Frauen um Elagabal

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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drakenumi1
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Frauen um Elagabal

Beitrag von drakenumi1 » So 28.03.10 21:31

Nach der angeregten Debatte um Details der Frisuren von Plautilla im Nachbarthread lag es nahe, dieses Interesse auch für die zeitnahen kaiserlichen Damen aus der Severer-Dynastie bei Euch zu erahnen. Die Diskussionen müssen sich ja nicht nur auf deren Frisuren beschränken, andere interessante Aspekte der Numismatik oder aus ihrem Leben werden sicherlich auch gerne zur Kenntnis genommen.
Sicher liegen auf Euren Brettern auch diese oder jene betrachtenswerten Münzen, denn diese Prägungen sind ja ziemlich verbreitet und demzufolge auch relativ erschwinglich. Wenn Ihr davon dieses oder jenes Stück hier einstellt, kann man sicher einen interessanten Querschnitt dieser Damen-Prägungen als Anregung zB. für de Aufbau einer kleinen Spezialsammlung nutzen, für "ältere Hasen", oder auch für Anfänger.
Das kleine Problem dabei ist höchstens, eine gewisse mögliche personelle bzw. zeitliche Ordnung in die Sache zu bringen.
Aber überlassen wir das besser dem Zufall, der sich aus dem Gang der Diskussion (auf die ich doch hoffen darf?) ergibt.

Nachfolgend zur Verständigung soll der Ausschnitt aus der Stammtafel dienen, welche dynastische Position die jeweilige Dame innehatte. Und beginnen sollten wir bei Elagabals Großtante, JULIA DOMNA, danach dann weiter mit seiner Großmutter, Julia Maesa, später der Mutter usw.
Einführend habe ich mal einen beliebigen Griff in meine "Schätzchen" getan (Stimmt ja nicht, - muß heißen ' in den Bildspeicher' ) und folgenden Denar herausgefischt:

Grüße von Eurem hoffnungsvollen

drakenumi1
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img23881.jpg
Denar Julia Domna C. 14 Av. IVLIA AVGVSTA..jpg
Denar Julia Domna C. 14 Rv. CERERI FRVGIF. Ceres m. Ähren u. Fackel li. sitzd.jpg
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von ischbierra » So 28.03.10 22:33

Der Nachbar"faden" wird über die Haartracht der Plautilla gesponnen. Drakenumis hat das zum Anlaß genommen, die Frauen um Elagabal in den Blick zu nehmen. Er hat mit einer hübschen Julia Domna begonnen. Ich fahre fort mit einer anderen Haartracht und einem Antoninian. Die sind etwas seltener als die Denare
IMG_0490.JPG
Gruß ischbierra
IMG_0489.JPG

alexander20
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von alexander20 » Mo 29.03.10 08:27

Guten Morgen,

nur zur Ergänzung:
Auf dem denar von drakenumi trägt Julia Domna die sog. Knotenfrisur. Auf dem - sehr schönen - Antoninian von ischbierra die bekannte Helmfrisur. Die Knotenfrisur trug Jlia Domna nur in ihren etwas "jüngeren" Jahren.

Wenn Interesse besteht, kann ich gerne noch ein paar seversische Kaiserinnen , die famliäre Bezüge zu Elagabal haben , hier einstellen.

alexander20

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von chinamul » Mo 29.03.10 11:10

Elagabal hat gleich zwei Frauen übel mitgespielt: Julia Cornelia Paula, die er 220 heiratete und schon nach kaum einem Jahr wieder wegschickte, um unter Mißachtung des für die Vestapriesterinnen geltenden Keuschheitsgebotes die Vestalin Julia Aquilia Severa zu heiraten. Auch sie mußte nach wenigen Monaten gehen, wurde aber schon bald darauf von Elagabal wieder aufgenommen.

Gruß

chinamul
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julia paula.jpg
aquilia severa.jpg
aquilia severa tetradr..jpg
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von Peter43 » Mo 29.03.10 13:13

Eine Domna mit hübscher Frisur.

Mit freundlichem Gruß
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julia_domna_546.jpg
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von drakenumi1 » Mo 29.03.10 13:45

Schönes Material, was Ihr hier zeigt. Können wir auf die Gemahlinnen des Elag. weiter hinten noch einmal zurückkommen?
Interessant sind immer wieder diese kleinen Löckchen auf der Wange der Domna, die in ihrer einfachsten Form wie ein Ohranhänger in Form einer Löwen- oder Tigerkralle aussehen und in einer größeren und auffallenderen wie eine geflochtene Strähne oder auch wie ein filigranes (goldenes) Schmiedewerk. In der Vergangenheit ist darüber hier im Forum wohl schon diskutiert worden, aber angesichts dieser Bilder habe ich die Deutung als Locke innerlich noch immer nicht gefressen ....
Nachfolgend die Beispiele
von

drakenumi1
Vorstehendes Beispiel von Peter zeigt an dieser Stelle eher einen kleinen Ring! Eine Indentifizierung als Löckchen scheint schon wegen seiner Kleinheit und dabei bestechender Konturenschärfe eher ein "fest umrissenes Objekt" zu sein als ein diffuses Löckchen. Es scheint auch kaum möglich, dieses aus der ganz anders verlaufenden übrigen Haarpracht- und -richtung herauszumodellieren.
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Denar Julia Domna C. 174 Av. IVLIA AVGVSTA..jpg
Denar Julia Domna C. 174 Rv. SAECVLI FELICITAS. Isis m. Horus a. prora re..jpg
Denar Julia Domna C. 230 Av. IVLIA PIA FELIX AVG..jpg
Denar Julia Domna C. 230 Rv. VESTA. Vesta m. kl. Statue li. stehd..jpg
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von Iulia » Mo 29.03.10 16:42

drakenumi1 schrieb zum Wangenlöckchen:
"Es scheint auch kaum möglich, dieses aus der ganz anders verlaufenden übrigen Haarpracht- und -richtung herauszumodellieren."
Das liegt daran, dass dieses Löckchen sehr wahrscheinlich Domnas einziges sichtbare echte Haar ist, das unter ihrer jeweiligen Perücke hervorblickt und dadurch organisch keine Verbindung zum restlichen Haar aufweist, s. z. B. die Marmorbüste in Fittschen/Zanker: Katalog der römischen Portraits in den Capitolinischen Museen..., Nr. 29, vgl. dazu auch 148. Später entwickelte sich dieses Löckchen zum Wangenbausch.

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von ischbierra » Mo 29.03.10 17:09

Löckchen haben wir ja auch bei Plautilla, trug die denn auch eine Perücke? Und bei Faustina II gibt's die auch.
Von Orbiana an, der Frau von Alexander Severus, bis Helena, der Mutter Constantins war dann offenbar die Frisur mit dem sichtbaren Ohr die angesagte Mode.
Gruß ischbierra

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von alexander20 » Mo 29.03.10 19:50

Sehr geehrte Sammlerkollegen/Innen,

es ist bekannt, dass die Frauen der römischen Oberschicht Perücken und/oder Haarteile trugen ( sehr beliebt war das Haar germanischer Frauen).
Was die von Julia Domna getragene Helmfrisur betrifft, so kenne ich die Diskussion , ob es sich um einen Ohrring handeln kann. Ich meine nein. In der gesamten Litertur, die hierzu gelesen habe, wurde diese These nicht aufgestellt. Es wird immer von einem "Wangenlöckchen" geredet. Das ist es auch- wie ich meine. Es würde doch sehr wenig Sinn machen bei einer Helmfrisur wie Julia Domna sie trägt auch noch Ohrringe zu tragen, denn diese Frisur bedeckt die Ohren vollständig. Und welche Frau möchte - das ist doch heute nicht anders als damals- ihr Geschmeide nicht auch zeigen und bei Ohrringen ist das nur möglich, wenn die Ohren auch zu sehen sind oder kennt jemand Damen, die Ohrringe tragen bei Frisuren, die gerade diese völlig bedecken. Aber ich lasse mich hier gerne auch eines Besseren belehren.

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von drakenumi1 » Mo 29.03.10 21:52

Nun ja, alexander, das kann ich nachvollziehen. Ich schiebe mal die Mentalität der heutigen Frauen beiseite, die sicher aufs Höchste darauf bedacht wären, nicht erkennen zu lassen, daß sie eine Perücke tragen. Folge ich Iulia oben, dann wird aber gerade darauf Wert gelegt, darauf hingewiesen, daß unter der Perücke noch eigenes Haar ist, denn farblich wird es sich wohl von der Perücke abheben. Überhaupt finde ich es wenig plausibel, dieses Wangenlöckchen nicht der Perücke zuzuordnen, sondern ihrem Echthaar. Wäre doch eine Kleinigkeit gewesen, dieses Löckchen auch in die Perücke zu integrieren.
Aber nach gewissem Nachdenken meine ich, daß meine beiden letzten oben eingestellten Denare die Antwort auf die Frage geben, ob Löckchen oder ein (Gold)schmuck: Dieses wie ein Zopf geflochte Etwas, was die halbe Wange bedeckt, ist wohl doch schon seiner Größe wegen eher von haariger Herkunft, als aus Metall. Ob allerdings ein Bestandteil der Perücke oder mit Julia verwachsen, lassen wir eben offen :wink: . Insofern liegt der Schluß nahe, daß es sich bei dem einzelnen lockenförmigen Haken auch nicht anders verhält.

Grüße von

drakenumi1
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » Mo 29.03.10 23:01

Übrigens gibt es im folgenden link ein nettes Bild, wo man eifrig Frisurstudien betreiben kann. Bei der Lady Nummer Zwo ist die Wangenlocke sehr schön zu erkennen :idea:

http://www.vroma.org/images/mcmanus_ima ... _faces.jpg

Die Damen befinden sich alle im Vatikanischen Museum.

Und hier noch zweimal Julchen:

http://www.vroma.org/images/mcmanus_ima ... domna1.jpg

http://www.vroma.org/images/mcmanus_ima ... domna2.jpg

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von drakenumi1 » Mo 29.03.10 23:17

Nach dem in dieser "haarigen" Diskussion hier Gesagten ist es wohl dann richtig, daß wir Julia Domna nur mit Perücke kennen? Egal, ob Helm- oder Knotenfrisur? Hatte sie möglicherweise gar keine eigenen Haare mehr? Und war dieses Löckchen gar nur eine bewußte Irreführung, Vortäuschung eigener Haare? Wir werden's nie beweiskräftig erfahren. Oder?

Eine Vorstellung markanter Eigenheiten ihrer Prägungen ist wohl nicht komplett, ohne einen Blick auf ihre Münzen aus östlicher (Laodicea) Werkstatt zu werfen. Sie muten an, wie aus einem anderen Kunstkreis (Was ja wohl auch stimmen kann). Die große Unähnlichkeit gegenüber ihrem tatsächlichen Aussehen (Vergleiche mit Marmorbüsten) und die ganz und gar andersartige Portraitdarstellung sind bemerkenswert. Auch die Gewanddrapierung weist gegenüber stadtrömischen Prägungen signifikante Unterschiede auf. Aber, lassen wir besser Bilder sprechen:

drakenumi1
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Denar Julia Domna C. 168 (a) Av. IVLIA AVGVSTA..jpg
Denar Julia Domna C. 168 (a) Rv. PVDICITIA. Pudicitia li  sitzd..jpg
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » Mo 29.03.10 23:24

Also ich weiss nicht, ob man so schnell darauf schliessen kann und darf, dass Julia Domna (und andere) keine echten Haare trug und die Frisur nur eine Perücke darstellt!

Man braucht bloss heute einmal auf die Kunstfertigkeiten der Rastafrisuren zu schauen; und ich bin davon überzeugt, dass der antike kaiserliche Hof damals auch schon die besten der besten Haarkünstler beschäftigte.

PS. Gibt es antike Quellen für die Annahme, dass es sich um Perücken handelt?

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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von Peter43 » Di 30.03.10 13:47

Ich habe mir zu Domna notiert, daß die Wangenlocke auf den Münzen typisch sein soll für die Münzstätte Rom nach 196. Weiß jemand mehr darüber? Curtis Clay?

Mit freundlichem Gruß
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Re: Frauen um Elagabal

Beitrag von emieg1 » Di 30.03.10 18:22

Iulia hat geschrieben:drakenumi1 schrieb zum Wangenlöckchen:
"Es scheint auch kaum möglich, dieses aus der ganz anders verlaufenden übrigen Haarpracht- und -richtung herauszumodellieren."
Das liegt daran, dass dieses Löckchen sehr wahrscheinlich Domnas einziges sichtbare echte Haar ist, das unter ihrer jeweiligen Perücke hervorblickt und dadurch organisch keine Verbindung zum restlichen Haar aufweist, s. z. B. die Marmorbüste in Fittschen/Zanker: Katalog der römischen Portraits in den Capitolinischen Museen..., Nr. 29, vgl. dazu auch 148. Später entwickelte sich dieses Löckchen zum Wangenbausch.
Noch ein paar Gedanken von mir dazu (und der Frage, ob nun das Haar von Julia Domna echt war oder nicht):

Wie man in Ovids "Ars Amatoria" als eine der mageren Quellen nachlesen kann, waren Perücken in Rom verbreitet. Andere lateinische Quellen (die ich noch nicht komplett spezifizieren konnte) besagen, dass blonde Perücken aus dem Echthaar nordischer Frauen für die "römische Frau von Welt" hergestellt wurden. Zu Caesars Zeiten war germanisches blondes Haar ein beliebter und teuerer Exportartikel; der römische Heerführer Tacitus schilderte die Wirkung des blonden Haares der Germaninnen auf die römischen Legioniäre. Um konkurrenzfähig zu bleiben, behalfen sich die Römerinnen mit einem gallischen Rezept aus Buchenasche, Seife und Quittensaft und blondierten ihr dunkles Haar. Jedoch fehlte es an der Haarfestigkeit, die Haare fielen nach dieser Prozedur oftmals aus und man ääh frau behalf sich mit der blonden Perücke aus Echthaar.

Nun wurde diese Modeerscheinung aus dem hohen Norden mit den Jahrzehnten immer unmoderner, bis es schliesslich als unschicklich galt und vorwiegend von den Kurtisanen getragen wurde.

Nun liegt uns ja diese Bekannte Abbildung der Julia Domna vor, die sie mit dunkler (ich meine: rötlich/braunem) Haarpracht zeigt:

[ externes Bild ]

Man darf hier auch die Herkunft nicht vergessen: Julchen war eine rassige, junge Syrierin, die sicherlich nicht unter dem Mangel an voller Haarpracht litt. Ihr schwarzes prachtvolles Naturhaar wird sie vielleicht mit Henna rötlich coloriert haben. Nur spasseshalber zum Vergleich ein Photo aus dem Film "Die syrische Braut":

http://www.cineastentreff.de/teleschau/ ... _3_024.jpg

So ähnlich könnte man sich also Julchen bei ihrer Hochzeit auch vorstellen, oder?! :wink:

Wenn man sich zusätzlich die Abfolge der Frisurtypen auf ihren Münzen anschaut, darf man spekulieren, dass sie ihre Frisuren zwar gewechselt, aber die jeweilige einen langen Zeitraum beibehalten hat. Wären es "nur" Perücken gewesen, hätte sie diese IMHO des öfteren gewechselt, wobei ich dieses "Vorurteil" hier einfach nur in der Natur des weiblichen Wesens begründe (*pardon*). Schliesslich konnte sie als "erste Dame am Platz" die Mode bestimmen, wie sie wollte.

Summasummarum glaube ich nicht, dass Julchen Perücken getragen hat, sondern sie ihr echtes Haar von ihren Ornatrinen (Friseurinnen) liebevoll gehegt und gepflegt lassen hat. Vielmehr denke ich auch, dass die Wangenlöckchen das VIELLEICHT einzige unechte Haar an Julchen darstellte. Schaue ich mir nochmals die Frisur der zweiten Dame im unteren Bild hier an, spricht insbesondere der Übergang im Nacken NICHT für eine Perücke - allerhöchstens die Wangenlocke, obwohl diese von einer geschickten Sklavin auch sicherlich aus dem Echthaar modelliert sein könnte.

[ externes Bild ]

Aber alles dies (wie fast immer) eine kleine Spekulation...

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