römisches Fälscherförmchen?

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Altamura2
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von Altamura2 » Sa 14.07.18 16:56

kiko217 hat geschrieben:... mein erstes Fälscherförmchen passt gut in diesen alten Thread ...
Welches Fälscherförmchen 8O ?

Gruß

Altamura

kiko217
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von kiko217 » Sa 14.07.18 17:00

Peinlich.

Dieses hier:
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rosmoe
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von rosmoe » Sa 14.07.18 19:12

emieg1 hat geschrieben:... eigenartig, dass anscheinend doch so viele Fälscherformen hergestellt wurden, die gefälschten Münzen selbst aber selten sind... An solchen Stücken müssten sich sicher Spuren der Entgratung zeigen.
Diese Frage stellt sich mir allerdings auch. Soweit ich ersehen konnte, handelt es sich bei allen gezeigten Förmchen um Abdrücke spätrömischer Großbronzen aus der konstantinischen Ära, einer Zeit, in der man davon ausgehen kann, dass in allen westlichen Provinzen eine ausreichende Geldmenge im Umlauf war. Jedoch sind mir gegossene Grossbronzen nicht bekannt.
Ganz im Gegensatz dazu sind zu Fälscherförmchen von Denaren jede Menge sogenannter "Limesdenare" zu finden. Meiner Ansicht nach sind viele dieser genannten Förmchen moderne Fälschungen und für jeden Hobby-Töpfer relativ einfach herzustellen.
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von Locnar » Mo 16.07.18 16:24

Gruß
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von Mithras » Di 24.07.18 08:43

rosmoe hat geschrieben:...Soweit ich ersehen konnte, handelt es sich bei allen gezeigten Förmchen um Abdrücke spätrömischer Großbronzen aus der konstantinischen Ära, einer Zeit, in der man davon ausgehen kann, dass in allen westlichen Provinzen eine ausreichende Geldmenge im Umlauf war. Jedoch sind mir gegossene Grossbronzen nicht bekannt.
...
Eine solche Münze besitze ich. Ich ging jedoch bisher von modernem Machwerk aus (wie auch bei vielen dieser Förmchen).
Bei jeweils 6 Uhr und 12 Uhr sieht man am Rand von der Seite betrachtet, dass dort die Gusszapfen wohl mit einem Meißel abgetrennt wurden. Feilspuren sind keine zu erkennen.

Licinius I
Follis Heraclea RIC 6 - Gussfälschung
3,6 g 22,3 x 21 mm
AV: IMP C VAL LICIN LICINIVS P F AVG
RV: IOVI CONSER-VATORI AVGG /S M H T
Licinius I  RIC 6 Guss IOVI CONSER-VATORI AVGG.jpg
Sonnige Grüße
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von rosmoe » Fr 27.07.18 15:33

Scheint wirklich eine antike Gussfälschung zu sein. Vergleicht man jedoch dein Stück mit den hervorragend erhaltenen Abformungen des obigen Förmchens, so bleiben mir nach wie vor gewisse Zweifel an der Echtheit.
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von Mithras » Fr 09.11.18 20:44

In einer Altsammlung Schwerpunkt Tetrarchie konnte ich folgenden für mich ganz eindeutigen Guss identifizieren.
Da die Sammlung Mitte letztes Jahrhundert aufgebaut wurde, schließe ich eine modernere (Touristen-) Fälschung mal mit größerer Wahrscheinlichkeit aus.

zeitgenössischer Abguss Großfollis Constantius I. Chlorus
Rom, 3. Offizin, 303 - 305 n. Chr.
RIC 112a
27 mm, 7,3g
AV: CONSTANTIVS NOB CAES; Büste mit Lorbeerkranz n. rechts
RV: SAC MON VRB AVGG ET CAESS NN / R Mondsichel T; stehende Moneta mit Waage in rechter und Füllhorn in linker Hand
Grossfollis Gussfaelschung.jpg
Grossfollis Gussfaelschung Rand.jpg
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von Mithras » Mo 12.11.18 12:14

rosmoe hat geschrieben:
emieg1 hat geschrieben:... eigenartig, dass anscheinend doch so viele Fälscherformen hergestellt wurden, die gefälschten Münzen selbst aber selten sind... An solchen Stücken müssten sich sicher Spuren der Entgratung zeigen.
Diese Frage stellt sich mir allerdings auch. Soweit ich ersehen konnte, handelt es sich bei allen gezeigten Förmchen um Abdrücke spätrömischer Großbronzen aus der konstantinischen Ära, einer Zeit, in der man davon ausgehen kann, dass in allen westlichen Provinzen eine ausreichende Geldmenge im Umlauf war. Jedoch sind mir gegossene Grossbronzen nicht bekannt.
Ganz im Gegensatz dazu sind zu Fälscherförmchen von Denaren jede Menge sogenannter "Limesdenare" zu finden. Meiner Ansicht nach sind viele dieser genannten Förmchen moderne Fälschungen und für jeden Hobby-Töpfer relativ einfach herzustellen.
Es ist schade, dass die dazu in der Fälschungsgalerie auf den Seiten 57 bis 59 geführte Diskussion dort untergeht, ist sie doch recht überzeugend.
Vielleicht kann man sie hier her verschieben und den Thread hier umbenennen in römische Fälscherförmchen aus der Zeit der Tetrarchie?
Zu den Limesdenaren gibt es glaube ja schon einen eigenen Thread.

Plausibel dürfte sein, warum die gegossenen Großfolles im Vergleich zu den gegossenen Limesdenaren in den Sammlungen weniger präsent sind:
Ich vermute, weil sie durch ihr oft schlechtes Erscheinungsbild in den Krabbelkisten landen bzw. dort auch übersehen werden, fehlt es doch vermutlich am Bewusstsein für dieses Nischensammelgebiet.
So eine rundgelutschte Bronze ist halt auf den ersten Blick weniger auffällig und sammelnswert als ein Silberling, selbst wenn er gegossen ist.
Mir ging es zumindest so. Erst seit dem Lesen dieses Threads schaue ich da auch bei vermeintlichen späten römischen "Bronzeruinen" mal etwas genauer hin und finde inzwischen, dass dieses Sammelgebiet seinen Reiz hat.

Sonnige Grüße
Mithras
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Re: römisches Fälscherförmchen?

Beitrag von Perinawa » Mo 12.11.18 12:36

Mithras hat geschrieben: Zu den Limesdenaren gibt es glaube ja schon einen eigenen Thread.
Nein, es gibt einen eigenen thread zu den antiken Denar-Nachgüssen. :wink:

http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=25618

Grüsse
Rainer
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