Re: antike Stätten
Verfasst: Mi 08.10.14 18:42
Kleiner Bericht aus Ostlykien (und ein bisschen Pisidien) - Teil 1: Olympos (Folge 4/5)
Zu den wichtigsten Gebäuden am Nordufer gehört diese Wand mit dem Eingangstor eines Tempels aus dem zweiten Jahrhundert n.Chr. Diese Wand hat wohl auch nur deshalb überlebt, weil sie in die sie umgebenden byzantinischen Kirchengebäude integriert wurde.
Im Gelände verstreut liegen dann noch zwei schöne Gräber. Zunächst das Familiengrab des Lykiarchen M. Aurelius Archepolis. Es bestand aus einem kleinen Grabbau, in dem auf einen dreiseitigen Unterbau mehrere Sarkophage plaziert werden konnten.
Zu diesem und dem nächsten Sarkophag läuft man übrigens unter schattenspendenden Bäumen an einem kleinen Mühlkanal aus dem 19. Jahrhundert entlang, der immer noch Wasser führt und dem Platz einen sehr angenehmen Charakter verleiht .
Der nächste Sarkophag ist dann der des Antimachos. Er wurde in den letzten Jahren schön freigelegt, so dass man die Struktur gut erkennen kann. Die Konstruktion steht unten auf einem Podest, das mit Löwenfüßen verziert ist, an der Ecke vorne kann man noch einen sehen. Direkt auf dem Sockel befindet sich das sogenannte Hyposorion. Das ist eine Art "Untergrab", in dem die Angestellten, Sklaven oder ähnlich mit dem Grabherrn Verbundene bestattet wurden. Erst darüber kommt der eigentliche Sarkophag, der als Familiengrab ausgelegt war und lange genutzt werden konnte.
Häufig enthalten die Inschriften auf den Sarkophagen auch genaue Festlegungen, wer da bestattet werden darf und an wen bei Nichtbeachtung wieviel Strafe zu zahlen ist. Friedhofsordnungen gab es also schon damals .
Genaueres zur Struktur lykischer Sarkophage kann man (muss man aber nicht ) hier nachlesen: http://proje.akdeniz.edu.tr/mcri/cedrus ... _75-87.pdf
Wie man an dem unschönen Loch in der Wand sieht, ist dieser Sarkophag bereits beraubt worden , und zwar schon in der Antike. Dieses gilt wohl ausnahmslos für alle Sarkophage in Lykien, man hat noch keinen gefunden, in dem mehr als ein paar alte Scherben zu finden gewesen wären .
Auf einer Seitenwand ist eine schöne Hadestür dargestellt, die den Übergang des Toten in die Unterwelt symbolisiert.
Ein paar Schritte weiter entlang des Mühlkanals befindet sich der sogenannte Mosaikenbau. Er stammt aus dem späten sechsten Jahrhundert n.Chr. und diente vermutlich einem kirchlichen Würdenträger als Wohn- und Amtssitz. Die Mosaikstücke, die man hier sieht, stammen vom Fußboden des ersten Stockwerks, sie sind beim Zusammenbruch des Gebäudes hier gelandet.
Die schönsten hier gefundenen Mosaiken sieht man aber leider nicht . Um sie für die Zukunft zu erhalten, wurden sie nach der Ausgrabung wieder mit einer Schutzschicht zugedeckt, so dass man da heute nur einen eher unspektakulären Splittboden sieht. Und dies gilt für fast alle in antiken Stätten gefundenen Mosaike, die wir (nicht) gesehen haben, nur in ganz wenigen Fällen wurden Mosaiken unbedeckt gelassen und darüber Schutzbauten errichtet.
Aber heutzutage sind die Archäologen ja fleißig und schreiben ganz viele Veröffentlichungen, von denen ein erklecklicher Teil im Internet landet. So auch zu den Mosaiken aus Olympos :
https://www.academia.edu/1643034/The_Bu ... ine_Period
Zu den wichtigsten Gebäuden am Nordufer gehört diese Wand mit dem Eingangstor eines Tempels aus dem zweiten Jahrhundert n.Chr. Diese Wand hat wohl auch nur deshalb überlebt, weil sie in die sie umgebenden byzantinischen Kirchengebäude integriert wurde.
Im Gelände verstreut liegen dann noch zwei schöne Gräber. Zunächst das Familiengrab des Lykiarchen M. Aurelius Archepolis. Es bestand aus einem kleinen Grabbau, in dem auf einen dreiseitigen Unterbau mehrere Sarkophage plaziert werden konnten.
Zu diesem und dem nächsten Sarkophag läuft man übrigens unter schattenspendenden Bäumen an einem kleinen Mühlkanal aus dem 19. Jahrhundert entlang, der immer noch Wasser führt und dem Platz einen sehr angenehmen Charakter verleiht .
Der nächste Sarkophag ist dann der des Antimachos. Er wurde in den letzten Jahren schön freigelegt, so dass man die Struktur gut erkennen kann. Die Konstruktion steht unten auf einem Podest, das mit Löwenfüßen verziert ist, an der Ecke vorne kann man noch einen sehen. Direkt auf dem Sockel befindet sich das sogenannte Hyposorion. Das ist eine Art "Untergrab", in dem die Angestellten, Sklaven oder ähnlich mit dem Grabherrn Verbundene bestattet wurden. Erst darüber kommt der eigentliche Sarkophag, der als Familiengrab ausgelegt war und lange genutzt werden konnte.
Häufig enthalten die Inschriften auf den Sarkophagen auch genaue Festlegungen, wer da bestattet werden darf und an wen bei Nichtbeachtung wieviel Strafe zu zahlen ist. Friedhofsordnungen gab es also schon damals .
Genaueres zur Struktur lykischer Sarkophage kann man (muss man aber nicht ) hier nachlesen: http://proje.akdeniz.edu.tr/mcri/cedrus ... _75-87.pdf
Wie man an dem unschönen Loch in der Wand sieht, ist dieser Sarkophag bereits beraubt worden , und zwar schon in der Antike. Dieses gilt wohl ausnahmslos für alle Sarkophage in Lykien, man hat noch keinen gefunden, in dem mehr als ein paar alte Scherben zu finden gewesen wären .
Auf einer Seitenwand ist eine schöne Hadestür dargestellt, die den Übergang des Toten in die Unterwelt symbolisiert.
Ein paar Schritte weiter entlang des Mühlkanals befindet sich der sogenannte Mosaikenbau. Er stammt aus dem späten sechsten Jahrhundert n.Chr. und diente vermutlich einem kirchlichen Würdenträger als Wohn- und Amtssitz. Die Mosaikstücke, die man hier sieht, stammen vom Fußboden des ersten Stockwerks, sie sind beim Zusammenbruch des Gebäudes hier gelandet.
Die schönsten hier gefundenen Mosaiken sieht man aber leider nicht . Um sie für die Zukunft zu erhalten, wurden sie nach der Ausgrabung wieder mit einer Schutzschicht zugedeckt, so dass man da heute nur einen eher unspektakulären Splittboden sieht. Und dies gilt für fast alle in antiken Stätten gefundenen Mosaike, die wir (nicht) gesehen haben, nur in ganz wenigen Fällen wurden Mosaiken unbedeckt gelassen und darüber Schutzbauten errichtet.
Aber heutzutage sind die Archäologen ja fleißig und schreiben ganz viele Veröffentlichungen, von denen ein erklecklicher Teil im Internet landet. So auch zu den Mosaiken aus Olympos :
https://www.academia.edu/1643034/The_Bu ... ine_Period