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Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 16:49
von beachcomber
quisquam hat geschrieben: Und solange der Markt derart intransparent bleibt und keiner sagen kann (oder will), woher auch offensichtlich frisch ausgegrabene Stücke (auch Münzen) kommen haben Handel und Sammler als Gesamtheit ein Rechtfertigungsproblem. Dass alles in einen Topf geworfen wird ist halt auch Folge der fehlenden Abgrenzung von weiß, grau und schwarz.

Grüße, Stefan
wer sorgt denn dafür dass es weiss, grau und schwarz gibt? doch nur die typen, die mit ihren restriktiven gesetzen dafür sorgen! würden sich alle länder auf gesetze wie in england einigen, wäre das problem vom tisch! allerdings bedeutet das geld für kultur auzugeben, und da ist selbst im reichen deutschland ja an allen ecken und enden das gegenteil der fall.......
grüsse
frank

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 17:17
von quisquam
Für die englische Lösung müsste man hierzulande nicht nur mehr Geld in die Hand nehmen, z. B. für wissenschaftliche Stellen, sondern auch Vertrauen aufbauen. Momentan sehe ich leider vor allem (auch in meinen Augen durchaus berechtigtes) Misstrauen, wenn nicht gar Feindbilder. Und zwar auf beiden Seiten.

Grüße, Stefan

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 18:00
von emieg1
quisquam hat geschrieben:Für die englische Lösung müsste man hierzulande nicht nur mehr Geld in die Hand nehmen, z. B. für wissenschaftliche Stellen, sondern auch Vertrauen aufbauen. Momentan sehe ich leider vor allem (auch in meinen Augen durchaus berechtigtes) Misstrauen, wenn nicht gar Feindbilder. Und zwar auf beiden Seiten.

Grüße, Stefan
Dazu braucht es keineswegs mehr Geld, sondern vielmehr den Abbau von 'Feinbildern", die sich in solchen Köpfen wie dem von Herrn M.-K. festgebissen haben. Dass die "andere Seite" dann irgendwann auch darauf 'reagiert', ist ja wohl nur allzu verständlich.

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 19:58
von Arminius
Der kleine Münzsammler hier im Lande wird wohl kaum den IS oder die Raubgräberszene finanzieren können.
Er wird in Deutschland immer ärmer, sparsamer und weniger.

Manchmal frage ich mich, inwieweit durch teure Sammlungen und Stücke fragwürdiges Geld im Kapitalmarkt sicherer angelegt oder gar reingewaschen wird.

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 20:17
von justus
Arminius hat geschrieben:Manchmal frage ich mich, inwieweit durch teure Sammlungen und Stücke fragwürdiges Geld im Kapitalmarkt sicherer angelegt oder gar reingewaschen wird.
Du sprichst mir aus der Seele! :!:

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 21:30
von klunch
Arminius hat geschrieben:Manchmal frage ich mich, inwieweit durch teure Sammlungen und Stücke fragwürdiges Geld im Kapitalmarkt sicherer angelegt oder gar reingewaschen wird.
Hmm, allerdings, das frage ich mich. Dann hilf mir mal konkret und plausibel auf die Sprünge, da fällt mir nämlich kein Weg ein. Oder anders ausgedrückt, nicht daß ich Euch falsch verstehe: Teure Sammlungen/Stücke begünstigen eine sicherere Anlage fragwürdigen Geldes im Kapitalmarkt bzw. es ist möglich durch teure Sammlungen fragwürdiges Geld (z.B. Schwarzgeld aus Geschäften mit verbotenen Dingen) sauber zu waschen?

Wie man mit einer schlecht laufenden Frittenbude Geld waschen kann, ist glasklar. (Erkläre ich gern, sofern gewünscht.)
Wie das mit teuren Münzen gehen soll, ist mir nebulös.

Da bin ich auf eine plausible Erklärung echt gespannt.

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Kleiner Themenschwenk:
Ein anderer Punkt, der mir schon häufig eingefallen ist und viel zu selten benannt wird, ist folgendes Paradoxon in der Argumentation, daß der Antikenhandel i.w.S. den IS finanziert:
Wäre eine Organisation wie der IS ernsthaft am illegalen Antikenhandel zur Eigenfinanzierung interessiert, dann hätten sie es niemals zugelasssen, daß in Mossul und wo auch immer Museen bzw. museale Kunstschätze unwiederbringlich zerstört werden, die weit mehr an Erlös einbringen, als ein paar Münzen und Artefakte.
Wer mit Antiken handeln will, der zerstört keine jahrtausendealte Skulpturen etc., sondern bringt sie in den internationalen Kunsthandel.
Auf diesen Widerspruch wurde bislang nicht hingewiesen und es läßt sich damit überzeugend darlegen, daß das Gerede von "privater Antikenhandel trägt zur Terrorfinanzierung bei" hanebüchener Unsinn ist!

Gruß
klunch

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 22:03
von quisquam
Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Skulpturen wären praktisch unverkäuflich gewesen, da einzigartig und sofort wiederzuerkennen. Außerdem war die weltweite Medienpräsenz vermutlich mehr wert als man als Erlös erhalten hätte.

Grüße, Stefan

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 22:13
von klunch
Nicht auf offiziellen Auktionen, sondern genau so wie es behauptet wird: intransparent über dubiose Kanäle an private Käufer. Da hätten sich auf jeden Fall welche gefunden, auch zahlungskräftige.

Ob das weltweite mediale Echo wegen der Museumsschandtaten tatsächlich etwas für den IS bwirkt hat, halte ich für fraglich.

Gruß klunch

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 22:27
von quisquam
Es wurde ja zum Teil extra für die Medien inszeniert. Ich denke sie haben von uns genau das bekommen, was sie wollten.

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Fr 10.04.15 23:09
von klunch
Überzeugt mich nicht. Aufmerksamkeit haben sie auch durch das Köpfen von Geiseln bekommen. Wäre der Antikenhandel eine nennenswerte Einnahmequelle, hätten sie nicht massenweise Antiken zerstört. Da sie ebendas getan haben, kann der Antikenhandel im Umkehrschluß keine nennenswerte Einnahmequelle sein. Niemand sägt am Ast, auf dem er sitzt.

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Sa 11.04.15 07:30
von quisquam
Die antiken Statuen (und Gipskopien) waren Götzenbilder, die es zu zerstören galt. Schon der Prophet Mohammed hat im 7. Jhdt. in Mekka in und rund um die Kaaba eigenhändig ebenso gehandelt.

Die Bruchstücke lassen sich sicher auch noch gut verkaufen. Auf jeden Fall einfacher.

Mit Umkehrschlüssen muss man vorsichtig sein. Die Nationalsozialisten haben auch "entartete" Kunst öffentlichkeitswirksam verbrannt, sie aber auch ins Ausland verkauft.

Grüße, Stefan

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: Sa 11.04.15 22:02
von stampsdealer
Hellenistische Münzen und Schmuck in Höhle in Galiläa gefunden

MünzenWoche, 9. April 2015

http://www.muenzenwoche.de/de/page/4?&id=3367

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: So 12.04.15 00:02
von klunch
@Stefan: Es wird sich zeigen, ob in der nächsten Zeit derartige Bruchstücke auf den Markt kommen. Zuerst alles kaputthauen und dann die Scherben verkaufen - das passt irgendwie nicht zusammen...aber was passt da schon wirklich zusammen?

Auch wenn der verwendete Umkehrschluß logisch nicht ganz belastbar ist, eine große Einnahmequelle kann der illegale Antikenhandel für den IS auch mangels Volumen nicht sein.

Gruß klunch

PS: Wie man allerdings mit teuren Münzen Geld wäscht, interessiert mich immer noch ;-)

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: So 12.04.15 07:59
von Posa
Hallo klunch,

Naja zumindest Anfang des Jahrtausends war der Luxusgütermarkt durchaus ein Segment, in dem etwa Diktatorengeld in beträchtlichen Summen in den Umlauf kamen. Man hat versucht, das zu regulieren indem man die PEPs (Politisch exponierte Person) strenger definierte. Man darf aber davon ausgehen, dass es neue Schlupflöcher gibt usw.
Geldwäsche durch Luxusgüterkauf ist durchaus ein Thema - oder weißt Du mehr - würde mich wirklich interessieren? Oder sitze ich da einer gezielten Manipulation durch heimtückische Medien wie Spiegel und Wirtschaftswoche auf? :wink:

Gruß Posa

Re: PRESSESPIEGEL "Archäologie und Numismatik"

Verfasst: So 12.04.15 12:24
von justus
Das sind doch keine Menschen, das sind doch Bestien! -----> http://www.spiegel.de/politik/ausland/v ... 28149.html :mad: