Schmugglerring - Antiquitätenschmuggel: Italien gelingt spektakulärer Schlag
Rom/Berlin Die Polizei nimmt eine Bande hoch, die mit geraubten Ausgrabungsstücken gehandelt haben soll. Der Warenwert: über 40 Millionen Euro.
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Die Polizei hatte die Aktion lange vorbereitet. Am Mittwoch war es schließlich so weit: 250 Beamte rückten in ganz Italien aus, sie sprengten einen internationalen Ring von Antiquitätenschmugglern, der jahrelang historische Stätten geplündert hatte.
Hinterher veröffentlichten die Behörden Fotos, auf denen ein Teil der beschlagnahmten Schmuggelware zu sehen ist: antike Amphoren, Schalen, Teller, Figuren und Silbermünzen. Sie sind nur die Spitze eines Eisbergs – insgesamt stellten die Carabinieri mehr als 20.000 Gegenstände im Wert von über 40 Millionen Euro sicher. Der spektakuläre Ermittlungserfolg wirft ein Schlaglicht auf das kriminelle Geschäft mit gestohlenen Antiquitäten.
61-jähriger Italiener in Schwaben festgenommen
Um den Ring hochzunehmen, war ein Team internationaler Fahnder nötig. Eine wichtige Spur führt über die Alpen: 23 Verdächtige wurden festgenommen, in Italien, Großbritannien, Spanien und Deutschland. Darunter ist nach Angaben der „Demetra“, einer auf den Schutz des Kulturerbes spezialisierten Carabinieri-Einheit, ein 61-jähriger Italiener, der im schwäbischen Ehingen gefasst wurde. In seiner Wohnung fand die Polizei neben zahlreichen archäologischen Relikten auch gefälschte Unterlagen und 30.000 Euro in bar.
Die gestohlenen Kulturgüter stammen aus illegalen Grabungen auf Sizilien – die größte italienische Insel war einst griechische Provinz, weshalb sich dort zahlreiche Überreste antiker Stätten befinden. Die Ware wurde unter anderem nach Deutschland exportiert und dort mit gefälschten Herkunftszertifikaten versehen, berichtet die italienische Polizei.
Deutschland als Drehkreuz des illegalen Handels
Die Behörden ermitteln gegen zwei Münchner Auktionshäuser. Einige der Gegenstände wurden demnach an reiche Sammler in Norditalien verkauft, die gewusst haben sollen, dass es sich um Hehlerware handelt. Die Bande verfügte in London, Barcelona und München über ein komplexes logistisches Netzwerk, das dabei half, die Funde durch Kuriere von Sizilien ins Ausland zu bringen. Eine entscheidende Rolle spielt offenbar der Londoner Kunsthändler William Thomas Veres (64).
https://www.waz.de/panorama/antiquitaet ... 74677.html
Bin mal gespannt um welche "Münchner Auktionshäuser" es sich handelt, aber soviele gibt es ja nicht, die mit Antiken handeln.