Eine seltene Münze aus Tyros
Moderator: Homer J. Simpson
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Eine seltene Münze aus Tyros
Phoenikien, Tyros, Gallienus, 253-268
AE 27, 14.46g
Av.: IMP CP LIC GALLIENVS AVG
Büste, drapiert und cürassiert, von vorne gesehen, belorbeert, n.r.
Rv.: [COL] TVRO ME - [T]
Dido, in langem Doppelchiton und Himation über dem li. Arm, mit Stephane, n.l. stehend
auf einer n.l. segelnden Galeere, im li. Arm Aphlaston haltend und die re. Hand
ausstreckend zu einer Person, die über den vorderen Bord der Galeere gebeugt steht;
zu ihrer re Seite eine kleine Figur, die zu ihr aufblickt und eine Hand zu ihr emporstreckt;
Heck geschmückt mit einem Schild; unter der Galeere eine Murexschnecke
Ref.: cf. Rouvier, Julia Maesa 2408; unpublished?
Für Informationen zu diesem selten Typ siehe den Artikel zu Dido http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=105
Hier ist schön das Aphlaston zu sehen, das Zeichen für Didos Seeherrschaft.
Mit freundlichem Gruß
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Dido, in langem Doppelchiton und Himation über dem li. Arm, mit Stephane, n.l. stehend
auf einer n.l. segelnden Galeere, im li. Arm Aphlaston haltend und die re. Hand
ausstreckend zu einer Person, die über den vorderen Bord der Galeere gebeugt steht;
zu ihrer re Seite eine kleine Figur, die zu ihr aufblickt und eine Hand zu ihr emporstreckt;
Heck geschmückt mit einem Schild; unter der Galeere eine Murexschnecke
Ref.: cf. Rouvier, Julia Maesa 2408; unpublished?
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
hübsch! schade nur, dass wohl irgend so ein idiot reinigungsversuche mit 'ner stahlbürste vorgenommen hat.
grüsse
frank
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
Noch ein Exemplar aus anderen Stempeln: Gemini VI, 2010, Nr. 784, die ich wie folgt beschrieben habe:
Gallienus. 253-268 AD. AE 25-28, 14.46g. Phoenicia, Tyre. Obv: IMP C P LIC [GAL]LIENVS AVG Bust laureate, cuirassed right, seen from front, fold of cloak on front shoulder. Rx: COL TERO (sic, for TVRIORVM) ME - T Dido (?) standing left in galley sailing left, holding cornucopia (?) in left hand, reaching right hand towards smaller figure bending left in prow of galley, in stern a second small figure, advancing right and reaching right arm back towards Dido's left hand; below galley, on either side of the block of oars descending into the water, two murex shells. This type is known for Elagabalus and Salonina at Tyre, but may be unpublished for Gallienus: not in BMC, Cohen, SNG Copenhagen, Lindgren, Berk photofile, CNG Research, CoinArchives, or Wildwinds.
Ex Dr. Stephen Gerson Collection.
Dido is shown supervising the construction of Carthage on other Tyrian coins (see preceding lot), but we do not know for sure whether she is also meant in our galley type, since no text has survived to explain the incident depicted involving the two smaller figures on either side of her. That incident, in any case, seems to be independent of the ship that is carrying the three figures, since the ship is shown sailing right under Elagabalus (BM, pl. XLIV. 8 ), but sailing left for Gallienus and Salonina. Therefore under Elagabalus the small figure at left bends towards the stern of the ship while the figure at right runs towards the bow, whereas under Gallienus and Salonina the figure on left bends towards the bow and the figure on right runs towards the stern.
Gallienus. 253-268 AD. AE 25-28, 14.46g. Phoenicia, Tyre. Obv: IMP C P LIC [GAL]LIENVS AVG Bust laureate, cuirassed right, seen from front, fold of cloak on front shoulder. Rx: COL TERO (sic, for TVRIORVM) ME - T Dido (?) standing left in galley sailing left, holding cornucopia (?) in left hand, reaching right hand towards smaller figure bending left in prow of galley, in stern a second small figure, advancing right and reaching right arm back towards Dido's left hand; below galley, on either side of the block of oars descending into the water, two murex shells. This type is known for Elagabalus and Salonina at Tyre, but may be unpublished for Gallienus: not in BMC, Cohen, SNG Copenhagen, Lindgren, Berk photofile, CNG Research, CoinArchives, or Wildwinds.
Ex Dr. Stephen Gerson Collection.
Dido is shown supervising the construction of Carthage on other Tyrian coins (see preceding lot), but we do not know for sure whether she is also meant in our galley type, since no text has survived to explain the incident depicted involving the two smaller figures on either side of her. That incident, in any case, seems to be independent of the ship that is carrying the three figures, since the ship is shown sailing right under Elagabalus (BM, pl. XLIV. 8 ), but sailing left for Gallienus and Salonina. Therefore under Elagabalus the small figure at left bends towards the stern of the ship while the figure at right runs towards the bow, whereas under Gallienus and Salonina the figure on left bends towards the bow and the figure on right runs towards the stern.
- Pscipio
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
Das Foto ist zwar etwas klein, aber das dürften eher antike "Justierungsspuren" sein, wie sie auf östlichen Provinzmünzen häufig zu sehen sind. Dafür würde es mich nicht überraschen, wenn der Sand aufgeklebt wurde, was auf östlichen Provinzmünzen (und vor allem bei jüdischen Münzen) leider auch immer häufiger zu sehen ist.
Trotzdem, eine tolle Münze und ein Typ, der mir auch noch fehlt. Leider
Gruss, Pscipio
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Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
Ich glaube nicht,dass diese Justierungsspuren nach der Prägung entstanden sind, zumal die meisten davon auf den erhabenen Stellen zu sehen sind, wo der Stempel am wenigsten Druck auf das Metall ausüben konnte. Aber es gibt viele östliche Provinzmünzen, die nach der Prägung noch bearbeitet wurden. Das beste Beispiel dafür sind Münzen aus Antiochia, die zeitweise nach der Prägung abgefeilt wurden, so dass sie perfekt rund wurden und einen rechtwinkligen Rand aufwiesen (ich erinnere mich an einen Fall, bei dem ein Sammler, der sich mit Provinzmünzen nicht auskannte, mir östliche Provinzmünzen zurück schickte, und zwar mit der Bemerkung, das seien ja alles Touristenfälschungen, ich solle mir mal den Rand anschauen).
http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#5
Und ein Exemplar aus meiner Sammlung. Es weist übrigens auf der Vs. auch solche Schleifspuren auf (leider musste ich das Foto zusätzlich verkleinern, so dass das nicht gut zu sehen ist) - wie gesagt, das sieht man häufig.
Gruss, Pscipio
http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#5
Und ein Exemplar aus meiner Sammlung. Es weist übrigens auf der Vs. auch solche Schleifspuren auf (leider musste ich das Foto zusätzlich verkleinern, so dass das nicht gut zu sehen ist) - wie gesagt, das sieht man häufig.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
Hallo Curtis!
Vielen Dank für Deinen Beitrag und das schöne Bild.
Aber zwei Murexschnecken? Das wäre doch ungewöhnlich!
Ich habe das Photo eines weiteren Exemplars von Julia Maesia, bei der neben der Murexschnecke re unter der Galeere eine Garnele zu sehen ist. Deshalb votiere ich auch hier für Murexschnecke und Garnele.
Mit freundlichem Gruß
Vielen Dank für Deinen Beitrag und das schöne Bild.
Aber zwei Murexschnecken? Das wäre doch ungewöhnlich!
Ich habe das Photo eines weiteren Exemplars von Julia Maesia, bei der neben der Murexschnecke re unter der Galeere eine Garnele zu sehen ist. Deshalb votiere ich auch hier für Murexschnecke und Garnele.
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
Hallo Pscipio,
Der Begriff „Justierungsspuren“, den man leider bei Beschreibungen des Phänomens häufig liest, ist sicherlich nicht richtig und irreführend, denn eine Gewichtskorrektur bei Bronzen war ja gar nicht nötig. Die Abschabungsspuren haben einen anderen Grund. In manchen Gegenden wurden nach dem Gießen der Bronze-Schrötlinge diese vor dem Prägen überarbeitet und in Form gebracht. Man wollte offenbar die beim Gießen eventuell entstandenen Lunker = Gusslöcher auf den Flächen beseitigen. Ich glaube, dass die Gefahr von Gusslöchern vor allem bei mehr zinkhaltigen Metallzusammensetzungen, insbesondere Messing, bestand. Jedenfalls kann man diese Bearbeitungsspuren besonders bei den Messingprägungen unter Mithradates VI. beobachten. Wenn diese Münzen nicht ganz ausgeprägt sind, bleiben die Abschabungsspuren der Schrötlinge noch sichtbar: Sie laufen quer über die Flächen oder im Fall von den ptolemäischen Großbronzen und manchen thrakischen Provinzialbronzen konzentrisch um einen Punkt, an dem offenbar eine Schleifscheibe angesetzt worden war.
Also vielleicht besser: „Gussglättungsspuren“, nicht „Justierungsspuren“.
Grüße von Iulia
Der Begriff „Justierungsspuren“, den man leider bei Beschreibungen des Phänomens häufig liest, ist sicherlich nicht richtig und irreführend, denn eine Gewichtskorrektur bei Bronzen war ja gar nicht nötig. Die Abschabungsspuren haben einen anderen Grund. In manchen Gegenden wurden nach dem Gießen der Bronze-Schrötlinge diese vor dem Prägen überarbeitet und in Form gebracht. Man wollte offenbar die beim Gießen eventuell entstandenen Lunker = Gusslöcher auf den Flächen beseitigen. Ich glaube, dass die Gefahr von Gusslöchern vor allem bei mehr zinkhaltigen Metallzusammensetzungen, insbesondere Messing, bestand. Jedenfalls kann man diese Bearbeitungsspuren besonders bei den Messingprägungen unter Mithradates VI. beobachten. Wenn diese Münzen nicht ganz ausgeprägt sind, bleiben die Abschabungsspuren der Schrötlinge noch sichtbar: Sie laufen quer über die Flächen oder im Fall von den ptolemäischen Großbronzen und manchen thrakischen Provinzialbronzen konzentrisch um einen Punkt, an dem offenbar eine Schleifscheibe angesetzt worden war.
Also vielleicht besser: „Gussglättungsspuren“, nicht „Justierungsspuren“.
Grüße von Iulia
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Re: Eine seltene Münze aus Tyros
Danke für die Korrektur! Mit Justierungsspuren meinte ich Glättungsspuren. Deutsch bleibt eben eine Fremdsprache für mich
Viele Grüsse

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Nata vimpi curmi da.
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