Bronzepest?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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M. V. Celerinus
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Re: Bronzepest?

Beitrag von M. V. Celerinus » Fr 04.11.11 21:28

nummis durensis hat geschrieben:Wo bitte ist bei der Münze von Bild 1 das "Problem"?

Die Münze auf Bild 2 hat fette Auflagen, aber nichts lebensbedrohliches. Die kann man vorsichtig mit der Nadel unter dem Stereomikro runterpiddeln.

Ich habe keine Ahnung ob die Münze 1 da ein Problem hat. Und bei Münze 2 werde ich ja sehen wie man dort voran geht. Beim Reinigen bin ich ja noch Blutiger Anfänger und wenn man da einmal Praktische Hilfe erfährt dann hat man ja schon einiges gelernt und weiß dann in Zukunft Bescheid.

Und wenn einem schon so ein Angebot gemacht wird von Profis....ist doch ein netter Zug.
"Die Aufgabe des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite einer Mehrzahl zu stehen, sondern dem inneren Gesetz gemäß zu leben." - Marc Aurel

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areich
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Re: Bronzepest?

Beitrag von areich » Fr 04.11.11 22:49

Auf dem ersten Bild (die Münze aus Siscia) ist ganz klar Bronzepest zu sehen bei der zweiten genauso klar nur Auflagen.

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Invictus
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Re: Bronzepest?

Beitrag von Invictus » Sa 05.11.11 09:42

Hat jemand schon mal Natriumthiosulfat vs. Bronzepest verwendet?
Ist das überhaupt eine Alternative?
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Laurentius
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Re: Bronzepest?

Beitrag von Laurentius » Sa 05.11.11 14:11

Habe mir heute mal ein paar Stücke näher betrachtet. Und siehe da, ein Domna Sesterz
hat auch überraschend Zuwachs bekommen. :?
blumenkohl1.JPG
blumenkohl2.JPG
@ nummis durensis
Aber warum nicht ein paar Bronzen dekorativ ins Schälchen legen?
Der "Barbarenstamm" wurde jetzt mal umquartiert. Die sind jetzt alle durchweg paraffiniert.
b.JPG
Ballistol hatte ich auch schon im Einsatz. Aber bisher nur, um etwas hartnäckigere Ver-
krustungen zu lösen.

Grüße Laurentius
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areich
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Re: Bronzepest?

Beitrag von areich » Sa 05.11.11 14:35

Laurentius hat geschrieben:Habe mir heute mal ein paar Stücke näher betrachtet. Und siehe da, ein Domna Sesterz
hat auch überraschend Zuwachs bekommen. :?
blumenkohl1.JPG
blumenkohl2.JPG
Grüße Laurentius
Neu sieht mir das aber nicht aus, solche Beulen kommen nicht von heute auf morgen. Die ganze Patina wirkt auf mich seltsam, hast Du schon mal mit Aceton getestet, ob sie echt ist oder bestehende Korrosion nur mit einem weniger gefählich aussehenden Grün übermalt?

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Laurentius
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Re: Bronzepest?

Beitrag von Laurentius » Sa 05.11.11 15:10

@ areich

Ehrlich gesagt hatte ich diese Münze seit 2-3 Jahren nicht mehr in Händen. Evtl. waren
diese Beulen auch schon vorher drauf. Hatte mich nur etwas erschrocken.
Abbürsten ließen sie sich nicht, aber mit Hilfe eines Skalpells sind sie problemlos wegge-
sprungen.
Glaube die Münze wurde nur noch nie wirklich richtig gerreinigt.

Grüße Laurentius
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Re: Bronzepest?

Beitrag von areich » Sa 05.11.11 19:44

Die am Rand sehen auch gar nicht so verdächtig aus aber die anderen haben schon diese Farbe. Ich würde, außer nochmal die Lagerung (und die anderen Münzen) zu überprüfen nichts witer unternehmen.

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Re: Bronzepest?

Beitrag von emieg1 » Sa 05.11.11 20:02

Sag' mal, ist dieser "Barbarenstamm" von unten bis oben mit Münzen gefüllt? DAS nenn' ich dann mal extravagant ;-)

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Laurentius
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Re: Bronzepest?

Beitrag von Laurentius » Sa 05.11.11 21:09

@ areich

Ok, bleibt vorerst unter Beobachtung.

@ nummis durensis

Ja, sind ca. 180 Stück. Das waren diese beiden "Wellen". Die meisten davon sind
aus dem letzten Viertel des 3. Jahrunderts und die restlichen aus der zweiten Hälfte
des 4. Jahrhunderts.

Grüße Laurentius
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Re: Bronzepest?

Beitrag von Numis-Student » Mo 14.11.11 21:39

Numis-Student hat geschrieben:
Kurz zur Münze selber:

Julia Maesa, Denar
IVLIA MAESA AVG / (PVDI) CITIA
RIC 268

subaerat
17,1 mm, 1,91g
Flohmarktkauf am 02.05.2009 (4 Euro)

Gestern nahm ich es dann wieder zur Hand: mechanisches Auskratzen aller "Eiterbeulen" mit einer Stecknadel (hatte nichts anderes zur Hand). Danach waschen, Silberaufhellung mit Zitronensaft+Salz-Methode (wohlwissend, dass Kochsalz Natriumchlorid ist und Chloride für die Ausblühungen zuständig sind...), wieder waschen und sanftes Trocknen in der Gasflamme (aber diesmal nicht bis zur Rotglut).
Anscheinend war genau das die richtige Methode, es ist anscheinend auskuriert ;)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Hoja
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Re: Bronzepest?

Beitrag von Hoja » So 17.11.13 20:56

Ich möchte ( muss) dieses leidige Thema mal wieder auffrischen und bitte euch hiermit um Rat.
Ich habe neulich eine Provinzbronze des Macrinus ersteigert. Als ich mir die Auktionsfotos dann im Nachhinein anschaute, überkam mich schon ein flaues Gefühl, welches sich dann bestätigte.
Ich habe mir die Pest ins Haus geholt.
da es mein einziger Macrinus ist, wollte ich ihn nicht zurückschicken. Ich bin mir sicher der Händler hätte ihn wieder genommen.
Also habe ich sie zu Hause mit einer Nadel bearbeitet und versucht die grünen Flecken zu beseitigen ( Ich sehe an Foto das ich auf der Vs noch etwas übersehen habe. Auf der Rs die hellen Stellen scheinen wohl defekte Patina zu sein, die übermalt worden.
Ich schätze, das an dieser Münze auch schonmal versucht wurde die Pest zu bekämpfen. Zumindest die tiefen "Fraßlöcher" sehen so aus.
Ich habe leider kein BTA zu Hand und in nächster Zeit auch wenig Chancen, welches zu besorgen. Ich stecke mitten im Umzugsstess und ob ich dort DSl bekomme ist auch ungewiss.
Jemand eine Idee wie ich weiter vorgehen soll/kann.
Trocknen ist natürlich klar.
Viele Grüße
Holger
Dateianhänge
$(KGrHqF,!n0FJLrZGF(TBSb-Pvb,hw~~60_1.JPG
Auktionsfoto Vs
$T2eC16J,!wwFJc09tv,KBSb-P2Q9jQ~~60_1.JPG
Auktionsfoto Rs
Macrinus 1 klein.jpg

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Re: Bronzepest?

Beitrag von beachcomber » So 17.11.13 21:53

wo ist denn da die bronzepest? die hellen stellen sind nur die normale, mehlige patina die sich oft unter dieser harten, dunkelgrünen patina befindet!
du solltest mit einer trockenen lagerung da weiter kein problem haben!
grüsse
frank

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Re: Bronzepest?

Beitrag von Hoja » So 17.11.13 22:16

Hallo Frank,
die hellen Flecken auf dem Revers am Knie und am Umhang sind Patina.
Ich meinte eher die markierten Stellen. Dort habe ich grünes Zeug rausgepopelt.
Aber eventuell war es auch nur mehliger Patina wie du sagtest.
Ich bin da nicht so geschult und da ich noch nicht soviele Bronzen habe, hab ich auch noch keine Vergleiche sehen können.
Wenn es nichts ist, umso besser :)
Holger
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$(KGrHqF,!n0FJLrZGF(TBSb-Pvb,hw~~60_1 b.jpg

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Re: Bronzepest?

Beitrag von Retroriese » Fr 21.12.18 17:32

Hallo zusammen,

ich habe blau-grüne Punkte und Ablagerungen auf einigen meiner Denaren (die jeweils aus unterschiedlichen Auktionen stammen). Mit dem bloßen Auge eigentlich nicht erkennbar, mir ist das jetzt nur meine Makrofotos aufgefallen.

Handelt es sich hierbei auch um die Bronzepest?
Sollte ich eurer Meinung der Pest mit Bürste, kochendem Wasser, auf der Heizung trocknen und einem Feuchtigkeitssäckchen im Münzkoffer auf den Leib geben?
Der Münzkoffer riecht ein wenig nach Klebstoffen – könnte der "Ausbruch" womöglich daran gelegen haben?

Danke für eure Hilfe und Einschätzung, ich mache mir doch schon ein wenig Sorgen... :)

Beste Grüße
RR
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IMG_5304.jpg

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Re: Bronzepest?

Beitrag von mike h » Fr 21.12.18 17:46

Bronzepest kommt....wie der Name sagt, auf BRONZE vor

Auf Deinen Denaren hast Du Malachitauflagen, die entweder vom Kupferanteil im Denar, oder vom Kontakt mit Kupfermünzen herrühren.

Bei kleinen Anhaftungen mechanisch entfernen... bei flächigen Anhaftungen und gutem Silber kann man auch mit verdünnten Säuren daran gehen

mit dem Nachteil, das die Münzen dann blank sind.

Martin
131 Köppe /201 (Kampmann)
1.) Ziel erreicht!

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