antike Stätten
Moderator: Homer J. Simpson
Re: antike Stätten
Kleiner Bericht aus Pamphylien - Teil 3: Side
Nach Side sind wir vom Hotel aus mit dem Dolmuş gefahren, einer Art Sammeltaxi (http://de.wikipedia.org/wiki/Dolmus). Für 2 Euro pro Nase waren wir für die etwa 11 Kilometer nach Side dabei und nach etwa einer starken halben Stunde am Ziel. (Kleine Verzögerungen sorgen dabei für Abwechslung: Der Fahrer hielt plötzlich am Straßenrand neben einem Obststand an, rief durchs Fenster seine Bestellung hinaus, der Verkäufer packte das Obst dann seelenruhig ein, dann wurden Ware und Bezahlung durchs Fenster ausgetauscht und weiter ging es ).
Side (http://de.wikipedia.org/wiki/Side_%28Pamphylien%29) liegt auf einer Halbinsel, die etwa einen Kilometer lang und 400 Meter breit ist und sich von Norden nach Süden ins Meer erstreckt. Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von Griechen kolonisiert, besiedelt war der Ort aber schon viel früher. Der Großteil der Ruinen stammt aus römischer und byzantinischer Zeit, ein Bisschen was ist aber auch älter.
Wenn man von Norden auf die Stadt zugeht, dann befindet sich vor der Stadtmauer ein großes Nymphäum, also eine Brunnenanlage. Das Wasser für Side wurde über einen Aquädukt aus dem Taurus-Gebirge im Norden hergeleitet (siehe Folge 2).
Die Stadtmauer selbst stammt noch aus hellenistischer Zeit und ist teilweise immer noch unter Sand verschüttet.
Hinter dem Stadttor zweigt dann eine schöne Kollonadenstraße ab, die irgendwo vor den Dünen endet (oder darunter weiterführt, wer weiß das schon so genau ).
Wir sind dann weiter durch die Wiesen zur Staatsagora, deren hinterer Teil eine Bibliothek beherbergte (da hätte ich auch gerne mal was gelesen).
Mittagspause haben wir dann im netten Museum von Side gemacht. Es ist über den Ruinen antiker Thermen erbaut (über einen Teil der Fundamente hat man neue Wände und einfache Gewölbedecken gezogen) und besitzt einen sehr schönen Garten. Dort saßen wir im Schatten der Bäume auf einer Bank mit Meerblick, umgeben von antiken Sarkophagen und anderen Marmorteilen, beobachteten die Museumshühner (sic!) und genossen unser Vanilleeis mit Schokoladenüberzug .
Aus dem Museum nur zwei Bilder (sonst werden es zu viele), ein nettes und ein schreckliches.
Zuerst das nette: Auf vielen der antiken Sarkophage ist auf einer der Querseiten das Tor zur Unterwelt dargestellt. Dazu haben sich die Bildhauer eine Vielzahl an Variationen einfallen lassen, um das Thema nicht zu eintönig werden zu lassen. Dieser kleine Hund, der erwartungsfroh aus dem Tor schaut, hat mir besonders gut gefallen. Vielleicht war er seinem Herrchen in den Hades vorausgeeilt und erwartet ihn nun.
Nach Side sind wir vom Hotel aus mit dem Dolmuş gefahren, einer Art Sammeltaxi (http://de.wikipedia.org/wiki/Dolmus). Für 2 Euro pro Nase waren wir für die etwa 11 Kilometer nach Side dabei und nach etwa einer starken halben Stunde am Ziel. (Kleine Verzögerungen sorgen dabei für Abwechslung: Der Fahrer hielt plötzlich am Straßenrand neben einem Obststand an, rief durchs Fenster seine Bestellung hinaus, der Verkäufer packte das Obst dann seelenruhig ein, dann wurden Ware und Bezahlung durchs Fenster ausgetauscht und weiter ging es ).
Side (http://de.wikipedia.org/wiki/Side_%28Pamphylien%29) liegt auf einer Halbinsel, die etwa einen Kilometer lang und 400 Meter breit ist und sich von Norden nach Süden ins Meer erstreckt. Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von Griechen kolonisiert, besiedelt war der Ort aber schon viel früher. Der Großteil der Ruinen stammt aus römischer und byzantinischer Zeit, ein Bisschen was ist aber auch älter.
Wenn man von Norden auf die Stadt zugeht, dann befindet sich vor der Stadtmauer ein großes Nymphäum, also eine Brunnenanlage. Das Wasser für Side wurde über einen Aquädukt aus dem Taurus-Gebirge im Norden hergeleitet (siehe Folge 2).
Die Stadtmauer selbst stammt noch aus hellenistischer Zeit und ist teilweise immer noch unter Sand verschüttet.
Hinter dem Stadttor zweigt dann eine schöne Kollonadenstraße ab, die irgendwo vor den Dünen endet (oder darunter weiterführt, wer weiß das schon so genau ).
Wir sind dann weiter durch die Wiesen zur Staatsagora, deren hinterer Teil eine Bibliothek beherbergte (da hätte ich auch gerne mal was gelesen).
Mittagspause haben wir dann im netten Museum von Side gemacht. Es ist über den Ruinen antiker Thermen erbaut (über einen Teil der Fundamente hat man neue Wände und einfache Gewölbedecken gezogen) und besitzt einen sehr schönen Garten. Dort saßen wir im Schatten der Bäume auf einer Bank mit Meerblick, umgeben von antiken Sarkophagen und anderen Marmorteilen, beobachteten die Museumshühner (sic!) und genossen unser Vanilleeis mit Schokoladenüberzug .
Aus dem Museum nur zwei Bilder (sonst werden es zu viele), ein nettes und ein schreckliches.
Zuerst das nette: Auf vielen der antiken Sarkophage ist auf einer der Querseiten das Tor zur Unterwelt dargestellt. Dazu haben sich die Bildhauer eine Vielzahl an Variationen einfallen lassen, um das Thema nicht zu eintönig werden zu lassen. Dieser kleine Hund, der erwartungsfroh aus dem Tor schaut, hat mir besonders gut gefallen. Vielleicht war er seinem Herrchen in den Hades vorausgeeilt und erwartet ihn nun.
Re: antike Stätten
Kleiner Bericht aus Pamphylien - Teil 3: Side (Fortsetzung)
Und nun das schreckliche Bild, das war die Enttäuschung des Tages (für mich, den Rest der Familie hat das eher nicht berührt ): Dies ist der gesamte ausgestellte Bestand an antiken Münzen im Museum von Side . Und als ob das nicht schon traurig genug wäre, die Silbermünzen sehen so aus, als ob jeden Dienstag die Reinigungsfachkraft mit dem Silberputztuch anrückt und alles gründlich durchpoliert.
Neben dem Museum dann das Vespasians-Monument. Hier verlief in der Spätantike auch die zweite Stadtmauer, die man nach Rückgang der Bevölkerung etwa in der Mitte der Halbinsel eingezogen hatte. Dazu wurde der Durchlass des Tors teilweise zugemauert. In modernen Zeiten hat man ihn dann wieder etwas erweitert, damit Lastwagen und Busse durchfahren können.
Das antike Theater von Side ist nicht ganz so schön wie das von Aspendos (kommt später noch), besitzt aber durch den leicht verfallenen Zustand seinen eigenen Reiz.
An der südlichen Spitze der Halbinsel liegen die Reste des Apollo- und des Athena-Tempels.
Die Säulen des Apollo-Tempels sind erst in der Neuzeit wieder aufgestellt (und auch ergänzt) worden, sehen aber doch recht imposant aus.
Vom Athena-Tempel sind nur noch die marmornen Trümmer seiner Säulen und Giebel erhalten, die so im Gelände verstreut liegen, wie sie bei der Zerstörung des Tempels wohl zu liegen kamen. Die braunen Mauern im Hintergrund stammen aus byzantinischer Zeit. Man hatte sich damals mit den heidnischen Überresten wohl einfach abgefunden, zumal sie auch nur mit sehr hohem Aufwand zu beseitigen gewesen wären.
Nicht auf den Bildern zu sehen ist der moderne, kommerzielle Teil der Stadt. Der Tourismus hat Side fest im Griff, es besteht im Wesentlichen aus Restaurants, Kleidungs-, Schmuck-, Uhren-, Teppich-, Andenken- und sonstigen Läden, neben den antiken Resten natürlich. Und dem Vernehmen nach gäbe es von letzteren viel mehr, wenn man erstere abreißen und weiter graben würde . Aber dazu wird es vermutlich leider nicht kommen .
Gruß
Altamura
Und nun das schreckliche Bild, das war die Enttäuschung des Tages (für mich, den Rest der Familie hat das eher nicht berührt ): Dies ist der gesamte ausgestellte Bestand an antiken Münzen im Museum von Side . Und als ob das nicht schon traurig genug wäre, die Silbermünzen sehen so aus, als ob jeden Dienstag die Reinigungsfachkraft mit dem Silberputztuch anrückt und alles gründlich durchpoliert.
Neben dem Museum dann das Vespasians-Monument. Hier verlief in der Spätantike auch die zweite Stadtmauer, die man nach Rückgang der Bevölkerung etwa in der Mitte der Halbinsel eingezogen hatte. Dazu wurde der Durchlass des Tors teilweise zugemauert. In modernen Zeiten hat man ihn dann wieder etwas erweitert, damit Lastwagen und Busse durchfahren können.
Das antike Theater von Side ist nicht ganz so schön wie das von Aspendos (kommt später noch), besitzt aber durch den leicht verfallenen Zustand seinen eigenen Reiz.
An der südlichen Spitze der Halbinsel liegen die Reste des Apollo- und des Athena-Tempels.
Die Säulen des Apollo-Tempels sind erst in der Neuzeit wieder aufgestellt (und auch ergänzt) worden, sehen aber doch recht imposant aus.
Vom Athena-Tempel sind nur noch die marmornen Trümmer seiner Säulen und Giebel erhalten, die so im Gelände verstreut liegen, wie sie bei der Zerstörung des Tempels wohl zu liegen kamen. Die braunen Mauern im Hintergrund stammen aus byzantinischer Zeit. Man hatte sich damals mit den heidnischen Überresten wohl einfach abgefunden, zumal sie auch nur mit sehr hohem Aufwand zu beseitigen gewesen wären.
Nicht auf den Bildern zu sehen ist der moderne, kommerzielle Teil der Stadt. Der Tourismus hat Side fest im Griff, es besteht im Wesentlichen aus Restaurants, Kleidungs-, Schmuck-, Uhren-, Teppich-, Andenken- und sonstigen Läden, neben den antiken Resten natürlich. Und dem Vernehmen nach gäbe es von letzteren viel mehr, wenn man erstere abreißen und weiter graben würde . Aber dazu wird es vermutlich leider nicht kommen .
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Altamura
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Re: antike Stätten
Wunderbare Fotos, herzlichen Dank! Dass die ausgestellten Münzen mindestens zur Hälfte billige moderne Fälschungen sind, entspricht wohl leider dem üblichen Standard in diesen Museen.
Lars
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Nata vimpi curmi da.
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Re: antike Stätten
Schöner Bericht und prima Fotos, vielen Dank.
Das macht Lust auf mehr und ich merke mir Side mal vor.
Habe es dieses Jahr endlich mal nach Nimes geschafft. Auch toll und gut erhalten.
Konnte dort meine erste Claudia Salonina http://de.wikipedia.org/wiki/Salonina erwerben.
Grüssle
Das macht Lust auf mehr und ich merke mir Side mal vor.
Habe es dieses Jahr endlich mal nach Nimes geschafft. Auch toll und gut erhalten.
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Re: antike Stätten
Nîmes ist sehr schön! Allerdings habe ich mich grün und blau geärgert, als bei meinem Besuch letztes Jahr das Maison Carrée - ein durch Agrippa errichteter und sensationell gut erhaltener Tempel - an der Front und im Innern komplett verpackt war, um den Touristen drinnen einen 20minütigen inhaltslosen und schlecht gemachten 3D-Film zeigen zu können. Da hat man einen wunderbar erhaltenen Tempel und alles was man davon sieht sind die zugemauerten seitlichen Säulen, während die Front unter Werbebannern versteckt und das Innere komplett abgedunkelt ist Ich habe geschäumt.
Dafür ist das bekannte Amphitheater natürlich sehr sehenswert, wie auch vieles andere in der Stadt. Leider kriege ich meine Fotos heute nicht klein genug, um hier einige zu zeigen.
Dafür ist das bekannte Amphitheater natürlich sehr sehenswert, wie auch vieles andere in der Stadt. Leider kriege ich meine Fotos heute nicht klein genug, um hier einige zu zeigen.
Nata vimpi curmi da.
Re: antike Stätten
Als ich das letzte Mal dort war (letztes oder vorletztes Jahr), war das Teil von außen weitgehend verhüllt, weil sie dahinter die Fassaden gereinigt haben. Und die Stellen, an denen das schon passiert war, haben gezeigt, dass es das unbedingt wert ist. Da haben dann die Touristen, die in dieser Zeit nach Nîmes kommen, zwar in gewisser Weise die berühmte Karte gezogen, aber sollte man es deshalb lassen? Oder ist der Grund der Verpackung jetzt ein anderer?
Und vor vielen Jahren (und das ist deutlich länger her als "letztes oder vorletztes Jahr" ) war ich mal in der Maison Carrée im Zustand vor der Mickymausierung. Da war es drinnen schmucklos, furchtbar duster und recht schmutzig, das war eher eine Enttäuschung.
Danach hingen dann irgendwann mal große abstrakte Gemälde an den Wänden. Das war im Prinzip nicht schlecht, aber wenn Licht nur durch die Türen kommt, dann hat das auch nur eine begrenzte Wirkung. Was Du verpasst hast, hält sich daher vielleicht in Grenzen, außerdem hast Du jetzt einen prima Grund, irgendwann mal wieder hinzufahren .
Und dass der Film inhaltslos und schlecht gemacht war, deckt sich auch nicht ganz mit meiner Erinnerung. Da hat Dir vielleicht die Enttäuschung das Urteilsvermögen etwas zernagt . Ganz große Kunst ist das keine, zugegeben, aber mein Kleiner weiß beispielsweise immer noch, dass in der Völkerwanderungszeit die Arena von germanischen Heerscharen belagert war .
Gruß
Altamura
Und vor vielen Jahren (und das ist deutlich länger her als "letztes oder vorletztes Jahr" ) war ich mal in der Maison Carrée im Zustand vor der Mickymausierung. Da war es drinnen schmucklos, furchtbar duster und recht schmutzig, das war eher eine Enttäuschung.
Danach hingen dann irgendwann mal große abstrakte Gemälde an den Wänden. Das war im Prinzip nicht schlecht, aber wenn Licht nur durch die Türen kommt, dann hat das auch nur eine begrenzte Wirkung. Was Du verpasst hast, hält sich daher vielleicht in Grenzen, außerdem hast Du jetzt einen prima Grund, irgendwann mal wieder hinzufahren .
Und dass der Film inhaltslos und schlecht gemacht war, deckt sich auch nicht ganz mit meiner Erinnerung. Da hat Dir vielleicht die Enttäuschung das Urteilsvermögen etwas zernagt . Ganz große Kunst ist das keine, zugegeben, aber mein Kleiner weiß beispielsweise immer noch, dass in der Völkerwanderungszeit die Arena von germanischen Heerscharen belagert war .
Gruß
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Re: antike Stätten
Wahrscheinlich haben wir nicht den gleichen Film gesehen, denn wenn du den als gut empfunden hättest, würde ich an deinem Urteilsvermögen zweifeln Meine Freundin, die so einen Film unter ganz anderen Prämissen als ich ankuckt, fand ihn übrigens genau so inhaltslos.
Mir geht es ja nicht darum, dass man einen Tempel nicht restaurieren soll - natürlich soll man! Es wird schliesslich oft genug gar nicht oder zu spät gemacht. Aber ein 3D-Kino kann man auch in ein modernes Gebäude einbauen, eben damit man sich das antike Gebäude anschauen kann.
Trotzdem, die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wie so viele Städte Südfrankreichs.
Mir geht es ja nicht darum, dass man einen Tempel nicht restaurieren soll - natürlich soll man! Es wird schliesslich oft genug gar nicht oder zu spät gemacht. Aber ein 3D-Kino kann man auch in ein modernes Gebäude einbauen, eben damit man sich das antike Gebäude anschauen kann.
Trotzdem, die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wie so viele Städte Südfrankreichs.
Nata vimpi curmi da.
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Tyndaris
Bei meinem letzten Urlaub bin ich in Sizilien gelandet. Mit dem festen Vorsatz, mir keine "Trümmer" anzusehen.
Einfach nur ein wenig Landschaft schauen, den Ätna besuchen, und gut essen.
Dies erwies sich zu meinem allergrößten Bedauern als sehr schwierig.
Die Qualität der auf den Märkten angebotenen Produkte steht anscheinend in reziprokem Verhältnis zur Qualität der Restaurants.
Und auf eine sizilianische Mama konnte ich leider nicht zurückgreifen.
Aber irgendwie kommt man denn doch nicht aus seiner Haut, dem "Mainstream" wollte ich aber nicht folgen.
Tyndaris kannte ich natürlich dem Namen nach - aber mehr auch nicht.
Wikipedia hilft übrigens hier nicht wirklich
Die Münzprägung beschränkt sich auf durchweg seltene Bronzemünzen. Es müssen nicht unbedingt 4000 USD sein, aber einige 100 Euro und aufsteigend muß man immer ausgeben.
Von Ferne sieht man einen Hügel am Meer
Der auch etwas näher nicht einladender wird.
Aber das war in der Antike nun einmal Absicht. Von so einer Höhenfestung aus konnte man Gebiete kontrollieren
Einfach nur ein wenig Landschaft schauen, den Ätna besuchen, und gut essen.
Dies erwies sich zu meinem allergrößten Bedauern als sehr schwierig.
Die Qualität der auf den Märkten angebotenen Produkte steht anscheinend in reziprokem Verhältnis zur Qualität der Restaurants.
Und auf eine sizilianische Mama konnte ich leider nicht zurückgreifen.
Aber irgendwie kommt man denn doch nicht aus seiner Haut, dem "Mainstream" wollte ich aber nicht folgen.
Tyndaris kannte ich natürlich dem Namen nach - aber mehr auch nicht.
Wikipedia hilft übrigens hier nicht wirklich
Die Münzprägung beschränkt sich auf durchweg seltene Bronzemünzen. Es müssen nicht unbedingt 4000 USD sein, aber einige 100 Euro und aufsteigend muß man immer ausgeben.
Von Ferne sieht man einen Hügel am Meer
Der auch etwas näher nicht einladender wird.
Aber das war in der Antike nun einmal Absicht. Von so einer Höhenfestung aus konnte man Gebiete kontrollieren
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
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Tyndaris 2
Wir mögen den Stil sicherlich nicht schätzen, aber die Buntheit ist nun einmal typisch sizilianisch.
Und als man beschloß, diese neue Kirche in den 60erJahren über dem alten Sanktuarium zu bauen, gehörte Sizilien
zum Armenhaus Europas.
Das größte noch bestehende "Bauwerk" ist das Amphitheater. Kultur wurde bei den Griechen nun einmal sehr groß geschrieben.
Das Theater fasste wohl mehr als 2.000 Personen - mitten in der Provinz. Es sieht recht verwunschen aus.
Es gibt im Bereich des Forums noch ein anderes Bauwerk - aber ob es korrekt rekonstruiert ist steht in den Sternen - und die Funktion ist auch nicht gesichert
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Tyndaris 3
Die meisten Insulae stehen in den Blumen
Eigentlich der Rest der Stadt auch
Ich habe mich dort trotzdem einige Stunden aufgehalten, es gab noch ein kleines Museum - und warum muß es immer nur Syrakus und Agrigent sein?
Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
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Skylla und Charybdis
Mythologisch findet der geneigte Leser hier den Beitrag von Jochen in seinem ausgezeichneten "Thread"
Real findet man die Ungeheuer an der engsten Stelle zwischen Sizilien und Italien. Auf italienischer Seite liegt die Stadt Scilla prominent auf einem Felsen - und dazwischen treibt der Strudel Charybdis sein Unheil.
Die Strasse von Messina ist heute für große Frachter mit Gefahrgut gesperrt, kleinere Frachter benötigen einen Lotsen. Nur Pottwale und Schwertfische haben "Freie Fahrt". Als Nichtseemann kann man sich die Gefährlichkeit dieser Meerenge kaum vorstellen. Odysseus hatte aber wohl seine Schwierigkeiten
Real findet man die Ungeheuer an der engsten Stelle zwischen Sizilien und Italien. Auf italienischer Seite liegt die Stadt Scilla prominent auf einem Felsen - und dazwischen treibt der Strudel Charybdis sein Unheil.
Die Strasse von Messina ist heute für große Frachter mit Gefahrgut gesperrt, kleinere Frachter benötigen einen Lotsen. Nur Pottwale und Schwertfische haben "Freie Fahrt". Als Nichtseemann kann man sich die Gefährlichkeit dieser Meerenge kaum vorstellen. Odysseus hatte aber wohl seine Schwierigkeiten
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
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Skylla und Charybdis
Die Meerenge wird bewacht von der Stadt Messina, ursprünglich gegründet als Zankle - die Sichel. Vergleicht man die frühen Münzen mit der Ansicht der Stadt verstehet man dies - ein fantastischer Naturhafen.
Das Hinterland von Messina sieht übrigens so aus - bergisch.
Und dies betrifft fast die gesamte Ostküste Siziliens.
Die griechischen Kolonien erlangten ihren Reichtum durch den Handel.
Aber wie haben sie es geschafft, in so kurzer Zeit so stinkreich zu wreden? Ach ja - Schwertfische!
Ich habe die typischen Fangboote in der Meerenge gesehen, auf den Märkten und in den Gassen Fischgeschäfte mit großem Angebot - aber kein Restaurant mit einem Schwertfischsteak auf der Speisekarte - fürchterlich! Grüße
Zwerg
Das Hinterland von Messina sieht übrigens so aus - bergisch.
Und dies betrifft fast die gesamte Ostküste Siziliens.
Die griechischen Kolonien erlangten ihren Reichtum durch den Handel.
Aber wie haben sie es geschafft, in so kurzer Zeit so stinkreich zu wreden? Ach ja - Schwertfische!
Ich habe die typischen Fangboote in der Meerenge gesehen, auf den Märkten und in den Gassen Fischgeschäfte mit großem Angebot - aber kein Restaurant mit einem Schwertfischsteak auf der Speisekarte - fürchterlich! Grüße
Zwerg
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Re: antike Stätten
Kleiner Bericht aus Pamphylien - Teil 4: Aspendos
Die nächsten Fahrten haben wir dann mit einem Mietwagen bestritten, und der Ausflug nach Aspendos war die erste davon. Ich hatte vorher sowohl unter Freunden und Kollegen, als auch vor Ort bei den Reiseleitern gefragt, wie denn das mit "Autofahren in der Türkei" so sei. Die Antworten gingen sinngemäß von "kein Problem " bis "das ist dein sicherer Tod ". Da ich schon viel in Südfrankreich gefahren bin, hab' ich mich für "kein Problem" entschieden, und so war es dann auch. Ziel darf beim Fahren eben nicht sein, Recht zu behalten (wie das hierzulande gern der Fall ist ), sondern sicher anzukommen, dann geht das.
Aspendos (http://de.wikipedia.org/wiki/Aspendos) liegt auf einem Hügel in der pamphylischen Ebene. Bekannt ist es vor allem für sein antikes Theater aus römischer Zeit, das eines der am besten erhaltenen überhaupt ist. Aber auch die Stadt oben auf dem Hügel ist sehr interessant.
Das Theater am Fuße der Stadt beeindruckt dadurch, dass das Bühnenhaus noch vollständig erhalten ist (gibt es, soweit ich weiß, nur noch in Orange (Südfrankreich) und Bosra (Syrien)). Dies ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass das Gebäude auch im Mittelalter noch genutzt (zeitweise als Karawanserei) und instandgehalten wurde.
Seit einigen Jahren findet im Theater jeden Sommer ein Opern- und Ballettfestival statt (http://www.aspendosfestival.gov.tr/index_e.html), dessen Vorbereitungen gerade im Gange waren. Unter anderem war ein Klavierstimmer dabei, den hinter einer Stellwand schon bereitstehenden Flügel tonlich auf Vordermann zu bringen. Und selbst ganz oben auf den letzten Reihen konnte man hier jeden Ton deutlich und glasklar hören. Auch wenn Klavierstimmen nicht gerade zu den höchsten Kunstgenüssen gehört, war das doch sehr beeindruckend .
Geht man vom Theater den Hügel hinauf, dann kommt man an den Resten des Stadions vorbei. Das ist zwar nicht mehr so sehr gut erhalten, wir sind aber doch hinunter gelaufen, denn ein 50-Meter-Sprint in echt antikem Theater hat schon was (fanden zumindest meine zwei Knaben ).
Die nächsten Fahrten haben wir dann mit einem Mietwagen bestritten, und der Ausflug nach Aspendos war die erste davon. Ich hatte vorher sowohl unter Freunden und Kollegen, als auch vor Ort bei den Reiseleitern gefragt, wie denn das mit "Autofahren in der Türkei" so sei. Die Antworten gingen sinngemäß von "kein Problem " bis "das ist dein sicherer Tod ". Da ich schon viel in Südfrankreich gefahren bin, hab' ich mich für "kein Problem" entschieden, und so war es dann auch. Ziel darf beim Fahren eben nicht sein, Recht zu behalten (wie das hierzulande gern der Fall ist ), sondern sicher anzukommen, dann geht das.
Aspendos (http://de.wikipedia.org/wiki/Aspendos) liegt auf einem Hügel in der pamphylischen Ebene. Bekannt ist es vor allem für sein antikes Theater aus römischer Zeit, das eines der am besten erhaltenen überhaupt ist. Aber auch die Stadt oben auf dem Hügel ist sehr interessant.
Das Theater am Fuße der Stadt beeindruckt dadurch, dass das Bühnenhaus noch vollständig erhalten ist (gibt es, soweit ich weiß, nur noch in Orange (Südfrankreich) und Bosra (Syrien)). Dies ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass das Gebäude auch im Mittelalter noch genutzt (zeitweise als Karawanserei) und instandgehalten wurde.
Seit einigen Jahren findet im Theater jeden Sommer ein Opern- und Ballettfestival statt (http://www.aspendosfestival.gov.tr/index_e.html), dessen Vorbereitungen gerade im Gange waren. Unter anderem war ein Klavierstimmer dabei, den hinter einer Stellwand schon bereitstehenden Flügel tonlich auf Vordermann zu bringen. Und selbst ganz oben auf den letzten Reihen konnte man hier jeden Ton deutlich und glasklar hören. Auch wenn Klavierstimmen nicht gerade zu den höchsten Kunstgenüssen gehört, war das doch sehr beeindruckend .
Geht man vom Theater den Hügel hinauf, dann kommt man an den Resten des Stadions vorbei. Das ist zwar nicht mehr so sehr gut erhalten, wir sind aber doch hinunter gelaufen, denn ein 50-Meter-Sprint in echt antikem Theater hat schon was (fanden zumindest meine zwei Knaben ).
Re: antike Stätten
Kleiner Bericht aus Pamphylien - Teil 4: Aspendos (Fortsetzung)
Oben auf dem Hügel stehen vor allem um die Agora noch einige Gebäudereste.
Hier das Nymphäum (eine Brunnenanlage, die Wand rechts), im Hintergrund ein Teil einer Basilika.
Hier das Nymphäum von vorne.
Auf der anderen Seite der Agora eine Art Einkaufspassage mit einzelnen Läden .
Wie man sieht, sind oben auf der Akropolis auch ein paar Menschen rumgelaufen, aber doch deutlich weniger als unten im Theater. Die Wege sind nicht besonders gut, es gibt auch so gut wie keine Hinweisschilder und erst recht keinen Kiosk mit gekühlten Getränken (auch wenn man den gut hätte gebrauchen können ), aber gerade das hat uns gefallen. Einziges Zugeständnis an mitteleuropäische Sicherheitsbedenken waren vielleicht die schmiedeeisernen Hauben über den vielen Zisternen, damit da auch ja niemand hinunterfällt.
Hier eine der "Hauptstraßen" mit städtischer Kanalisation.
Am Nordrand der Stadt dann der Aquädukt, der Aspendos mit Wasser versorgt hat (und wenn man sich das Nymphäum anschaut, dürfte das nicht wenig gewesen sein).
Interessant ist hier, dass das Tal zwischen den Bergen und dem Hügel von Aspendos nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren in Form eines Siphons überquert wurde (hier http://www.antikefan.de/themen/wasser/wasser.html kurz vor der Mitte der Seite recht gut erklärt).
Südlich des Stadthügels gibt es noch Reste von Thermenanlagen und einem Gymnasion, die wir nicht angeschaut haben, auch oben auf dem Hügel sind wir nicht alles abgelaufen. Man muss sich ja einen Grund schaffen, mal widerzukommen .
Außerdem sind wir am selben Tag auch noch nach Perge (aber erst nach ausgiebiger Nutzung des Kiosks mit gekühlten Getränken unten neben dem Theater ), das dann Thema der nächsten Folge sein wird.
Gruß
Altamura
Oben auf dem Hügel stehen vor allem um die Agora noch einige Gebäudereste.
Hier das Nymphäum (eine Brunnenanlage, die Wand rechts), im Hintergrund ein Teil einer Basilika.
Hier das Nymphäum von vorne.
Auf der anderen Seite der Agora eine Art Einkaufspassage mit einzelnen Läden .
Wie man sieht, sind oben auf der Akropolis auch ein paar Menschen rumgelaufen, aber doch deutlich weniger als unten im Theater. Die Wege sind nicht besonders gut, es gibt auch so gut wie keine Hinweisschilder und erst recht keinen Kiosk mit gekühlten Getränken (auch wenn man den gut hätte gebrauchen können ), aber gerade das hat uns gefallen. Einziges Zugeständnis an mitteleuropäische Sicherheitsbedenken waren vielleicht die schmiedeeisernen Hauben über den vielen Zisternen, damit da auch ja niemand hinunterfällt.
Hier eine der "Hauptstraßen" mit städtischer Kanalisation.
Am Nordrand der Stadt dann der Aquädukt, der Aspendos mit Wasser versorgt hat (und wenn man sich das Nymphäum anschaut, dürfte das nicht wenig gewesen sein).
Interessant ist hier, dass das Tal zwischen den Bergen und dem Hügel von Aspendos nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren in Form eines Siphons überquert wurde (hier http://www.antikefan.de/themen/wasser/wasser.html kurz vor der Mitte der Seite recht gut erklärt).
Südlich des Stadthügels gibt es noch Reste von Thermenanlagen und einem Gymnasion, die wir nicht angeschaut haben, auch oben auf dem Hügel sind wir nicht alles abgelaufen. Man muss sich ja einen Grund schaffen, mal widerzukommen .
Außerdem sind wir am selben Tag auch noch nach Perge (aber erst nach ausgiebiger Nutzung des Kiosks mit gekühlten Getränken unten neben dem Theater ), das dann Thema der nächsten Folge sein wird.
Gruß
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