FOTO thread

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Vogelgesang
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Re: FOTO thread

Beitrag von Vogelgesang » So 18.09.11 21:46

Da haben wir uns aber gewaltig missverstanden, Richard55-47: Ich will die Fotots meiner Münzen nicht verschönern und z.B. als Warhol herumzeigen oder einen Schrotti zur Neuprägung umfunktionieren. Es sollen Belegexemplare entstehen, die dem Original möglichst Nahe kommen und nicht wie verhunzte Lochplatten aussehen. Auch mir ist hinreichend bekannt, dass die digitale Oktik dem menschlichen Auge haushoch überlegen ist, deshalb bitte ich, den vorhergegangenen Satz noch mal ganz langsam durchzulesen. Danke.
Noch etwas: Keine meiner je zum Verkauf stehenden Münzen (z.Zt. keine Verkäufe) werden nachbearbeitet. Um meinen Kunden die Arbeit etwas zu erleichtern, helle ich die Bilder max. etwas auf. Und nochmals: Von Verkäufern als geschönt oder gar retuschiert erkennbare Exemplare verlieren umgehend mein Interesse.

Es grüßt
Hans-Georg
Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.
(Konfuzius)

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richard55-47
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Re: FOTO thread

Beitrag von richard55-47 » So 18.09.11 22:22

Hans-Georg, dir Nachbearbeitung zu unterstellen, lag mir fern, da haben wir uns jetzt doppelt missverstanden. Ich bitte um Entschuldigung für den falschen Eindruck.
Meine Geldquellen erlauben mir nur Einkäufe bei ebay. Da sehe ich Fotos und habe an sich viel Vertrauen, obwohl ich weiß, dass da Fotokünstler an Bord sind. Kommen die Münzen an und sind bei Naturlicht auf Platte gebannt, muss ich der Kunst mancher Fotografen meine honneurs erweisen.
Ich schärfe meine Fotos, bearbeite die Größe mit ACDsee. Die Vereinigung von zwei Bildern mache ich mit photofiltre, beides uralte Programme. Ab und an helle ich auf, klar. Dunkeloper à la Faßbender macht sich nicht so gut.

Nochmals: sorry.
do ut des.

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Mithras
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Re: FOTO thread

Beitrag von Mithras » Di 20.09.11 03:10

Wie wichtig eine möglichst farbechte (edit: und reflektionsfreie) Aufnahme sein kann, zeigt folgendes Beispiel:

Bild 1 - ein von einem Verkäufer eingestelltes Bild (vermutlich unter Kunstlicht) - die Münze wirkt darauf entpatiniert und fand letztendlich in der "Bucht" dementsprechend wenig Gebote

Bild 2 - die gleiche Münze noch mal von mir festgehalten (unter Tageslicht) ; ich wagte den Kauf für kleines Geld und war dann sehr erfreut, dass ich ein Münzlein relativ preiswert erwerben und mit einer ganz anderen Optik in der Hand halten konnte, als ich nach dem Anbieterbild erwartet hatte: deutlich schöner als auf dem Anbieterfoto, wenn auch keine perfekte Münze

LG
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Mamertinon AE Pentonkion Verkäuferbild.jpg
Mamertinon AE Pentonkion eigenes Bild.jpg
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Re: FOTO thread

Beitrag von Numis-Student » Di 20.09.11 09:18

Bei diesem Beispiel, so würde ich behaupten, sieht man aber doch deutlich, dass das Stück nicht entpatiniert ist, sondern die Patina das gelbliche Kunstlicht reflektiert...

Bei farblich schwierigen Münzen (sehr "bunt" oder glänzend schwarz) kann auch der Umweg über einen Gips etwas bringen (vorausgesetzt natürlich, es geht nicht um einen Verkauf oder Ähnliches, wo die Patina sehr wichtig ist. Bei einer reinen Dokumentation ist es aber oft hilfreich.).

Als Beispiel (weil es gerade auf dem Schreibtisch herumliegt...) ein Probus.
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Münze_orig.jpg
Münze_gips.jpg
Münze_gips_sw.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: FOTO thread

Beitrag von Mithras » Di 20.09.11 13:56

Numis-Student hat geschrieben:Bei diesem Beispiel, so würde ich behaupten, sieht man aber doch deutlich, dass das Stück nicht entpatiniert ist, sondern die Patina das gelbliche Kunstlicht reflektiert....
Ja klar, aber nur dann, wenn man auch weiß, dass die Münze tatsächlich noch eine schöne Patina hat! ;-)
Beim Anblick des Fotos war ich zugegeben seeeeehr skeptisch und vertraute lediglich auf die Textbeschreibung, wo von einer schönen Patina die Rede war.
In dem Falle hatte sich das Vertrauen gelohnt und nur die Aufnahme war wegen der Reflektionen ungünstig. Es hätte mich nach dem Bild aber nicht gewundert, ein wirklich blankes Stück zu bekommen! :lol:
Es geht eben wirklich fast nichts über den wahren Eindruck der Münze in der Hand!

LG
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Re: FOTO thread

Beitrag von Mithras » Mi 21.09.11 15:23

Hier noch ein Beispiel (passend zur Diskussion dort: http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=42460 ), welches verdeutlichen kann, wie schon ein klein wenig anderer Lichteinfall ein Münzbild verändern und entfremden kann:

Beide Aufnahmen entstanden binnen weniger Sekunden mit den gleichen Einstellungen, die Münze wurde nur ein wenig anders ins Licht gedreht.

Münze links: scheint rauher, Jupiter kräftiger, Gesicht zu erkennen, Blitzbündel mit nur 2 Zacken
Münze rechts: scheint glatter, Jupiter wirkt schmaler, Gesicht scheint teilweise zu fehlen, Blitzbündel mit 3 Zacken voll erkennbar

Keine der beiden Abbildungen ist perfekt. Zur besseren Darstellung müsste die Münze von mehreren Seiten ausgeleuchtet werden.

LG
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Re: FOTO thread

Beitrag von Mithras » Sa 24.09.11 21:25

Mein low budget Fotozelt / Lichtzelt zur Münzfotografie Marke Eigenbau:

Unterteil: transparenter quadratischer Kunststoff-Deckel einer Weihnachtskugelverpackung - eine Seite abgeschnitten, 2 Seiten gekürzt, darauf schwarzes Papier geklebt

um das Licht je nach Bedarf brechen oder filtern zu können, wurden verschiedene Papiere einfach laminiert (farbige für Farbtoneffekte, Butterbrotpapier/Pergament einfach und mehrlagig) und können dadurch prima über dem Untergestell vor den Leuchten gebogen fixiert werden

Anbei ein erstes Bildresultat mit Beleuchtung von drei Seiten - noch nicht so ganz, wie ich das haben mag, aber schon besser als ohne Fotozelt :-)

LG
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Denar_Caracalla_RV_Jupiter.jpg
Fotozelt.jpg
Fotozelt1.jpg
Fotozelt2.jpg
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Re: FOTO thread

Beitrag von Mithras » Sa 24.09.11 21:26

...
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Re: FOTO thread

Beitrag von Mithras » Do 26.07.12 03:13

Mich ärgert schon geraume Zeit, dass es mir nicht gelingen will, Münzen in etwa so abzubilden, wie sie die Augen wahrnehmen.
Also begann ich heute mit dem Übereinanderlegen von 2 Bildern aus versetzter Aufnahmeperspektive ähnlich dem Augenabstand mit schrägen Winkeln 1x von links und 1x von rechts zu experimentieren.
In der Gegenüberstellung sieht man glaube schon recht gut, dass das Ergebnis (rechte Münze) etwas plastischer wirkt. Das Ergebnis ist natürlich kein echtes 3D-Bild, aber das wäre eine nächste Herausforderung! ;-)

Das Experiment geht weiter...

LG
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3d 1.jpg
3d 2.jpg
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Re: FOTO thread

Beitrag von Sulcipius » Do 26.07.12 09:12

Hallo Mithras !

Die Idee eine Art 3D Fotos zu erzeugen, finde ich genial.

Ich hätte mir aber folgendes gedacht:
Man besorgt sich 2 Kameras derselben Marke, justiert sie, so wie Du beschrieben hast.
Dann müßte eine Verbindung (USB Anschluß oder ähnlich) zwischen den beiden Kamaras hergestellt werden, die es ermöglicht, auf Knopfruck 2 Bilder zur selben Zeit schießen zu können. Die beiden Bilder, könnte man dann via Software automatisch übereinanderlegen, und so sollte der 3D Effekt besser zur Geltung kommen.

Wie gesagt, ob das technisch machbar wäre ist eben die Frage, abgesehen vom finanziellen Aspekt.

LG
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Re: FOTO thread

Beitrag von shanxi » Do 26.07.12 10:24

Mithras hat geschrieben:Das Ergebnis ist natürlich kein echtes 3D-Bild, aber das wäre eine nächste Herausforderung! ;-)

Das ist nicht so schwierig. Es gibt Freeware wie Anamaker mit denen man zwei versetzt aufgenommene Bilder zu z.B. einem rot/cyan 3D-Bild zusammensetzen kann.
Ist ein bischen Spielerei bis man die richtigen Kamerapositionen hat, funktioniert dann aber gut.
Braucht aber eben eine entsprechende Brille.

http://www.stereoeye.jp/software/index_e.html


Bei youtube gibt´s sogar ein Tutorial :

http://youtu.be/0Gmtj_Qn7WY


Für rot/grün Brille:
3d_vsp2_600b.jpg

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Re: FOTO thread

Beitrag von Albert von Pietengau » Mi 29.10.14 11:31

Hallo,

habe jetzt nicht alles hier durchgelesen. Daher kann es sein, dass ich Eulen nach Athen trage...

Habe endlich eine unschlagbar einfache Methode gefunden, um scharfe Bilder mit einer digitalen Pocketkamera zu bekommen:

Der Trick besteht darin, dass man mit Macro-Einstellung und mit Blitz arbeitet. Aufgrund der extrem kurzen Blitzzeit kann man locker ohne Stativ arbeiten. Leider ist bei 20-30 cm die Reflexion so stark, dass man insbesondere bei Gold- und hellen Silbermünzen alle möglichen Neigungswinkel durchprobieren muss, um zu einem einigermaßen brauchbaren Ergebnis zu gelangen. Da nimmt man die unvermeidlichen Verzerrungen gerne in Kauf. Natürlich muss man dann noch nachbearbeiten (gamma erniedrigen, evt. Kontrast erhöhen, schärfen...) Alles Murks!

Und nun kommt der eigentliche Trick: Klopapier (ein- bis zweilagig) rel. knapp vor den Bltz (nicht vor das Objektiv! :mrgreen: ) gehalten, und das Ergebnis ist perfekt.


Gruß
AvP

Hier ein Beispiel:
Dateianhänge
K800_Zwischenablage01.JPG
ohne Klopapier nach vielen Versuchen
K800_Bezant_Av_6.JPG
mit Klopapier nach nur einem Versuch
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Re: FOTO thread

Beitrag von Numis-Student » Do 30.10.14 10:33

Hallo Albert,
mit einem kleinen Tisch-Stativ hat man keine Verzerrungen und keine Spiegelungen/Reflexionen. Mal eben 2 Bilder gemacht und nur zugeschnitten, nicht nachbearbeitet...

Schöne Grüße,
MR
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Gold.jpg
Bronze.jpg
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Re: FOTO thread

Beitrag von Albert von Pietengau » Fr 31.10.14 17:07

Hallo Malte,

schöne Aufnahmen!

Meine "Klomethode" war nur als Alternative zu Stativ und Tageslicht gedacht. Ein Tischstativ ist natürlich bequemer zu transportieren als ein großes Linhof-Stativ, wie ich es normalerweise verwende. Mittel- oder gar Großformat muss aber nicht sein. :wink:

Analog mache ich ohnehin nur Diafilme. Gittermattscheibe und Münze im quadratischen Fach würden jedoch absolut verzerrungsfreie Aufnahmen gewährleisten.



Bei dieser Gelegenheit hätte ich eine Bitte:

Wenn Du bei den "Islam. Münzen zur Zeit der Kreuzf." einzelne Rubriken für Rum-S., Ayyubiden, Mamluken und Ilkhaniden schaffen könntest, wäre das sehr hilfreich. Sonst kommt es früher oder später unweigerlich zu einem Tohuwabohu.


LG
AvP
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