Aureus ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Aureus ?

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 27.01.11 01:34

@Peter43: Solche Leute ignorieren wir doch nicht mal! :wink:
Pipin hat geschrieben: Mein Sondlertraum wiegt 4,87 gr.
Ich habe zuerst nicht Posten wollen, aber mit diesem Fund kann ich mich nicht zurückhalten.
Ich sage Euch nicht welche Freude ich empfunden habe als ich diese Münze aus dem Humus eines kleinen Wald in der Normandie gezogen habe, ende Dezember letztes Jahr.
...
Das Gefühl, so eine Münze aus dem Boden zu holen? Kenne ich nicht, aber ich schätze mal, nicht weniger als 95% eines Orgasmus, aber ca. 1000x so lange anhaltend...

Homer (ja, ich weiß, es ist spät, gute Nacht jetzt!)
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Re: Aureus ?

Beitrag von JimiH » Do 27.01.11 09:06

Du hast ja perverse fantasien.Verkeulst du dir etwa einen

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Re: Aureus ?

Beitrag von donolli » Do 27.01.11 10:02

wirklich tolles teil, zu dem man nur neidlos (oder doch ein wenig neidisch ;) ) gratulieren kann.
und leute: wenn das eine fälschung WÄRE, dann können wir hier bald alle einpacken.


grüße
olli
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Homer J. Simpson
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Re: Aureus ?

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 27.01.11 11:17

JimiH hat geschrieben:Du hast ja perverse fantasien.Verkeulst du dir etwa einen
Daß DU das Gefühl, eine tolle Münze zu finden, Dir noch weniger vorstellen kannst als ich, überrascht mich nicht.

Homer
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Re: Aureus ?

Beitrag von ganimed1976 » Do 27.01.11 15:09

Wirklich ein tolles Stück.

Halte die Münze auch für echt. Der Stil läßt daran zumindest keinen Zweifel, da ist alles stimmig.....auch wenn der Stempel mich von der Qualität der Ausarbeitung eher an den eines Denars erinnert. Der Schrötlig ist zwar etwas ungewöhnlich von Form und Beschaffenheit, jedoch muss das nicht heißen dass mit der Echtheit etwas nicht in Ordnung sein kann.

Zum Thema sondeln kann ich nur sagen dass man zwar durchaus schonmal römische Münzen unter der Spule hat, aber eben nur äußerst selten. Ich finde wenn es hochkommt vielleicht alle vier Wochen mal einen Römer. Einen Aureus oder Solidus hatte ich aber bisher auch noch nicht unter der Spule. Aber ich weiß aus diversen Foren dass sowas durchaus hin und wieder gefunden werden kann und auch wird. Von so einem Fund liest man aber auch in der Szene nur alle halbe Jahre mal was. Ist also wirklich nichts alltägliches aber auch sicherlich nicht ausgeschlossen. Als ich mit diesem Schatzsucher-Hobby damals anfing, war ich zu Beginn auch eher skeptisch und hab vermutet dass man sicher ständig nur Schrott findet, bis ich dann meinen ersten Trajan Denar eigenhändig ausgegraben hatte und in Händen hielt. Mittlerweile hab ich schon annähernd 20 Römer und einige mittelalterliche Münzen damit gefunden. Es ist also tatsächlich kein Märchen ;)

Gruß

PS: Hier mal einige meiner bisher schönsten Fundmünzen der letzten 2 Jahre. Nur um mal zu zeigen was alles im Boden liegt ;)
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Re: Aureus ?

Beitrag von klausklage » Do 27.01.11 15:52

Ich hätte dabei zuviel Angst, auf Handgranaten etc aus dem 2. Weltkrieg zu stoßen. Ich brauche meine Hände noch. :roll:
Olaf
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Re: Aureus ?

Beitrag von justus » Do 27.01.11 16:10

Ist das jetzt das neue "Sondengängerforum" hier? Auch wenn ich mal wieder ins "Wespennest" steche. Ihr wisst doch, dass das in den meisten Bundesländern verboten ist. Und in den übrigen nur mit offizieller Genehmigung des zuständigen Landesdenkmalamtes. Ich hoffe ihr habt alle diese Genehmigung und meldet eure Funde!

P.S. In Rheinland-Pfalz sollen nach neuesten Informationen, auf Grund der extremen Zunahme von illegalen Raubgrabungen durch nicht gemeldete Sondengänger, alle bisher erteilten Genehmigungen widerrufen werden. Vielen Dank liebe Hobby-Sondler ! Das macht mich wirklich wütend !
mit freundlichem Gruß

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Re: Aureus ?

Beitrag von n.......s » Do 27.01.11 16:13

Ruhig Brauner!

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Re: Aureus ?

Beitrag von areich » Do 27.01.11 16:28

Viele Sachen machen Dich wirklich wütend Justus. :D

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Re: Aureus ?

Beitrag von justus » Do 27.01.11 16:31

Zur Erläuterung: Erfahrene Mitglieder der Trierer Münzfreunde, die bisher mit offizieller Genehmigung Geländebegehungen mit der Sonde machen konnten, ja sogar wie Wilfried vom RLM bei der Ausgrabung der Trierer Münzstätte am Simeonsstift um Hilfe gebeten wurden und die jeden Fund ehrlich und getreu weitermeldeten, müssen nun vermutlich bald unter der unverantwortlichen Verhaltensweise dieser sog. "Hobby-Schatzsucher" leiden. Dieses Verhalten trägt maßgeblich dazu bei, die Fronten zwischen "Hardcore-Archäologen" und Münzsammlern weiter zu verhärten !
mit freundlichem Gruß

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Re: Aureus ?

Beitrag von beachcomber » Do 27.01.11 17:11

und wo bitte schön soll da die logik sein? wenn es soviele gibt die illegal unterwegs sind, sollte man doch die legalen stärken! was die finden, wird dann wenigstens bekannt. wenn suchgenehmigungen widerrufen werden liegt das nie und nimmer an den illegalen, sondern an irgenwelchen hardlinern in der bürokratie, denen sondengänger prinzipiell ein greuel sind!
grüsse
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Re: Aureus ?

Beitrag von emieg1 » Do 27.01.11 17:28

Ein Widerruf der bisherigen Genehmigungen ist mehr als lächerlich und eine Rückentwicklung ohne gleichen. Damit befände man sich wieder in der gleichen bescheidenen Ausgangslage wie früher.

Ich frage mich, ob die Verantwortlichen denn wirklich so naiv waren/sind und glaub(t)en, dass sie illegale Suchen fast einhundertprozentig mit der Möglichkeit der Grabungsgenehmigung unterbinden können/konnten...?!

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Re: Aureus ?

Beitrag von Pscipio » Do 27.01.11 19:08

justusmagnus hat geschrieben:auf Grund der extremen Zunahme von illegalen Raubgrabungen durch nicht gemeldete Sondengänger, alle bisher erteilten Genehmigungen widerrufen werden.
Die Logik erschliesst sich mir auch nicht ganz.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Aureus ?

Beitrag von Mithras » Do 27.01.11 19:13

Als Sammler sehe ich mich als Opfer dieser Debatte – ich bin davon inzwischen völlig genervt - bei keinem Stück weiß man mit absoluter Sicherheit, ob die Herkunft eine legale ist.


Aus meiner Sicht gibt es für das Problem nur eine Lösung - doch analysieren wir das doch mal:

- der Zeitfaktor spielt eine Rolle - es gilt zu retten, was noch zu retten ist! Was Jahrhunderte und Jahrtausende galt, ist in den letzten Jahrzehnten nicht mehr aktuell: Kulturgut in Form von Münzen, welches noch im Boden lagert, ist dort nicht mehr für weitere Jahrhunderte sicher aufgehoben und kann in aller Ruhe geborgen werden. Es geht verloren, weil der Boden in den letzten Jahrzehnten völlig übersäuert wurde und das Metall nun binnen kurzer Zeit radikal zerfrisst, so es kein Edelmetall ist. Werte gehen einfach so verloren – in Form von gelösten Metallsalzen wortwörtlich den Bach runter!

Das Recht und die Finanzierung spielen eine weitere Rolle: das Recht muss schnellstmöglich so angepasst werden, dass das Kulturgut innerhalb kurzer Zeit gesichert werden kann und ein Erhalt auch mit privaten Mitteln ermöglicht wird, wenn die staatlichen Mittel diesen Zweck nicht umfassend erfüllen – was ich als gegeben vermute.

Es gibt zum Thema mindestens 3 wesentliche Interessengruppen, deren Interessen sich jedoch überschneiden, nur will das Potential darin irgendwie keiner aufgreifen:

Interessengruppe 1: die Denkmalschützer, welche im Auftrag von Bund und Ländern (also in unser aller Auftrag) Kulturgut auffinden und erhalten wollen, welche aber wohl viel zu wenig Mitarbeiter und viel zu geringe finanzielle Mittel haben und auch nicht jedes Stück aufbewahren und sicher über die Zeit bringen wie jederzeit der Öffentlichkeit präsentieren können.

Interessengruppe 2: die Münzsammler und Sammler von Antiken, welche Kulturgut privat finanziert erhalten wollen (ob nun auch gleichzeitig als Spekulationsobjekt oder nicht sei dahingestellt und egal - der für das Thema entscheidende Fakt: sie wollen erhalten und dafür investieren)

Interessengruppe 3: die Sondengänger, welche aus unterschiedlichen Gründen diesem Hobby nachgehen und dafür private Zeit investieren- ein sicher nicht unwichtiger Aspekt ist in dieser Interessengruppe bei einigen (und vermutlich gerade bei den illegalen) bestimmt auch deren Hoffnung, dadurch ein Einkommen zu haben

Interessengruppe 1 und 3 haben finanzielle Nöte
Interessengruppe 1 hat Angst vor Interessengruppe 3, sie sieht sie als Konkurrenz und damit als Feind

Interessengruppe 2 wird von Interessengruppe 1 kriminalisiert, weil nicht ausgeschlossen ist, dass Interessengruppe 2 Stücke von Interessengruppe 3 wissentlich oder unwissentlich erwirbt und damit Interessengruppe 3 weiter motiviert, ihre private Zeit in diese Tätigkeit zu investieren
Interessengruppe 2 ist i.d.R. sauer auf Interessengruppe 3, weil die Stücke zweifelhafter Herkunft auf den Markt bringt

Interessengruppe 1 hat zu wenig Zeit für ihre Tätigkeit
Interessengruppe 2 und 3 investieren gerne ihre private Zeit

Was läge näher, als dass Interessengruppe 1 Interessengruppe 3 um Hilfe bittet?!!!
Interessengruppe 3 will damit eventuell ihr Einkommen aufbessern!
Dafür hat Interessengruppe 1 zu wenig Mittel!
Die hat Interessengruppe 2!

Also sind wir wieder beim englischen Modell
Interessengruppe 3 darf Interessengruppe 1 helfen und private Zeit investieren, die Stücke und Funddaten zuerst Interessengruppe 1 anbieten mit deren Vorerwerbsrecht.

Interessengruppe 1 sammelt Daten und Wissen und Stücke von Interesse, gibt die anderen Stücke frei, für die sie keinen Bedarf hat.

Interessengruppe 2 darf diese Stücke von Interessengruppe 3 erwerben. Die fehlenden finanziellen Mittel werden dadurch privat aufgebracht - und alle sind glücklich und keiner wird mehr kriminalisiert.

Interessengruppe 1 wirft Interessengruppe 3 vor, deren wissenschaftliches Arbeiten unmöglich zu machen oder zu erschweren. Noch besser wäre also, Interessengruppe 1 (Bund, Länder, wir alle – Vater Staat über die Agenturen für Arbeit) schult ein Heer von Arbeitssuchenden als Sondengänger – der Beruf des staatlich anerkannten Sondengängers wärs doch, oder?!? Die Lösung für alle! ;-)

Schmunzelnder und doch ein wenig wütender Gruß
Zuletzt geändert von Mithras am Do 27.01.11 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

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Re: Aureus ?

Beitrag von hjk » Do 27.01.11 20:25

@Mithras: bis zum letzten Absatz fand ich's zwingend - klar ist das englische Modell das offensichtlich einzig vernünftige.

Beim letzten Ansatz musste ich dann aus mehreren Gründen mitschmunzeln: klar würde man auf der Basis 1000e freiwillige Sondengänger finden ... und keiner würde glauben, dass die womöglich was in die eigene Tasche stecken ... usw.

Das "englischen Modell" würde schon gewaltig weiterhelfen ...

:wink:

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