn, wer kommt schon auf die Idee, Fälschungen für 1,50 Euro herzustellen? Aber wenn man rechnet, dass mit diesen Fälschungen jeweils 10, 20 oder noch mehr ansonsten unverkäuflicher Schrottmünzen ebenfalls für 1,50 Euro pro Stück verkauft werden können, dann lohnt es sich doch wieder. Leider... :(

Viele Grüße
Peter
Zuletzt geändert von leodux am So 01.07.12 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » So 01.07.12 13:45

@ Numis-Student

Seufz...

Die Welt ist schlecht... aber das sie so schlecht ist, hätte ich nie vermutet.

@ leodux

Stimmt.....
:cry:
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » So 01.07.12 13:57

Hier noch die Fotos meiner 4 Probus-Fälschungen
Dateianhänge
fal1a.jpg
fal1b.jpg
fal2a.jpg
fal2b.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Numis-Student » So 01.07.12 13:59

und die anderen beiden
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fal3a.jpg
fal3b.jpg
fal4a.jpg
fal4b.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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